Kapitel 52

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Jimin

Es tat weh. Es tat so unfassbar sehr weh Yoongi zu sehen, ihm aber nicht nahe kommen zu können. Nur zu gerne würde ich auf ihn zu gehen, ihn in den Arm nehmen und mich für alles entschuldigen. Aber ich konnte nicht. Jungkook ließ mich auch nicht, er sagte es wäre besser wenn ich mich von ihm fern hielt und vermutlich hatte er auch recht damit.

Der Gedanke beruhigte mich, dass Jungkook wenigstens bei mir war. Dass ich wenigstens jemanden hatte, mit dem ich reden konnte und der mich beruhigte. Auch von meinen Gefühlen für Yoongi wusste Jungkook bereits bescheid, doch er wurden nicht einmal sauer, er verstand mich.

Gerade saßen wir wieder auf dem Sofa, wo wir schon gestern Nacht eingeschlafen waren. Jungkook wollte unbedingt über Nacht bei mir bleiben, er hatte Angst um mich. Diese Fürsorge kannte ich von Yoongi bereits was mich eher dazu brachte, ihn zu vermissen. Gott, wieso konnte nicht einfach wieder alles so wie früher sein?

Ich vermisste ihn. Mit jedem Atemzug vermisste ich ihn immer mehr, er soll bei mir sein. Yoongi soll mich wieder in den Arm nehmen oder mich auf die Wange küssen. Er soll wieder bei mir sein und mich vor Horrorfilmen schützen. Ich wollte mich wieder im Schlaf an ihn kuscheln, aber ich wusste, ich kann es nicht. Ich hatte es mit meinem übertrieben Ausraster sowas von vergeigt und bestimmt wollte er nichts mehr von mir wissen. Er hatte ja jetzt Hoseok.

,,Jiminie?", Jungkook's Stimme unterbrach meine Gedanken und irritiert sah ich zu ihm. Er musterte mich mit einem Blick, den ich schon einmal bei ihm gesehen hatte. Im Park. Sofort bekam ich es wieder mit der Angst zu tun, doch er sagte nichts.

,,J-Ja?", hakte ich vorsichtig nach und da beugte sich Jungkook schon zu mir rüber und legte seine Lippen auf meine. Erstarrt weitete ich meine Augen, konnte mich nicht bewegen. Mein erster Gedanke war: Es fühlte sich verdammt falsch an. Das waren nicht die Lippen, die ich spüren wollte. Ich wollte von Yoongi geküsst werden, nicht von Jungkook.

Und erst, als er versuchte mehr Druck aus zu üben, stemmte ich meine Arme auf seinen Oberkörper und drückte ihn somit weg von mir. ,,Jungkook! Ich..ich will das nicht."

Der verletzte Ausdruck in seinen Augen brach beinahe mein Herz. Jetzt hatte ich ihm weh getan - meinem besten Freund..war er das überhaupt noch? Er wollte doch bestimmt mehr und das bewies sich sogar jetzt schon.

Denn Jungkook achtete gar nicht mehr auf meine Bedürfnisse und auf meine Gefühle - nein. Stattdessen drückte er mich grob auf das weiche Sofa und riss mir praktisch mein Tshirt vom Leib. Mein Herz klopfte vor Angst stark gegen meine Brust, als seine Hände immer weiter nach unten gingen, bis sie an meinem Hosenbund ankamen.

,,W-warum?", fragte ich leise und damit stoppte er in seiner Bewegung. Langsam hob er seinen Kopf und sah mich an.

,,Man merkt erst, was man hat, wenn man dabei ist, es zu verlieren.", war seine schlichte Antwort und grob zog er mir die Hose runter. Ich wollte das doch gar nicht. Ich wollte nicht so von Jungkook berührt werden, er sollte mich nicht so sehen. Er darf mich so nicht sehen. Doch mein Körper war vor Angst wie erstarrt, als seine Hände bereits überall an meinem Körper waren.

Ich wollte doch nur zu Yoongi. Ich wollte bei ihm sein.

Die Tränen kamen auch bereits und ich fasste einen Entschluss: Ich musste von Jungkook weg. Wer weiß, wie weit er sonst noch gehen würde.

Und damit trat ich ihm in seine empfindlichste Stelle, woraufhin er zischend vom Sofa fiel und hektisch stand ich auf. Ich griff wieder nach meinen Klamotten und während ich schon zur Tür rannte, zog ich sie mir an.

,,Jimin, bleib stehen!", schrie Jungkook mir hinterher, doch ich lief eilig aus dem Haus hinaus.

Ich wusste nicht, wohin ich gehen sollte. Ich hatte keine Ahnung, wo Yoongi wohnte und auch sonst hatte ich doch keinen.

Und gerade, als ich weiter laufen wollte, hörte ich jemanden nach mir rufen und mein Blut gefror zu Eis.

,,Jimin!"

𝐌𝐨𝐨𝐝 𝐒𝐰𝐢𝐧𝐠𝐬 ✦ 𝖸𝖮𝖮𝖭𝖬𝖨𝖭Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt