Kapitel 15

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Yoongi

Ich warf Jungkook einen misstrauischen und skeptischen Blick zu. Warum sagte er nicht einfach offen, dass er etwas gegen mich hatte? Ja, ich war noch nie oft unter Menschen gewesen und darum kannte ich ihr Verhalten nicht so gut wie andere, aber diese Handlung konnte ich absolut nicht nachvollziehen.

Lügen brachte immer Probleme mit sich.

Andererseits... auch wenn es nun offensichtlich war, dass Jungkook mich loswerden wollte, musste ich ihn immer noch davon abhalten, Jimin ein falsches Bild von mir einzureden. Das traute ich dem Jüngeren durchaus zu und ich wollte gewiss nicht, dass er es tatsächlich schaffte.

Dafür hatte ich Jimin schon viel zu lieb gewonnen.

"Ja, das stimmt", sagte ich also und gab mir große Mühe, mir ein Lächeln aufzuzwingen. Dass mir dies nicht gelang, war offensichtlich, denn Jungkook sah mich warnend an und Jimin musterte mich irritiert. Ich konnte nicht lügen, das wusste ich zu gut und genau deswegen fing ich einfach an, unsicher aufzulachen.

"Themawechsel. Was machst du so die nächsten Tage, Jiminie?", fragte ich und tatsächlich besserte sich meine Laune augenblicklich. Mein Lächeln wurde ehrlicher und meine Neugier spiegelte sich in meinen Augen. Trotz Jungkook und seiner vorherigen Worte.

Der Orangehaarige strahlte sofort bei meiner Interesse, obgleich ich noch immer die leise Unsicherheit in seinem Blick lesen konnte. Er schien sich noch immer nicht darüber im Klaren zu sein, warum ich so war, wie ich eben war, allerdings lag es an seinem naiven Wesen, dass er es nicht hinterfragte, sondern einfach dahin nahm.
Jedoch konnte er mir nicht antworten, da Jungkook ihm zuvor kam.

"Heute Abend macht er etwas mit mir und die nächsten Tage über hatten wir auch schon verplant, hab ich recht, Jiminie?" Seinen Spitznamen betonte er extra nochmal, wahrscheinlich, weil ich ihn eben benutzt hatte und ihm das anscheinend nicht gefiel. Jimin sah ihn daraufhin verwundert an und runzelte seine Stirn, nickte aber leicht.

"Ja, heute schon... aber die nächsten Tage?", fragte er selbst nach und legte dabei leicht seinen Kopf schief. Somit fielen ihm seine orangenen Haarsträhnen in sein Gesicht und ließen ihn wirklich niedlich aussehen, was perfekt zu seinen großen Augen passte, aus denen er Jungkook verwirrt betrachtete.

Wie schaffte es ein Junge nur, so unglaublich knuffig zu sein?

"Jimin", sagte Jungkook mit mehr Nachdruck und sah den Kleinsten beinahe schon streng an, weshalb dieser den Kopf einzog und seinen Blick zu Boden senkte.

"Klar... wir können gern mehr zusammen machen", gab er dann klein bei und meine gute Laune verpuffte wieder. Ich konnte nicht nachvollziehen, warum er sich von dem Brünetten so herumkommandieren ließ. Es war doch nicht zu übersehen, dass er nicht die ganze Zeit über etwas mit ihm machen wollte, also aus welchem Grund sprach er nicht einfach dagegen?

"Siehst du?" Mit diesen einfachen Worten drehte sich Jungkook siegessicher grinsend zu mir und legte besitzergreifend einen Arm um Jimins Schulter, während er in mein emotionsloses Gesicht blickte. Ich wollte etwas erwidern, wollte sagen, dass es wohl Jimins Entscheidung war, was er wollte, aber es kamen keine Worte aus meinem Mund. Es gelang mir nicht einmal, ihn zu öffnen, wodurch ein unbehagliches Schweigen eintrat.

"Wir müssen noch über etwas reden, private Angelegenheiten, von denen du nichts wissen darfst. Verstehst du sicher. Also entschuldige uns bitte", durchbrach er die Stille und bevor einer von uns Zeit zum Reagieren hatte, schleifte er Jimin von mir weg.

Dieser schaffte es nur noch, mir einen entschuldigenden Blick zuzuwerfen und mit seinen vollen Lippen ein tonloses 'Sorry' zu formen, ehe er mit Jungkook in der Masse verschwand.

𝐌𝐨𝐨𝐝 𝐒𝐰𝐢𝐧𝐠𝐬 ✦ 𝖸𝖮𝖮𝖭𝖬𝖨𝖭Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt