62. Kapitel

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~Matteos Sicht~

Um die verabredete Zeit stand ich dann schließlich vorm Loft der Jungs und klingelte. Mir wurde sofort von Pedro aufgemacht. "Komm rein Kumpel.", rief er und führte mich ins Innere,"wir wollten gleich anfangen mit Proben, das Open ist ja schon bald."

Ich nickte und zog meine Schuhe aus. "Zum Glück können wir den Song schon gut.", überlegte ich.

"Mhm sonst sähen wir jetzt ganz schön alt aus.", stimmte er mir zu, während ich ihm ins Wohnzimmer folgte. Simon saß dort schon auf der Couch und stimmte seine Gitarre. Er hob abwesend die Hand, als er mich sah. Nico trieb sich derweil in der Küche rum und trank ein Glas Wasser, während er am Telefon hing.

Ich ließ mich derweil neben dem Gitarristen auf das Sofa fallen. Seit dem Telefonat mit Luna konnte ich keine klaren Gedanken mehr fassen. Ich hatte ihr klar gemacht -hoffentlich klar gemacht- dass ich hinter ihr stand und sie liebte. Was sollte ich denn sonst noch tun? Und sie vermisste mich. Das hatte sie zumindest gesagt.

Die Gedanken, die ich mir über Lunas Entscheidung machte nahmen wirklich zu viel Platz in meinem Gehirn ein.

"Also wollen wir anfangen, Jungs?", holte mich Pedro zurück in die Realität. Ich zuckte zusammen, als ich sah dass die anderen zwei ebenfalls schon im Wohnzimmer saßen. Das war mir gar nicht aufgefallen.
Wie lange hatte ich bitteschön nachgedacht?

Ich stand ruckartig auf. "Ähm, ja klar, fangen wir an.", sagte ich schnell und holte meine Gitarre.

"Okey, eins, zwei, drei!", rief Simòn worauf hin wir mit den Instrumenten anfingen.
Ich legte all meine Gedanken beiseite und konzentrierte mich ganz auf die Musik. Die Jungs und ich waren ein gutes Team. Wir konnten unsere Vorschläge und Talente gut aufeinander abstimmen und es hatte nicht viel Übung gebraucht bis wir den Song beherrschten.
Tiempo de Amor.

Wie alle Songs von Simòn, war auch dieser gefühlvoll und ein echter Ohrwurm.

Wir arbeitete noch ca eine Stunde daran wirklich alles zu perfektionieren, bis wir hundert prozentig zufrieden waren.

"Man Matteo, dein Perfektionismus ist anstrengend.", lachte Pedro. Ich war halt schon immer ein Perfektionist. Meistens saß ich länger als nötig an Sachen, da ich schwer mit meiner Arbeit zufriedenzustellen war.
Luna kannte diese Eigenschaft an mir und nörgelte fast immer daran, wenn wir etwas zusammen auf die Beine stellten.
Es war nicht böse, sondern eher so ein liebevolles Necken.
Das machten wir eh zu jeder sich bietenden Gelegenheit.

Ich schmunzelte bei den aufkommenden Erinnerungen. Zum Glück sprachen die Jungs mit mir und lenkten mich von der aufkommenden Trauerwelle ab.

"Das wird ein super Auftritt, Jungs.", meinte Simòn und kurz darauf waren zustimmende Worte zu hören.
Auch ich nickte: "Aber echt, wir hören uns toll an. Und das sagt nicht irgendwer sondern Matteo Balsano." Letzteres fügte ich scherzhaft hinzu.

"Jaja.", meinte Simon lachend und klopfte mir auf die Schulter.

Wieso hatte ich das Gefühl, dass er das nicht so ganz Ernst nahm?

"Und, was läuft bei euch heute noch so, Jungs?"
"Ambar und Delfi kommen später noch vorbei.", beantwortete Nico meine Frage, "Bleib doch auch noch."

"Nee. Will ja nicht das fünfte Rad am Wagen sein." Mit einem vielsagenden Grinsen Richtung Pedro und Simòn unterstützte ich meine Aussage.

"Neiiiinnn, bleib, sonst bin ich das fünfte Rad am Wagen!", bettelte Nico.

"Stimmt, Yim ist ja auchin England.", schmunzelte ich.

"Ja.", stimmte Nico mir zu," und außerdem bist du hier immer willkommen."

Twins, love and more mistakes 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt