achtundsiebzig | verzweiflungsgenießen

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„Kommst du langsam?"

Ich starrte auf den Bildschirm und sah mir ein Video von Harry und Louis an.

„Du machst mich hier echt noch wahnsinnig", sagte Thomas und ging in die Mitte des Raumes, um das Chaos ganz erfassen zu können.

„Wie viel Geld steckt dir Harry in den Arsch, dass du einfach deinen Flug verpassen kannst?", fragte er dann.

Zum ersten Mal sah ich auf.

Und dann auf die Uhr.

„Ich weiß nicht, ob ich fliege", sagte ich schwach.

„Rede keinen Mist. Du fliegst. Und wenn ich dich eigenhändig an deinen Sitz fesseln muss."

Thomas fing an, die Sachen, die ich ausgeräumt hatte, zurück in den Koffer zu stopfen.

„Manchmal frage ich mich, was in deinem hübschen Köpfchen so vor sich geht, dass du Harry einfach versetzen würdest", schimpfte Thomas, nachdem er mich ins Auto gesetzt und angeschnallt hatte.

„Wieso willst du so sehr, dass wir zusammen sind?", fragte ich leise, als er viel zu schnell losfuhr.

„Weil du das anscheinend noch nicht erkannt hast. Dass ihr zusammengehört. Irgendjemand muss das doch für dich machen", antwortete Thomas.

„Er ist nicht mal in London", sagte ich.

„Dann flieg zu ihm, verdammt nochmal. Wo auch immer er ist. Die Konzerte, die er gibt, sind doch sowieso nur in großen Städten. Da gibt es garantiert überall einen Flughafen. Es ist doch nicht so schwer."

Wir bogen um eine Kurve, und kurz hatte ich Angst, dass das Auto gleich auf dem Feld neben uns liegen würde.

„Wieso hast du so viele Zweifel?", fragte Thomas und drehte sich zu mir um, als er von einer roten Ampel zum Anhalten gezwungen wurde.

Eine Weile sah ich aus dem Fenster, dann wandte ich mich ihm zu.

„Er hat unglaublich viele Fans. Was unterscheidet mich bitte von ihnen? Ich bin doch niemand."


„Du bist meine Himbeerbrause", sagte er.

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