Matteos SichtSobald ich Lunas Krankenzimmer betreten hatte, schien eine Schwere von mir ergriffen zu haben, die nur schwer zu erklären war. Es war als hätte sie sich um mein Herz gelegt und zog mich kilometerschwer runter.
Luna sah verändert aus. Schwach und blass lag sie auf dem weißen Bett, hing an den Geräten. Das einzige was ein wenig Farbe in die Szenerie brachte waren ihre dunklen Locken, welche auf ihren Schultern ausgebreitet waren. Ich schluckte, sie sah so zerbrechlich aus, als hätte man ihr schon jetzt jegliches Leben entzogen.
Dieser Raum erschien mir wie eine Blase tief Unterwasser. Hier verstrich die Zeit anders, jede Realität war außerhalb. Es erschien mir fast surreal, dass in unmittelbarer Nähe vor der Tür meine Freunde und Lunas Eltern saßen.
Schwerfällig setzte ich mich auf die Bettkante und beobachtete Lunas Gesicht. Wenn man sich die ganzen Schläuche und das Krankenhausbett wegdachte, könnte man meinen, dass sie bloß schlief. Es schien, als würde sie in nur wenig Minuten wieder erwachen, die Augen öffnen und mich verträumt anlächeln bevor sie irgendeinen Spruch darüber machte, dass ich ihr in der Sonne stand. Doch jetzt sie hier vor mir und würde vielleicht nie wieder erwachen.
Ich wusste nicht was ich tun sollte. Mit ihr sprechen? Hörte sie mich überhaupt? Oder fühlte sie etwas? In der Hoffnung, dass es vielleicht zu ihr durch drang nahm ich ihre Hand in meine und unterdrückte die aufkommenden Tränen.
"Ich werde mich nicht von dir verabschieden." Zu hören wie meine Stimme plötzlich den Leeren Raum erfüllt war befremdlich und wenn ich es nur tat um zu mir selbst zu sprechen.
"Ich sehe es nicht ein mich jetzt von dir zu verabschieden. Ich...was ich im Auto gesagt habe war echt. Ich will eine Zukunft mit dir, verdammt ich möchte mein Leben mit dir verbringen. Wir haben...die letzte Zeit war so schwer, doch wir haben das alles geschafft, da kann ich mich doch jetzt nicht einfach von dir verabschieden. Nein, ich will dass wir diese Zukunft erleben können. Ich will dass wir zusammen zum Abschluss gehen, die Schule beenden, reisen und irgendwann zusammen ziehen. Ich sehe das klar vor mir und...ich glaube noch immer daran.
Denn ich weiß... wenn du...ich könnte es mir niemals verzeihen. Es tut mir so unendlich leid. Ich hätte dich niemals aus dem Auto steigen lassen sollen. Schon tausend mal habe ich mich gefragt, warum ich nicht mitgegangen bin, wo du doch solche Sorgen hattest. Ich...es tut mir so leid."
Eine Träne lief mir nun doch die Wange hinunter.
"Ich habe es vermasselt, so wie ich alles vermassle, hm?", ein trauriges Lächeln stahl sich auf mein Gesicht, "die letzten Stunden war die Hölle für mich. Ich ertrage mich selbst nicht, wenn ich daran denke, dass du hier liegst und nicht ich. Und...ich weiß nicht was ich dir sagen soll, ich rede dummes Zeug und habe eigentlich gar keine Ahnung was jetzt angemessen wäre. Ich... Luna Valente, du bist die Liebe meines Lebens. Ich hab dir das so noch nie gesagt und es ist..makaber, dass es in dieser Situation geschieht, aber es ist so. Und ich kann mir das alles jetzt schon niemals verzeihen. Deshalb werde ich mich nicht von dir verabschieden, weil ich weiß dass du kämpfst sowie du es immer tust. Und jeder der dich kennt, weiß dass du immer schaffst was du dir vornimmst. Ich weiß, dass du die Hoffnung nicht aufgegeben hast und deswegen kann ich das auch nicht."
Meine Stimme verstummte und mir liefen noch mehr Tränen aus den Augen. Der letzte Rest meiner Beherrschung war weg. Ich kam mir so schrecklich und meine Ansprache mir so dämlich vor. Ich hätte ein besserer Freund sein könne, ich hätte sie aufhalten können.
"Immer wieder muss ich an unser letztes Gespräch im Auto denken und wie du geweint hast weil du dich so auf unsere gemeinsame Zukunft gefreut hast. Du warst so wunderschön.", murmelte ich andächtig während ich immer noch ihre blasse Hand hielt, "deine Augen haben so gefunkelt, ich....ich habe noch nie schöneres gesehen. Und jetzt sitze ich hier...und weine auch, aber aus einem völlig anderem Grund, nicht einmal vierundzwanzig Stunden später."
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Twins, love and more mistakes 2
JugendliteraturWie geht es mit Luna, Matteo und den Freunden weiter? In Twins, love and more mistakes hat sich eine Gruppe von Leuten gefunden. Gefühle sind entstanden, Freundschaften wurden geknüpft und unglaubliche Erinnerungen sind entstanden. Doch schaffen s...