Kapitel 5

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Yoongi

Meine Hände in meiner Hosentasche vergraben folgte ich Jimin durch unsere Schule. Ich konnte nicht verhindern, missmutig dreinzublicken und hoffte einfach, dass sein Freund tatsächlich so nett war, wie der Orangehaarige angepriesen hatte.

Kurz darauf kamen wir in der Mensa an und während ich nun neugierig die ganzen Schüler musterte, steuerte Jimin einen Brünetten an, der sich eben an der Essensausgabe ein Brötchen gekauft hatte.

"Jungkook!", rief er fröhlich und nun distanzierte sich der Angesprochene etwas von der Menge, damit wir ein wenig Ruhe hatten.

"Hey Jimin", begrüßte er uns fröhlich und schlug mit diesem ein, bevor er einen neugierigen Blick auf mich warf. "Wer ist das?"

"Yoongi", stellte Jimin mich lächelnd vor, weswegen ich ihm eine Hand auf die Schulter legte. Verwirrt drehte er sich zu mir und legte passend dazu seinen Kopf schief, was ihn wirklich niedlich aussehen ließ.

"Ich kann mich selbst vorstellen", erklärte ich monoton und eingeschüchtert zog er seinen Kopf ein, ehe er seinen Blick senkte und einfach den Boden anstarrte. Augenblicklich tat mir mein Tonfall leid und ich räusperte mich, damit er wieder aufsah.

"Es war ja lieb von dir gemeint", sagte ich nun und lächelte ihn beruhigend an. Erleichtert atmete Jimin durch und strahlte mich sogleich wieder an. Dabei musterte mich jedoch Jungkook irritiert und auch ein wenig misstrauisch, was ich versuchte zu ignorieren.

"Er ist neu in unserer Klasse und sitzt jetzt auf deinem Platz", grinste Jimin und boxte seinem Freund frech gegen den Arm. Dieser schnaubte beleidigt und musterte mich wieder, wobei er dieses Mal seine Arme verschränkte.

"So so... er ersetzt mich also", meinte er ein wenig mürrisch, weswegen ich auch ihn anlächelte. Wenn ich mit Jimin befreundet sein wollte, musste ich auch ihn mir zum Freund machen oder zumindest dafür sorgen, dass er mich leiden konnte. Ansonsten könnte er dem Kleineren einreden, dass ich schlechter Umgang für ihn sei. So etwas hatte ich bereits erlebt und wollte es kein zweites Mal erleben.

"Und du bist also Jungkook? Jimin hat von dir erzählt", berichtete ich freundlich und gab mir Mühe, meine Stimmung beizubehalten. Ich konnte ihren Wechsel nicht beeinflussen und hoffte einfach, dass sie im Moment gleich bleiben würde.

"Was hat er denn erzählt?", hakte Jungkook interessiert nach und ich bemerkte aus dem Augenwinkel, wie Jimin seinen Mund öffnete, um zu antworten. Doch ich kam ihm zuvor.

"Dass er mit dir tanzt und du anscheinend sehr nett bist", sagte ich und warf dem Orangehaarigen ein Lächeln zu. Dieser sah mich überrascht an, offensichtlich hatte er nicht damit gerechnet, dass ich mir gemerkt hatte, was er erzählte. Aber tatsächlich weckte er meine Neugier und ich fand Interesse an dem Kleinen. Deswegen behielt ich mir Dinge, die ich später noch gebrauchen könnte, im Kopf.

Zum Beispiel spielte ich Klavier und da die beiden gerne tanzten, bestand die Möglichkeit, dass sie auch zu meiner Musik tanzen könnten. Ich war überzeugt davon, dass es Jimin eine Freude machen wurde und ich konnte nicht leugnen, dass mir der Gedanke ebenso gefiel.

"Das ist wahr." Als hätte ich es erwartet, erstarb mein Lächeln bei seinen Worten und ich seufzte einmal leise. Der Klang enthielt ein leises Knirschen und das war der Grund dafür, warum meine Laune wieder in den Keller sank. Großartig.

𝐌𝐨𝐨𝐝 𝐒𝐰𝐢𝐧𝐠𝐬 ✦ 𝖸𝖮𝖮𝖭𝖬𝖨𝖭Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt