~Federicos Sicht~
„Federico, hat Ludmila sich von ihnen getrennt!"
„Sind sie noch zusammen?"
Fragen wie diese stürzten von allen Seiten auf mich ein. Ich verdeckte mein Gesicht mit der Hand vor den Blitzlichtern und ließ mich von meinen Bruder mitziehen. Matteo hielt ein Taxi an.
„Haben sie ihre Freundin betrogen?"
Ich entgegnete nichts sondern stieg hinter Matteo ins Taxi ein.
„Wie äußern sich sich dazu?", mir wurde durch das offene Fenster ein Magazin gereicht.
„Fahren sie, bitte!", rief Matteo und endlich startete der Motor und wir bewegten uns weg von den Reportern.„Man, das war echt heftig!", kommentierte Matteo kopfschüttelnd.
„Oh ja."Ich begutachte die Zeitschrift in meinen Händen.
„Sind Federico Paccini und Ludmila Ferro noch ein Paar?" stand fett gedruckt auf der Titelseite. Darunter war das Bild von Matteos Tanz mit der Fremden. Den dazugehörigen Artikel auf Seite 2 sah ich mir nicht an. Es sagten eh alle dasselbe.
Wenigsten hatten die Leute geglaubt, dass ich das auf dem Foto war. Es schien wirklich keiner dahinter gekommen zu sein. Der Nachteil war, dass ich über Nacht zu einer der wohl am meisten gehassten Personen in Netz geworden war. Es wurde darüber spekuliert, ob ich Ludmila sich betrogen hätte oder so. Und ich kam als ziemliches Arschloch rüber, da die Leute glaubten, dass ich im Club eng mit einer anderen getanzt hatte obwohl meine Freundin sogar dabei war.
Hoffentlich würde sich das ganze bald legen. Leider hatte ich den Verdacht, dass durch unseren Auftritt gerade eben noch eine neue Flut an Pressemeldungen auf uns herab prasseln würden. „Ich hab dich im Gerichtssaal gesehen. Bedeutet das du hast deine Meinung geändert?", fragte ich.
„Ich möchte mit dir reden.", nickte Matteo, „lass uns zu mir ins Hotel gehen." Die restliche Taxifahrt dauerte keine zehn Minuten mehr. Ich bezahlte den Taxifahrer und wir nahmen den Fahrstuhl bis zu Matteos Zimmer.
Es war eher minimalistisch eingerichtet und in grau Tönen gehalten. Doch das war gar nicht das was mir auffiel, sondern das Chaos. Überall lagen Pizzakartons oder Klamotten, die Bettdecke war zerknüllt. Es sah so aus als hätte Matteo dieses Zimmer in den letzten Tagen nicht wirklich verlassen. Ihm musste es wirklich dreckig gegangen sein. Jetzt erst fielen mir auch die dunklen Schatten unter seinen Augen und der Bart auf.
„Ähm, möchtest du was zum Trinken oder so? Obwohl ich eigentlich nichts hier hab, außer Wasser aber wir können was holen oder so ... kein Ahnung.", sagte Matteo planlos.
„Lassen wie den Smalltalk lieber.", rief ich ihm, „wieso bist du heute gekommen?" Währenddessen ging ich zum Fenster, zog die Rollos hoch und öffnete es um ein bisschen frisch Luft zu bekommen. Dieses stickige halbdunkel in dem Matteo die letzten Tage anscheinend gelebt hatte war ja kaum auszuhalten.„Na ja, ich wollte euch unterstützen.", gab er zu während er sich auf das Bett setzte, „und mit dir reden. Das.. was in dieser Nacht passiert ist.. das tut mir leid. Das war uncool von mir."
Ich glaube mit diesen Worten fiel eine Last von mir ab, die ich nur schwer beschreiben konnte.
„Ich sollte mich auch entschuldigen. Das was ich als letztes zu dir gesagt hab, hätte ich nicht sagen sollen. Ich.. ich weiß nicht was da in mich gefahren ist." Endlich hatte ich es gesagt. Diese Worte hatten mir so lang auf der Seele gebrannt.„Man, du musst dich doch nicht entschuldigen. An diesem Abend hattest du sogar ein bisschen Recht damit, dass ich ein Problem hab. Ich bin vollkommen ausgerastet und das mit deinem Sturz tut mir auch leid. Und alles was ich gesagt hab. Ich war nicht ich selbst."
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Twins, love and more mistakes 2
Teen FictionWie geht es mit Luna, Matteo und den Freunden weiter? In Twins, love and more mistakes hat sich eine Gruppe von Leuten gefunden. Gefühle sind entstanden, Freundschaften wurden geknüpft und unglaubliche Erinnerungen sind entstanden. Doch schaffen s...