103. Kapitel

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~Lunas Sicht~

Nachdem mein Vater mich hoch gebracht hatte, nahm ich sofort mein Handy und rief Fede an. Mir war immer noch heiß, doch seitdem ich mich hingesetzt hatte ging es wieder. Ich weiß nicht was da gerade passiert ist. So habe ich diesen Song nie gesungen. Noch nie gespürt.

Ich hatte so viel Schmerz und Verzweiflung in unsere Lied gelegt und trotzdem nicht aufgehört als schwarze Punkte vor meine Augen traten. Als nächste war mir immer heißer geworden und ich hörte nichts mehr. Deshalb war mir auch erst ein paar Sekunden später aufgefallen, dass Matteo aufgehört hatte zu singen. Er hatte nur wie paralysiert in die Luft gestarrt.
Ich fragte mich, warum er aufgehört hatte. Das konnte ich mir nicht erklären.

Fede nahm ab und stoppte damit mein Denken. Bevor er überhaupt etwas anfangen konnte, stieß ich aus: „Ich kann nicht glauben was du für Matteo getan hast." Manche verstanden vielleicht nicht warum das so eine große Sache war. Aber Matteo und das Mädchen tanzten auf diesem Foto recht... eng miteinander. Und da Fede eine öffentliche Person war und noch dazu eine Freundin hatte, konnte das ganze so eine Schlagzeilen in der Presse bedeuten. Und wenn seinem Ruf geschädigt wurde, dann tat das seiner Karriere sicherlich nicht gut...

„Du hast es gesehen?", stellte er mehr fest als er fragte. Ich nickte, und erinnerte mich erst dann, dass er es gar nicht sehen konnte. „M-hm. Matteo auch.", sagte ich elliptisch. Ich war immer noch geschockt von dem Abend und all seinen Anstrengungen.
„Warte mal, habt ihr-"
„Ja, wir haben's zusammen gesehen. Er war bei mir.", beantworte ich seine halb ausgesprochene Frage.

„Bedeutet das er hat mit dir geredet?"

„Nein, er war nur in der Villa weil meine Mutter ihn und Simon zum Dinner eingeladen hatte. Als Danke wegen dem Vorfall beim Open." Federico und Ludmila wussten mittlerweile von Mr Hanson. Ich musste mich immer noch überwinden, aber mit der Zeit wurde es leichter darüber zu reden.
„Ach so. Wie geht's ihm?", man hörte ehrliche Besorgnis aus dieser einfachen Frage heraus. Oh man, ich wünschte Matteo würde sich endlich aufraffen und wenigstens die Dinge mit seinem Bruder klar stellen.

„Nicht gut. Wir haben am Ende zusammen gesungen. War die Idee meiner Mutter."

„Aber das ist doch gut."

„Na ja. Bis es mich fast umgehauen hat und Matteo auf einmal aufgehört hat zu singen.", haute ich raus, „das war total seltsam. Er hatte nur noch wie paralysiert in die Leere gestarrt."

Geschockt atmete er ein. „Oh mein Gott. Was war der Auslöser dafür? Geht's dir gut?"

„Ja, jetzt schon. Das Singen wurde nur sehr schnell sehr emotional. Und ich hab solche Kreislaufprobleme öfters mal, vor allem wenn ich Mahlzeiten auslasse oder so.", versuchte ich ihn zu beruhigen. Wie meine Eltern auch, betonte Fede, dass ich auf mich aufpassen musste. Manchmal erschien er einem so erwachsen und vernünftig, dass man gar nicht glauben konnte dass viele meiner Freundin im selben Alter waren.

„Aber nochmal zu dem mit dem Gerücht. Wie bist du eigentlich auf die Idee gekommen einfach zu behaupten du seist das auf dem Bild? Und was sagt Ludmila dazu?" Ich fühlte sowas wie Schuldgefühle, da er das ja auch irgendwie für mich getan hatte. Deshalb hatte ich ein dumpfes Gefühl im Magen, wenn ich an seinen Auftritt im Fernseher dachte. Ich war ihm natürlich sehr dankbar, doch ein bisschen beängstigend tat mich das ganze auch.

„Nein, ich bereue es nicht. Die Idee hatte ich schon länger. Ich bin grad in der Limo nach Hause, hab schon ein paar Anrufe von Ludmila. Ich war heute solo, da sie noch immer ein wenig kränklich ist. Sie wird nicht allzu begeistert sein nehme ich an, doch am Ende wird sie es verstehen."

Twins, love and more mistakes 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt