56.Kapitel

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~Ludmilas Sicht~

Zufrieden packte ich die letzten Kleinigkeiten in einen Karton. Etwas wehmütig musterte ich mein altes Zimmer. Nur noch mein Bett und mein Kleiderschrank, waren wie vorher, sonst war alles andere schon eingeräumt.
Schon nächste Woche war unser Umzugstag. Seitdem wir aus New York wiedergekommen waren, hatten wir uns da echt reingegangen. Die Wohnung war traumhaft schön. Manche Räume hatten wir schon  fertig möbliert, zum Beispiel die Küche und das Badezimmer.

Im großen und ganz war fast alles bereit zum Umzug.
Jetzt endgültig umzuziehen fühlte sich trotzdem komisch an. In diesem Zimmer hatte ich schließlich für über zwei Jahre gewohnt. Seitdem die Castillos mich in ihre Familie aufgenommen hatten. Dadurch wurde erst alles zu meiner eigenen kleinen Familie.

Ich war es einfach schon so gewohnt mit diesen Leuten zusammen zu wohnen und ich liebte sie alle.

Ich wurde davon aus den Gedanken gerissen, dass Fede in mein Zimmer kam. "Ist seltsam, dass wir bald nicht mehr hier sein werden, oder?"kam es von ihm.

Ich sah auf und überging die letzten Schritte, die uns trennten sodass ich ihm gegenüber stand. Ich nickte: "Du hast recht, ich bin... wirklich gespannt wie das so wird wenn wir allein in einer Wohnung leben."

Bei der Vorstellung mussten wir beide schmunzeln. "Wir werden nie wieder Evangelines Geschrei hören müssen."grinste Federico und wir mussten beide bei der daran verbundenen Erinnerung lachen. Einmal waren wir um fünf deshalb wachgeworden und sind dann einfach gegangen. Ihr hört richtig wir sind einfach abgehauen.

Dann waren wir beim See, haben den Sonnenaufgang beobachtet und dann einen wunderschönen Tag miteinander verbracht. Ich lächelte kopfschüttelnd in mich hinein."Denkst du an dasselbe wie ich? Sehr verantwortungsvoll..."

"Also Vorzeigeeltern waren wir in dem Moment nicht."merkte Federico an, was mich wieder lachen ließ.

"Erinnerst du dich an den Abend, als Evangeline geboren wurde?" Ich fragte das, weil es wie ich fand eine wunderschöne Erinnerung war.

"Natürlich. Wie aufgeregt Violetta war werde ich nie vergessen."schmunzelte er.
Ich stimmte ihm zu: "Das war wirklich unbezahlbar."

"Und als wir die Farbschlacht in ihrem Zimmer gemacht haben."
Ich nickte grinsend. Und das danach. Federico und ich waren vollkommen mit Farbe beschmiert gemeinsam duschen. Als ich an unsere Küsse dachte, während das warme Wasser auf uns herunterprasselte bekam ich eine Gänsehaut.

"Germans Gesicht als er uns hier mal beim Küssen erwischt hat war aber auch legendär."prustete Federico. Ich nickte stürmisch: "Und wie. Vor allem das Gespräch, dass ich mit ihm darüber hatte."

Bis heute einer der peinlichste Momente in meinem Leben.

"Ja"seufzte Federico,"er hat mit uns schon ganz schön was mitmachen müssen."

Ich stimmte ihm zu und verkreuzte seine Finger mit meinen. "Ich werde dieses Haus vermissen. Hier hängen so viele Erinnerungen."schwärmte ich. Obwohl ich in einem anderen Haus groß geworden war, hatte ich hier viel mehr gelernt.
Diese Leute konnte ich stolz meine Familie nennen.

"Wir schaffen neue und behalten die vergangenen im Herzen."meinte Federico bevor er sich zu mir runterbeugte und mich küsste.

~Lunas Sicht~

Als ich ins Klassenzimmer kam waren schon fast alle Teilnehmer da. Ich blieb kurz stehen als ich Nina, Yim und Yam zusammen in einer Reihe sitzen sah. Ob sie den beiden von unserem Streit erzählt hatte? Nein, dafür war Nina viel zu treu.

Obwohl bei den dreien noch ein Platz frei war, setzte ich mich in die Reihe vor ihnen. Ich bezweifle, dass Nina mich jetzt gern sehen würde. Bedrückt ließ ich die Schultern sinken. Was wenn mich die drei diese Woche gar nicht bei sich haben wollten?
Daran wollte ich gar nicht denken. Ich brauchte meine Freundinnen.

Twins, love and more mistakes 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt