64. Kapitel

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~ Lunas Sicht~ 

Ich wurde von der Hand, die auf meinen Mund gepresst war nach hinten gezogen. Die Bewegung ging so schnell, dass ich nicht einmal gegen die Haut meines Angreifers wimmern konnte.

Ich nahm nur wahr, dass eine Hand sich um meinen Oberkörper schlang und mich dadurch mit zog. Mein Kopf war wie leer gefegt und alles, was durch mein Gehirn schwirrte war meine Panik.
Ich wurde nach rechts gezerrt und fand mich in einer Seitengasse wieder. Wir waren in der Nähe vom Roller, allerdings war es auf den Straßen leer und niemand befand sich hier.

Da es schon komplett dunkel war, konnte ich zuerst nichts erkennen. Auf einmal spürte ich seinen Mund an meinem Nacken und mir wurde sofort klar wer hinter mir stand.
Diese Erkenntnis half mir über meinen ersten Schock hinwegzukommen, sodass ich instinktiv nach vorne trat, jedoch fest an meiner Taille zurück gezogen wurde. Panisch holte ich mit meinem Ellbogen aus und traf anscheinend etwas. Der Griff um mich wurde lockerer sodass ich nach vorne stolperte.

Schockiert drehte ich mich um und sah ihn auf mich zukommen. "Was... was wollen sie von mir?", hauchte ich. Dabei hörte ich mich nicht so sicher an wie ich es gern hätte, sondern verängstigt und verzweifelt.

Mr Hanson kam auf mich zu. Sein Anblick ekelte mich an. Ich ging ein paar Schritte zurück, doch er kam immer näher. Ich wollte nur noch hier weg, wusste aber dass ich beim Rennen stolpern würde. Meine Beine zitterten sowieso schon.

Ich keuchte erschrocken auf, als mein Rücken auf einmal die kalte Wand berührte. Mr Hanson kam immer näher an mich und mir wurde klar was das hieß. Ich konnte jetzt nicht mehr entkommen.

Er kam mir widerlich nahe und lehnte sich zu mir runter. "Rache.", hörte ich ihn sagen. Ich wollte weglaufen, wurde jedoch von seinen Armen, die er links und rechts von mir an der Wand abgestützt hatte eingekesselt.

Mir wurde beinahe schwarz vor Augen und in meinen Ohren dröhnte es. Ich wollte nur noch hier weg, doch auf einmal spürte ich seine Hände, wie sie mit meinem Körper in Berührung kamen. Viel zu fest wurde ich an den Hüften gepackt und gegen seinen Körper gepresst. Schon wieder waren seine Lippen an meinem Hals.

"Du hast dafür gesorgt, dass man mich entlässt. Meine Frau will die Scheidung, alles wegen dir. Du kleine Göre hast mir alles genommen.", raunte er in mein Ohr.

Er ist krank. Er musste krank sein, ging es mir durch den Kopf. Dieses Funkeln in seinen Augen mit dem er mich ansah war nicht mehr normal.

"Was wollen sie denn noch?", meine Stimme zitterte," sie haben doch schon so viel zerstört." Ich musste wieder an Matteo denken und die unendlichen Male an denen ich dachte, ich kann nicht mehr. Und das alles wegen ihm.

"Dich.", antwortete seine feste Stimme und ich wurde näher an die Wand gedrückt, mit ihm auf mir. Es war so eng, dass ich mich kaum wehren konnte.

"Fassen sie mich nie wieder an.", brachte ich Wort für Wort. Meine Stimme wurde verzweifelter mit jeder Silbe, "Ich habe ihnen doch gar nichts getan."

Das flaue Gefühl in meinem Magen wurde noch stärker, als er plötzlich mir seiner Hand unter mein Kleid fuhr. Ich schrie auf und versuchte ihn von mir wegzustoßen.

Eine gehässige Lache war zu hören: "Diesmal hast du nicht so viel Glück, wie beim letzten Mal."

"Sie sind krank.", warf ich ihm entgegen. Er wandte den Blick von meinem Körper ab und sah mir ins Gesicht. 

Ich zwang mich ihn anzusehen. Ich beschloss meine Würde zu behalten und richtete mich auf. Meinen Stolz würde er nicht brechen.

Sein Gesicht kam meinem immer näher. "Vielleicht bin ich das ja.", hauchte er gegen meine Lippen.

Twins, love and more mistakes 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt