Kapitel 66

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Jimin

,,Yoongi..du kommst dann wirklich nach einer Stunde wenn er da ist?", fragte ich noch einmal nach, als wir langsam die Straße entlang liefen. In nur wenigen Metern müsste Yoongi abbiegen und ich den Rest dann alleine nachhause und sofort machte sich die Angst wieder in mir breit.

,,Mochi..", Yoongi nahm mein Gesicht in seine Hände und zwang mich so dazu, ihn anzusehen. Langsam hob ich meinen Blick und konnte den sanften Ausdruck in seinen Augen sehen, mit denen er mich musterte.

,,Ich werde da sein. Hab' keine Angst, ja? Ich werde nicht zulassen, dass er dir jemals wieder etwas an tut..", und damit schmiegte er seine Lippen auf meine und seufzend erwiderte ich diesen Kuss. Noch immer hatte ich mich nicht daran gewöhnt, ihm jetzt so nahe zu sein und genoss es mit jeder Sekunde immer mehr.

,,Bis später, Mochi. Ich liebe dich~", noch einmal küsste er mich auf die Nasenspitze und lächelnd erwiderte ich seine Worte.

,,Ich liebe dich auch, Yoongi~"

Und damit trennten sich unsere Wege. Mit jedem Schritt wuchs meine Angst immer mehr und ich musste mich alle paar Meter umdrehen. Ständig hatte ich das Gefühl, dass mich jemand verfolgte. Ich kuschelte mich mehr in den Pullover von Yoongi und fühlte mich damit gleich sicherer, doch würde es wirklich so sein? Würde ich Zuhause sicher vor Jungkook sein oder war es gerade einer der größten Fehler die ich machte?

,,Hey, Jimin.", bei der Stimme zuckte ich erschrocken zusammen und direkt sah ich auf. Jungkook war schon da. Warum zum Teufel war er jetzt schon da? So konnte ich nicht lange durchhalten ohne, dass ich in Panik geriet. Und dennoch wirkte er wie der alte Jungkook von früher.

Der Jungkook, der mein bester Freund war. Und immer mit diesem Lächeln im Gesicht, was so ehrlich wirkt wie sonst keines.

,,H-Hey.", antwortete ich ihm leise und schloss dann die Tür auf, ließ den Schlüssel aber stecken, damit Yoongi nachher rein konnte. Noch dazu öffnete ich ein Fenster und sagte zu Jungkook, dass es stickig war.

,,D-Du wolltest reden.", mit extra viel Abstand setzte ich mich auf das Sofa und Jungkook neben mich. Naja, fast an's andere Ende vom Sofa, so wie ich es am liebsten gerade mochte. Nur Yoongi sollte mir nahe sein. Sonst niemand.

,,Jimin..ich..", fing Jungkook an und seufzte dann leise. Er brach ab und räusperte sich dann, ehe er wieder anfing zu sprechen. ,,Es tut mir leid, Jiminie. Weißt du..ich war einfach verletzt und gott, ich war so verliebt in dich. So richtig, schon so lange doch du hast es noch nie gemerkt. Alles war für dich selbstverständlich und ja, es war eine Zeit niedlich aber dann als Yoongi kam..du hattest mich ignoriert und nur noch etwas mit ihm gemacht. Ich war eifersüchtig und dachte, dass ich dir eben zeigen konnte, mich auch Lieben zu lernen. Aber es hatte nicht funktioniert."

Ich seufzte und sah zu Jungkook, sein Blick war auf den Boden gerichtet. Er tat mir leid, sehr leid. Und deshalb beugte ich mich rüber und nahm ihn in den Arm. Jungkook schien es nicht kommen zu sehen, doch er erwiderte die Umarmung. Vielleicht hatte ich ja doch meinen besten Freund zurück..

,,Aber weißt du was, Jimin?", fragte mich Jungkook und im nächsten Moment spürte ich seinen festen Griff. ,,Ich werde trotzdem nicht aufgeben. Ich werde dir zeigen, dass du mich lieben kannst. Nur mich."

Sofort bekam ich wieder Angst als er mich auf das Sofa drückte und ohne zu zögern anfing, meinen Hals zu küssen. Das widerliche Gefühl machte sich wieder in mir breit, die Bilder die ich so gut verdrängt hatte, kamen zurück und dennoch: diesmal wollte ich nicht tatenlos sein.

,,Jungkook, hör verdammt noch mal auf!", zischte ich und versuchte, ihn von mir zu stoßen. Jungkook war natürlich stärker. ,,Jungkook! Hör auf! Lass es!"

Irgendwann gelang es mir, ihn von mir zu stoßen und schnell aufzustehen, doch noch die Schmerzen von der vergangenen Nacht machten sich in meinem Unterleib breit und deshalb zischte ich auf, was Jungkook natürlich als Chance sah.

Er drückte mich gegen die Wand, quetschte sich näher an mich dran, sodass fast nichts gegen uns passte und wieder wanderten seine Hände überall herum.

,,Jungkook! Hör endlich auf!", schrie ich schrill, es war das erste Mal, dass ich meine Stimme erhob und seine Verblüffung nutzte ich dazu aus, um mich vor ihm in Sicherheit zu bringen.

Im letzten Moment schaffte es Jungkook, nach meinem Arm zu greifen und dennoch knallte ich mit dem Rücken gegen die Tischecke, der Schmerz und die Angst machten sich in mir noch mehr breit, als es sowieso schon da war.

𝐌𝐨𝐨𝐝 𝐒𝐰𝐢𝐧𝐠𝐬 ✦ 𝖸𝖮𝖮𝖭𝖬𝖨𝖭Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt