Kapitel 4

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Jimin

Grundsätzlich war ich immer jemand, der nie Streit anfing und es nicht ausstehen konnte, wenn jemand schlecht gelaunt war oder sich schlecht fühlte.

Ich war schon immer jemand gewesen, der sich gerne und auch viel um andere kümmerte und dabei sich selbst außen vor ließ. Manchmal war es gut, aber wiederum konnte es auch schlecht sein und mich selbst kaputt machen.

Aber wenn man die Chance hat, jemanden glücklich zu machen, wieso tat man dies dann nicht? Manche begeistern sich schon bei den allerkleinsten Sachen.

Und deshalb hatte ich auch das Gefühl, dass ich Yoongi begeistern wollte. Er wirkte auf mich irgendwie seltsam, allein auch schon seine Stimmungsschwankungen. Vielleicht lag es an der neuen Umgebung, an der neuen Schule oder aber auch nicht.

Ich war ein wirklich sehr neugieriger Mensch, aber ich achtete dabei stehts auf die Privatsphäre der anderen. Denn mir war das natürlich auch wichtig.

Ein lauter Schlag riss mich aus meinen Gedanken und ich bemerkte erst jetzt die Konversation zwischen unserem Lehrer und Yoongi. Irgendwie konnte ich ihn ja verstehen. Er war neu, wieso sollte ausgerechnet er dann an die Tafel? Unseren Stoff konnte er gar nicht kennen.

Aber ich wollte auch, dass er sich beruhigte und nicht mehr so wütend war. Denn wenn man wütend war, konnte man nie wissen, was man im nächsten Moment tat und man könnte möglicherweise sogar andere verletzen.

Man, ich klang ja fast wie ein Psychologe.

Vorsichtig lege ich meine Hand auf Yoongi's Schulter, doch seine Reaktion kam schneller, als ich erwartet hatte und ruckartig zog ich meine Hand mit einer leisen ,,Entschuldigung" wieder zurück.

Er war echt seltsam. Aber das wusste ich von Anfang an schon, als wir gerade einmal ein paar Worte gewechselt hatten.

Und umso verwirrter war ich, als er plötzlich zu mir nachhause kommen wollte. Ich hatte nichts dagegen, schließlich wollte ich mich ja auch mit ihm anfreunden, aber es kam einfach so unerwartet.

Auf einen kleinen Zettel schrieb ich meine Adresse darauf und schob es zu Yoongi rüber, welcher es einfach in seine Hosentasche steckte.

Nach qualvollen, langen Unterrichtsstunden, war endlich Pause. So wie jede Pause würde ich mich mit Jungkook treffen, aber dann warf ich einen Blick auf Yoongi.

Gerade schien er wirklich planlos zu sein und ich könnte meinen, einen traurigen Blick auf seinem Gesicht zu sehen. Vielleicht wusste er nicht, mit wem er die Pause verbringen konnte. Alleine sein war ja auch keine Option. Also entschloss ich mich, ihn einfach zu Fragen.

,,Äh.."; ich räusperte mich und Yoongi drehte sein Kopf zu mir herum, schien mich abwartend anzusehen. ,,Möchtest du heute bei mir und meinem besten Freund sitzen? Du kennst ja noch keinen und..er ist nett"

Unsicher von seiner Reaktion, die wechselhaft war, blickte ich ihn an und er schien zu überlegen.

Aber dann hellte sein Gesicht sich auf und ein Grinsen umspielte seine Lippen, es wirkte fast schon ein wenig kindlich. ,,Klar! Danke, Jiminie"

Jiminie? So schnell war ich ja noch nie bei Spitznamen angelangt.

Noch immer musterte ich den Jungen vor mir, der dabei scheinbar immer genervter wurde.

,,Gehen wir jetzt los oder muss ich dieses versüffte Klassenzimmer weiter anschauen, hm?"

Ich seufzte und nickte langsam. Das würde mit ihm verdammt schwer werden.

𝐌𝐨𝐨𝐝 𝐒𝐰𝐢𝐧𝐠𝐬 ✦ 𝖸𝖮𝖮𝖭𝖬𝖨𝖭Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt