96. Kapitel

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~Lunas Sicht ~

Wir waren schon ein paar Stunden im Club und die meisten schienen sich zu amüsieren. Ludmila und Federico waren seit längerer Zeit auf Tanzfläche. Man merkte, dass beide schon ein bisschen was intus hatten, da sie sagen wir mal... sehr körpernah tanzten.
Ambar und Simon hatten sich schon seit längerer Zeit an einen ruhigen Ort verzogen um miteinander allein zu sein. Ganz ehrlich, ich wollte nicht wissen was sie da trieben.

Nina und Gaston saßen in einer Lounge, tranken etwas und unterhielten sich. Besser gesagt, sie versuchten sich über den Lärm der Musik zu unterhalten.
Ich stand mit Matteo etwas abseits der Tanzfläche. Bis gerade eben hatten wir noch getanzt, doch jetzt waren wir auf dem Weg zur Bar. Mir taten die Füße in den High Heels schrecklich weh. Hoffentlich fand ich bald eine Sitzgelegenheit. An der Bar hatte sich Matteo schon auf einen der Hocker dort gesetzt und ich folgte ich ihm dorthin. Ich stellte schmerzlich fest, dass kein zweiter mehr frei war. „Alles ok? Tun deine Füße weh?", fragte Matteo.
Ich schüttelte den Kopf: „Nein, nein passt schon." Ich hatte zwar schmerzen, wollte aber auch nicht unhöflich sein. Wer schön sein will, muss eben leiden.
„Ich kann ruhig-„
Ich schnitt ihm das Wort ab: „Nein Matteo alles gut, mir tut nichts weh." Matteo seufzte und sah mich mit diesem ‚Keine Widerrede'- Blick an und ging vom Stuhl. Er kam zu mir und strich mir eine Strähne aus dem Gesicht. „Du hast Schmerzen. Bist nur zu stur um es zuzugeben." Bei dem Teil schmunzelte ich, weil er recht hatte. Ich konnte ein ziemlicher Sturkopf sein. „Außerdem sehen diese hohen Hacken viel unbequemer als meine Schuhe aus." Mit diesen Worten legte er seine Hände an meine Taille und hob mich hoch, um mich auf den Barhocker zu setzten."
„Und noch dazu gefährlicher.", ergänzte er. Grinsend zog ich ihn an seinem Hemd näher zu mir. „Oh ja, sie eignen sich perfekt dazu um komische Typen fernzuhalten, indem man ihnen mit den Schuhen eins überbrät."
Matteo lachte und sah mich kopfschüttelnd an. „Aber bei mir würdest du das doch nicht tun, oder?", er legte den Kopf schief und sah mich mit diesem Engelsblick an. Ich lächelte und zog ihn das letzte Stück zu mir, bis ich nah genug war um meine Lippen auf seine zu legen. Ich ließ sein Hemd los und platzierte meine Finger an seiner Brust. Er umrahmte mich seinen großen Händen mein Gesicht und strich mir dabei ein paar Strähnen aus dem Gesicht. Ich richtete mich mehr auf um noch besser an ihn ranzukommen und vergrub meine Hand in seinen Haaren, während er nach meiner Taille griff. In dem Moment konnte ich nicht genug von ihm bekommen. Es war wieder als wäre er meine Droge, nach der ich absolut süchtig war.

Wir machten eine Weile so weiter, ich konnte nicht sagen, ob eine halbe Stunde oder doch nur zwei Minuten vergangen waren. Ich löste mich und schob ihn grinsend von mir weg. Matteo sah mich verwirrt und ein bisschen enttäuscht an. Ich musste lachend: „Da in deiner Hose vibriert etwas und ich hoffe echt, dass es nur dein Handy ist."
Matteo sah mich verdutzt an, musste jedoch auch Grinsen, während er sein Handy aus der Hosentasche nahm. Sobald er das Display sah, war dieses Grinsen jedoch sofort wieder aus seinem Gesicht gelöscht.
Ich sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an und teilte ihm wie sooft nur mit einem Blick meine Frage mit.
„Mein Vater.", antwortete Matteo tonlos.

‚Oh' war als ich dachte. Was besseres fiel mir nicht ein. Damit hatte ich nicht gerechnet. Er ging ran und ich hielt es kaum aus die ganze Zeit nur stumm da zu sitzen und zuzuhören. Es machte mich wahnsinnig nicht zu wissen, was jetzt passierte. Nach einer gefühlten Ewigkeit, nahm Matteo das Handy von Ohr und ließ es wieder in seine Hosentasche sinken. Ich sah ihn auffordernd an.
„Er will mit mir reden."

„Worüber?", kam es von mir wie aus der Pistole geschossen.

„Das hat er nicht gesagt." Matteo sah beunruhigt aus. „Er hat nur gesagt, dass ich herkommen soll, damit er mit mir reden kann.". Er senkte den Kopf. Matteo dachte schon wieder pessimistisch. Das war eine Sache die er oft tat, darin unterschieden wir uns. Ich legte meine Hand auf seine Wange und strich leicht mit dem Daumen über sein Gesicht. Er hob den Kopf wieder um mir ins Gesicht zu sehen.
„Hey", hauchte ich, „denk nicht gleich so schwarz. Vielleicht will er sich entschuldigen, vielleicht ist endlich alles vorbei."
„Ich hoffe es." Matteo brachte ein schiefes Grinsen hervor, das leider zu bemüht aussah um echt zu sein.
„Tja, du kannst es nur erfahren, wenn du hingehst." Lächelnd klopfte ich ihm einmal mit der flachen Hand auf die Brust und sah ihn auffordernd an.
Matteo seufzte und nahm meine Hand. „Du hast ja recht. Was würde ich nur ohne dich machen, Lieferfee?"
Ich kicherte: „Zum Glück werden wir das nie erfahren."

Twins, love and more mistakes 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt