26. Kapitel

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~Ludmilas Sicht~

Wie vom Teufel verfolgt jage ich die Treppe hinunter und hätte dabei sogar zweimal fast den Boden geküsst. Mein gesunder Menschenverstand wurde dabei allerdings von dem Schock der durch mein Gehirn raste übertönt.

Luft, ich brauchte frische Luft denn meine Lungen fühlten sich an als würden sie bersten. Ich rannte durch das Wohnzimmer zur Terrassentür und riss diese mit voller Kraft auf.

"Ludmila!"hörte ich German schreien, der sich bei meinem Verhalten einerseits verwundert und besorgt, andererseits wütend anhörte. Letzteres lag wohl daran dass unsere Tür von mir nicht gerade zimperlich behandelt wurde und mit einem lauten Knirschen ins Innere schwang.
Jedoch interessierte mich unsere Tür gerade am allerwenigsten.

Keuchend stolperte ich an die frische Luft und blieb ein paar Meter von der Tür entfernt stehen. Tief atmete ich ein und versuchte mich zu beruhigen, was angesichts der Situation ein nahezu unmögliches Verfahren war.

Catherine Clarkson, die Schlange die versucht hatte mich umzubringen, die Frau die beinahe meine Mörderin geworden war, stand kurz davor freizukommen. Der Gedanke überrumpelte mich fast.

Schwer atmend blickte ich auf den Pool hinaus und versuchte mich in dem Anblick, wie das blaue Wasser sich im Wind bewegte zu beruhigen. Die Farbe des Wassers war ganz hellblau, nicht so ein Marineblau wie das des Meeres.

Nachden ich mich vom ersten Schock erholt hatte war es für mich auch wieder möglich normal zu atmen.

Ich erschrak nicht als ich auf einmal zwei große Hände auf meinen Schultern spürte. Es war nicht schwer zu erraten, dass es Federico war der hinter mir stand. "Hey"hauchte er mit leiser Stimme,"alles wird gut."

Seine warmen Hände strichen beruhigend über meine Schulterblätter, was irgendwie gut tat. Wie als würden sich bei einer Massage sämtliche Verspannungen lösen.
"Und wie soll alles wieder gut werden?"flüsterte ich. Es schockte mich einfach, dass es die Möglichkeit gibt dass Catherine demnächst wieder auf freiem Fuß ist.

"Ludmila",seufzte er,"wir verhindern das. "Catherine wird keinen Fuß aus diesen Gefängnistüren setzen."

Er kannte mich gut genug um zu wissen dass ich in solchen Momenten nicht umarmt werden wollte, also blieb er einfach weiter hinter mir stehen und strich mir über meine Schultern. Ich brauchte ein paar Momente bis ich mich in seiner Gegenwart wieder beruhigt hatte.

Ich holte tief Luft und drehte mich zu ihm um. Federico hatte Recht, es war ja noch gar nichts geschehen. "Ich hoffe"seufzte ich.

Er sah mich aufmunternd an. "Bestimmt vertrau mir. Das wird schon. Catherine wird den Prozess nicht gewinnen, im Notfall werde ich dafür selbst sorgen. Und jetzt lächle ein bisschen."

Bei seinem letzten Satz legte er seine Hand leicht unter mein Kinn damit ich ihm ins Gesicht schauen musste. Ich brachte ein halbherziges Lächeln hervor und wusste nucht recht ob uch ihn damit überzeugt hatte. Auf jeden Fall hatten seine Worte mir neue Kraft gegeben und mir gezeigt dass ich das durchstehen konnte.

Er seufzte und legte seinen Arm um mich während wir zum Haus zurückgingen. "Konnte ich dich damit wenigstens ein bisschen aufmuntern?"

Ich nickte ehrlich und nahm seine Hand welche über meiner Schulter hing, um meine Finger mit seinen zu verhaken.

Drinnen wartete schon unsere ganze Familie. Mein kleiner Panikanfall war natürlich nicht unentdeckt geschehen. Wäre ja auch zu schön gewesen.

German kam gleich zur Sache:"Ich weiß, dass Violetta dir davon erzählt hat. Obwohl ich ihr eigentlich ausdrücklich aufgetragen hatte euch damit nicht zu belasten."

Twins, love and more mistakes 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt