42. Kapitel

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~ Lunas Sicht~

Als ich wieder ins Zimmer kam war Matteo gerade dabei etwas in seinem Koffer zu verstauen. Als er mich reinkommen sah zuckte er zusammen und schob die Sache schnell unter einen Berg mit Klamotten.

Er wirkte ertappt, als würde er etwas machen von dem ich nichts mitbekommen sollte. Ich sah ihn verwirrt über sein merkwürdiges Verhalten an.
"Alles in Ordnung?"fragte ich.

"Ähm.. ähm jaa, na klar, du bist schon zurück? Das ging aber schnell, ich hätte dich nur noch nicht erwartet." Okey, hier stimmte eindeutig etwas nicht.
Er sprach viel zu verklemmt und schnell. Sonst tat Matteo so etwas nie.

"Wollen wir runter gehen?"schlug er vor und kam zu mir.

"Ähm Matteo, du musst doch auch noch duschen?"sagte ich in einem fragenden Ton. 

"Ähm... ja genau das muss ich. Ist dein Koffer schon fertig gepackt?"

Ich schüttelte den Kopf. Ich hatte zwar schon angefangen, aber im Zimmer lag trotzdem noch jede Menge Zeug von mir rum. Bei näherem Hinsehen war alles von Matteo schon weg.

"Ach so"sprach er beiläufig," Ich wollte die nämlich eigentlich jetzt schon wegbringen."

"Sorry" meinte ich.

Er zuckte mit den Schultern und Band das Kofferband um seinen Koffer nur um diesen mit nach draußen zu nehmen. "Ich bring den schnell runter und geh dann duschen."erklärte er mir und schenkte mir zum Schluss noch eines dieser unwiderstehlichen Lächeln, die nur der Snob so gut hinbekam.

Dennoch fragte ich was in dem Koffer war, das er so gut vor mir verstecken wollte. Das es irgendetwas mit einer anderen zu tun hätte, dachte ich natürlich nicht. In dem Bereich hatte ich meine Lektion gelernt.

Matteos würde mich nur betrügen, wen er mich nicht mehr liebte. Und dann hätten wir Schluss gemacht. Und ich merkte schließlich, dass er mich sehr liebte.
Matteo und ich sagten es nicht ständig, sondern zeigten es uns eher.
Natürlich sprachen wir die magischen drei Worte auch mal aus, aber viel kam durch kleine Gesten rüber.
Ich persönlich fand, wir hatten eine gute, gesunde Beziehung und zogen auch viel Stärke daraus.

Als ich an unsere Beziehung dachte fiel ich erneut erschöpft auf das Bett. Denn mit diesem Gedanken, kam mit auch erneut die Geschichte mit Mr Hanson in den Sinn. Am liebsten würde ich das vergessen und einfach nur nach vorne sehen.
Aber Nina hatte schon recht, ich musste es Matreo sagen. Das war nur ziemlich schwer.

Nina!
Oh man, ich sollte sie echt mal anrufen.

Ich holte mein Handy vom Nachtkästchen und ging auf Ninas Kontakt. Zum Glück ging sie schon nach dem zweiten Klingeln ran.

"Luna?"meldete sie sich.
Ich ahmte ihren Tonfall nach: "Nina?"

Von der anderen Leitung war ein leises Lachen zu hören. "Wie geht's dir, Luna? Ist alles ok?"
Ihre Stimme wurde beim Reden schnell und hörte sich an als würde sie sich Sorgen um mich machen.

Ich lächelte beim Gedanken an den gestrigen Tag und rollte mich zur Seit, sodass ich auf dem Bauch lag. "Keine Sorge, bis jetzt war es unglaublich schön. Gestern waren wir zuerst in der Stadt und dann sind wir mit dem Boot von Matteos Eltern aufs Meer rausgefahren und haben dort Abend gegessen."

Wenn ich so in mich horchte, fand ich es schade heute Nachmittag schon wieder abreisen zu müssen. Italien war wirklich schön und das Wochenende fühlte sich wie ein Kurzurlaub an.
Noch dazu waren Anna und Stephan total sympathisch und ich hatte beide sofort ins Herz geschlossen.

"Das freut mich."meinte sie.
"Aww danke Nina."

"Du hast es ihm also noch nicht erzählt?"kam sie wieder auf das Thema zurück.
Ich stöhnte: "Nein, wie gesagt, ich will ihm nicht den Tag verderben. Ich machs schon noch."

Twins, love and more mistakes 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt