132. Kapitel

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~Ninas Sicht~

Entschlossen nahm ich meine Tasche und packte die wichtigsten Artikel und Beweise welche immer noch um mich herum auf den Boden lagen . Während ich Richtung Tür lief steckte ich sie einfach irgendwie in die Tasche.

Bevor ich das Haus verließ strich ich mir noch mal über die Haar und überprüfte mein äußeres Erscheinungsbild, damit ich nicht zu verzottelt aussah. Ich musste das durchziehen und zwar hier und jetzt, denn sonst verließ mich der Mut. „Ich muss noch mal kurz weg.", rief ich meinem Vater zu, während ich mir eine Jacke schnappte.

„Wohin denn jetzt so spät?", fragte er verwundert. „Zu Luna, es ist echt wichtig. Mach dir keine Sorgen um mich.", betonte ich und war so schnell durch die Tür, dass er gar nicht widersprechen konnte. Die Villa war zum Glück sowieso nur ein paar Minuten Fußweg entfernt. Es kam mir vor als würde ich mit jedem Schritt immer nervöser werden. Ich versuchte so gut es ging einfach den Kopf auszuschalten, aber trotzdem konnte ich nicht verhindern, dass sich mir immer wieder eine Frage stellte. Was wenn ich Unrecht hatte und mich alle für verrückt halten würden?

Dieses eine Mal musste ich meine Schüchternheit hinten anstellen. Denn diesmal könnte ich wirklich was verändern. Auch wenn ich vollkommen am Arsch sein würde, wenn der Versuch nach hinten losginge.

Und deshalb dachte ich nicht lange nach sondern lief entschlossen durch den Vorgarten der Villa zum Lieferanteneingang der meines Wissens nach durch die Küche führte. Wo Lunas Eltern die meiste Zeit waren. Und wo die Chance am geringsten war auf Sharon zu treffen.

Ich hatte glücklich und Monica und Miguel waren tatsächlich in der Küche. Zusammen mit Alfredo, dem Großvater von Sol. Ohne Zeit für irgendwelche Gedanken zu verwenden hob ich die Hand und klopfte an der Tür. Monica, die gerade den Herd sauber machte, hielt inne und drehte sich verwundert zur Tür um. Als Lunas Mutter mich erkannte, blickte sie überrascht zu mir, machte jedoch die Tür auf und ließ mich ins Haus. Jetzt gab es kein zurück mehr.

„Nina, ist alles okay?", fragte sie irritiert, „du siehst ganz durcheinander aus, komm rein. Geht es dir gut?"

Ich nickte. „Ähm ja, mir geht es gut. Es tut mir leid, dass ich zu so später Stunde aufkreuze, ich hoffe ich störe nicht."

„Ach nein.", winkte Miguel ab, „du willst bestimmt zu Luna, nicht wahr?"

Ein wenig verlegen schüttelte ich meinen Kopf. „Nein, ich weiß, dass das jetzt reichlich komisch rüberkommen mag, aber um ehrlich zu sein, möchte ich zu euch. Tut mir leid, aber es ist wirklich wichtig."

Lunas Eltern schienen schon gemerkt zu haben, dass die Sache ernst war. Monica fragte bestürzt: „Geht es um Luna? Hat sie Probleme."

„Na ja irgendwie schon. Aber sie hat keine Probleme.", meinte ich schnell. "Okay. Dann würde ich sagen, wir setzen uns in den Salon und reden dort in aller Ruhe. Möchtest du ein Wasser Nina, du wirkst ganz blass?"
Das lag wohl daran, dass ich seit dem Mittag so wenig zu mir genommen hatte. "Ein Wasser wäre wirklich nicht schlecht.", lächelte ich zurückhaltend.
"Soll ich euch dann alleine lassen?", fragte Alfredo, "Damit ihr in Ruhe reden könnt. Das hört sich eher privat an. Ich schüttelte den Kopf: "Nein, das ist nicht nötig. Um ehrlich zu sein wäre es sogar wichtig, dass sie dabei sind. Das Thema betrifft sie auch und ich hätte ein paar wichtige Fragen."

Alle sahen mich irritiert an. Ich konnte nicht glauben was ich hier gerade tat. Sie mussten mich für eine Verrückte halten. Das einzig Gute war, dass Lunas Eltern mich schon so lange kannten und deshalb wussten, dass ich eigentlich nicht so sprunghaft war. Das war wohl auch einer der Gründe, dass sie mich für voll nannten und mir vertrauten, auch wenn ich mitten in der Nacht bei ihnen aufkreuzte.

Twins, love and more mistakes 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt