𝐌𝐨𝐨𝐝 𝐒𝐰𝐢𝐧𝐠𝐬 ✦ 𝖸𝖮𝖮𝖭𝖬𝖨𝖭

Kapitel 68

Jimin

Verzweifelt krallte ich mich wieder in Yoongi's Pullover, während dieser mir behutsam über den Rücken strich. Ich wollte doch nur meinen besten Freund zurück und dann kam sowas..mal wieder. Konnte nicht einmal etwas klappen ohne, dass alles gleich völlig aus dem Ruder läuft?

Wer der andere Junge war, wusste ich nicht. Aber es war mir egal, denn er schien Jungkook unter Kontrolle zu haben. Gerade wollte ich mich nur darauf konzentrieren, diese Bilder aus dem Kopf zu bekommen, genauso wie die Gedanken.

Wäre Yoongi nicht rechtzeitig gekommen, hätte Jungkook es wirklich geschafft mich zu vergewaltigen. Der Ekel kam wieder nach oben, doch ich strengte mich an, ihn zu unterdrücken. Denn zusammen mit dem Ekel kam auch das Verlangen, wieder zu duschen. Und ich hatte Yoongi versprochen, dass ich aufhören würde mir die Haut aufzukratzen.

,,Ich gehe ihm mal manieren bei bringen.", informierte uns der Unbekannte und Yoongi wandte sich an ihn, ohne mich loszulassen und nickte.

,,Danke, Taehyung. Ich schulde dir was."

Damit verließ der Blonde meine Wohnung und Yoongi widmete sich nun wieder mir. Behutsam strichen seine Hände einige Strähnen aus meinem Gesicht und er schenkte mir ein aufmunterndes Lächeln, was ich gerade überhaupt nicht erwidern konnte. Zumal mein Rücken immer noch schmerzte, da ich ja wegen Jungkook gegen die Kante geknallt bin.

,,Mochi..", Yoongi hob mich langsam hoch und setzte mich wieder auf das Sofa. Statt sich neben mich zu setzen, kniete er vor mir. ,,Was hälst du davon, wenn ich uns beiden einen Kakao mache, eine Pizza und wir Filme schauen die du magst?"

Und genau das entlockte mir wieder ein Lächeln und ich nickte langsam, während ich versuchte meine Stimme wieder zubekommen. Noch nie hatte ich so am Stück geschrien so wie heute und dementsprechend hatte auch meine Stimme nicht mitgemacht.

,,Danke, Yoongi.", brachte ich dann nur krächzend heraus und sofort bekam ich von meinem Freund einen Kuss. Er war kurz, dennoch sanft und leidenschaftlich und damit erhob er sich und schlenderte in die Küche. Ich stand währenddessen auf und ging zum Regal mit den ganzen Filmen und starrte nachdenklich darauf, welchen Film ich nehmen sollte. Einen Horrorfilm sicher nicht, obwohl das eine gute Ausrede wäre, damit Yoongi heute Nacht hier bleibt.

Plötzlich spürte ich etwas warmes und dann auch einen heißen Atem welcher mir zeigte, dass Yoongi mich von hinten umarmte und seinen Kopf auf meiner Schulter abgelegt hatte.

,,Denk nicht so viel nach, Mochi.", tadelte er mich leise und griff nach dem nächstbesten Film. ,,Mach es einfach~"

Ich dankte Yoongi insgeheim dafür, dass ich nicht drüber reden musste, was davor passiert war - bevor er gekommen ist. Aber ich wusste auch, dass es sein müsste. Wenn ich das irgendwann komplett vergessen will, dann musste ich irgendwann darüber reden und das tat ich am liebsten mit Yoongi, sonst keinem.

Die Wärme entfernte sich von mir, als Yoongi los ließ und wieder zur Küche ging, während ich den Film einschaltete. A quiet Place.

Hatte ich noch nie geschaut aber schon wegen dem Namen wusste ich, dass es ein Horrorfilm war.

Ich setzte mich wieder auf das Sofa und da kam schon Yoongi mit zwei Tassen heißem Kakao. Diese stellte er auf den Tisch vor uns und ging dann die Pizza holen, doch ich irgendwie war mir der komplette Appetit vergangen.

,,I-Ich habe k-keinen Hu-Hunger", stotterte ich langsam, doch da nahm Yoongi schon ein Stück in die Hand und hielt es mir hin.

,,Du musst aber etwas essen, Mochi. Also mach schön den Mund auf, denn hier kommt der Zug~", kichernd öffnete ich dann doch meinen Mund und bekam die Pizza rein geschoben. Erst jetzt, durch dieses eine kleine Stück, wurde mein Hunger angeregt. Aber davor wollte ich den Kakao trinken. Und auch der schmeckte unfassbar gut.

Der Film lief bereits, aber meine Aufmerksamkeit hatte Yoongi. Deshalb beugte ich mich zu ihm und küsste ihn kurz, ehe ich mich an ihn lehnte und er mich sofort in seine Arme zog.

,,Du bleibst heute Nacht bei mir..oder?", fragte ich etwas zaghaft und spürte schon, wie Yoongi mir sanft durch's Haar kraulte.

,,Natürlich, Mochi. Ich lasse dich nicht mehr alleine."