52. Kapitel

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~Matteos Sicht~

Nach dem Gespräch mit Luna hatte ich nur noch wenig Lust auf die Party. Eigentlich wartete ich die ganze Zeit darauf bis Gaston und Ramiro gehen wollten.
Als die beiden nach gefühlten Stunden endlich gingen, konnte ich es kaum erwarten endlich heimzugehen. 

Zuhause war es natürlich unmöglich zu schlafen, sodass ich die halbe Nacht wach lag. Normalerweise hatte ich mit dem Schlafen keine Probleme, doch irgendetwas ließ mich einfach nicht zur Ruhe kommen.

In Wahrheit wusste ich auch was das war. Luna natürlich. Sie hatte sich total betrunken. Lag das an mir? Machte sie mir jetzt nach? Mich  vor dem Training mit Alkohl vollzutrinken war scheiße von mir aber das bedeutete nicht, dass sie das jetzt auch durfte.

Eigentlich ja schon. Ich war ja nicht ihr Vater. Frustrierend war es trotzdem. Sie war eben mein Mädchen und ich wollte, dass es ihr gut ging. Und nicht, dass sie heulend vor mir weglief.
Das schlimmste waren die Schuldgefühle, welche einfach nicht weggehen wollten.
Zum Teil war es wirklich meine Schuld, dass Luna sich so schlecht fühlte.

Jetzt war ich gerade dabei mir mit müden Augen etwas aus dem Kühlschrank zu nehmen. Es war mittlerweile schon elf Uhr und ich war durch mein scheiß Handy wach geworden. Ich hatte vergessen den Wecker um halb sieben abzustellen und konnte danach nicht mehr komplett einschlafen.
Bis halb zehn döste ich noch dahin, bis ich es schließlich aufgab.

Ich fühlte mich Elend. So fertig wie heute war ich selten.

Ich entschied mich schließlich dafür mir einen Joghurt zu nehmen. Dafür war kein Aufwand nötig.
Luna und ich kochten gern gemeinsam. Sie hatte Talent. Obwohl Monica nicht ihre leibliche Mutter war hatten sie viel gemeinsam.

In Gedanken bei Luna aß ich den Joghurt und schmiss danach die Verpackung weg.
Gerade als ich wieder hoch in mein Zimmer gehen wollte, hielt mich jemand auf.

"Matteo, komm bitte kurz ins Wohnzimmer."rief mein Vater vom Nebenraum.
Eine Minute später ließ ich mich neben ihm auf das Sofa sinken. "Was gibt's?"fragte ich, neugierig darauf, weshalb er mich hergeschickt hatte.

Mein Papá sah nicht sauer oder ähnliches aus, weshalb ich vermutete, dass es eine gute Nachricht war.

"Du willst bestimmt wissen was ich dir zu sagen habe."stellte er vollkommen richtig klar.
Ich nickte erwartungsvoll und lehnte mich vor.
"Mein Sohn, ich habe erfreuliche Neuigkeiten. Du weißt ja, dass ich durch meinen Job viele einflussreiche Leute kenne. Heute früh habe ich mit dem Dekan von Oxford telefoniert. Wir sind uns bekannt und ich habe erfahren, dass er für etwas geschäftliches ein paar Tage in die Stadt kommt. Ich hab nicht lange gezögert und dir einen Termin bei ihm gemacht. Nächsten Samstag seid ihr verabredet für einen Kaffee."informierte er mich.

Meine Miene verdunkelte sich sofort. "Papá, da kann ich nicht. Am Samstag ist Lunas Geburtstag."erwiderte ich genervt," und außerdem haben wir über darüber dich schon mal geredet."

Schon etliche Male. Das Oxford Thema hörte bei uns nie auf. Mein Vater bildete sich ein, dass ich ein Ausmandsstudium bei einer renommierten Uni machte.

"Deine kleine Freundin kann dich bestimmt für ein paar Stunden entbehren."meinte er gelangweilt, "bald wird sie das für lange Zeit müssen.

"Papá ich hab doch schon gesagt, dass ich nicht in Oxford studieren will."stöhnte ich, doch auf das Thema worauf ich eigentlich hinauswollte ging mein Vater gar nicht ein.

"Wenn es nicht Oxford für dich ist, dann eben Harvard oder die Brown. Du hast eine große Auswahl. Die Columbia oder Yale kämen natürlich auch in Frage."

Twins, love and more mistakes 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt