𝐌𝐨𝐨𝐝 𝐒𝐰𝐢𝐧𝐠𝐬 ✦ 𝖸𝖮𝖮𝖭𝖬𝖨𝖭

Kapitel 58

Jimin

Ausdruckslos sah ich in Yoongi's Gesicht und versuchte ein ehrliches Lächeln auf meine Lippen zu bringen, aber es klappte nicht. Viel eher war es traurig genauso wie ich. Schließlich hatte ich gerade meinen besten Freund verloren mit dem ich so viel zusammen erlebt habe.

Auch wenn ich wusste, dass es das richtige war, tat es mir weh. In seine Augen zu sehen, wie er es bereute, hätte mich fast dazu gebracht ihm einfach zu verzeihen aber ich konnte nicht. Es war falsch.

Und auch wenn Yoongi versuchte mich zu beruhigen und mir zu sagen, wie stolz er auf mich war, so konnte er das Gefühl nicht abstellen welches sich immer noch auf meiner Haut befand. Und wenn ich schon das Sofa sah, blitzten alle Erinnerungen wieder auf.

,,Ich gehe..duschen", murmelte ich nur zu Yoongi und entriss mich vorsichtig seinem Griff und ging damit ins Bad. Nicht einmal abschließen konnte ich, so aus der Bahn geworfen war ich gerade. War es wirklich nur die Liebe zu mir die Jungkook so handeln ließ oder etwas anderes?

Wenn er mich wirklich lieben würde, dann hätte er das alles nicht gemacht. Er hätte sich für mich gefreut, dass ich jemanden gefunden habe den ich liebe. Aber das konnte er wohl nicht.

Schnell entledigte ich mich von meinen Klamotten und sprang unter die Dusche, machte das Wasser direkt auf komplett heiß und schnappte mir einen Schwamm. Ich achtete nicht darauf, dass meine Haut bereits brannte und mir vor Hitze schon schwindelig wurde, nein.

Stattdessen rieb ich den Schwamm an jede Stelle meines Körpers, an der Jungkook's Hände waren. Ich konnte nicht aufhören, daran zu denken, viel zu oft blitzten die Erinnerungen in meinem Kopf auf. Und auch die Tränen kamen wieder zurück. Wie sollte ich Yoongi so nur glücklich machen? Konnte ich es überhaupt? Verdiente ich ihn nach alledem überhaupt oder wäre er ohne mich sogar besser dran?

Meine Haut brannte und war bereits knallrot, doch ich machte einfach weiter. Noch immer fühlte es sich so an, als seien seine Hände auf meinem Körper und das wollte ich nicht. Dieses Gefühl sollte endlich verschwinden. Und doch war es da. Ich fühlte mich dreckig, benutzt und einfach nur widerlich. Noch dazu war ich schwach und hatte mich nicht sofort gewehrt. Ich gab nicht mal Jungkook die Schuld - sondern mir. Ich hätte ihm direkt sagen sollen, dass ich es nicht wollte, statt wie erstarrt zu sein und das habe ich nun davon.

Ich raufte mir durch meine orangenen Haare und unterdrückte einen Schrei, während der Dampf langsam meine Sicht versperrte. Ich fühlte mich immer noch dreckig, der Schmutz wollte einfach nicht abgehen und je länger ich schrubbte, desto weniger merkte ich, wie viel Zeit vergangen war. Erst, als es an der Tür klopfte, stockte ich in meiner Bewegung. Yoongi war also noch da. Er war nicht gegangen.

Bestimmt würde er aber gehen, wenn er mich so sehen würde. Wie ein Wrack, dass nicht einmal auf sich selbst aufpassen konnte. Ich verdiente ihn doch überhaupt nicht.

,,Mochi? Ist alles gut bei dir?"