Kapitel 54

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Jimin

Das Meer war der einzige Ort, der mir einfiel, wo ich hin könnte. Es war der Ort, der mich beruhigte und bei dem ich meine Ruhe haben konnte. Und dennoch, als ich dort ankam, konnte ich mich einfach nicht beruhigen. Die Tränen flossen nur noch mehr und dadurch wurde meine Sicht verschwommen, dennoch folgte ich dem unsichtbaren Pfad.

Ich fühlte mich so dreckig, so benutzt. Ich fühlte mich in meinem eigenem Körper nicht mehr wohl, wollte einfach nur raus aus diesem oder mich stundenlang Baden gehen. Noch immer spürte ich die Hände von Jungkook an den Stellen, an denen ich sie nicht wollte. Meine Atmung wurde schneller und ich musste tief Luft holen, um nicht komplett durchzudrehen.

Statt auf meinen üblichen Platz zu gehen, kletterte ich etwas weiter nach oben und setzte mich dort auf einen Stein. Ausdruckslos starrte ich auf das Meer, welches sich bis zum Horizont erstreckte und sofort wurde ich traurig, die Tränen kamen zurück und meine Gefühle gewannen Oberhand.

Es war meine Schuld. Alles, was passiert war, war nur meine Schuld. Hätte ich Yoongi nicht so angeschrien und ihn weggeschickt, wäre das doch alles gar nicht passiert. Ich hätte ihn noch bei mir, vielleicht hätte ich wieder mit ihm kuscheln können. Und dann wäre das auch mit Jungkook nicht passiert..

Ich zog meine Beine näher an meinen Körper heran und schlang meine Arme um diese. Ich wollte doch einfach nur zu Yoongi, aber wie konnte ich ihm jemals wieder unter die Augen treten? Ich konnte ihn nicht glücklich machen, nicht ich. Er war bei Hoseok besser aufgehoben.

Verzweifelt raufte ich mir durch die Haare und zog ein bisschen an denen, hoffte dabei, dass die schmerzen wenigstens etwas verschwinden würden aber das taten sie nicht. Ich hätte mich wehren sollen. Ich hätte Jungkook direkt weg schubsen sollen, aber ich hatte es nicht getan. Wie dumm konnte jemand nur sein?

Die Bilder blitzten vor meinen Augen auf und so konnte ich gar nicht anders, als noch mehr das Weinen anzufangen. Ich war doch nur erbärmlich.

Und so weinte ich vor mich her, bis ich hörte, wie jemand den Weg hier her nach oben kam. War das Jungkook? Hatte er mich jetzt doch gefunden und würde da weiter machen, wo er aufgehört hat? Die Angst stieg wieder in mir auf, doch es kam nichts. Stattdessen wurde ich ruckartig von jemanden in die Arme gezogen.

Ich blinzelte die Tränen weg, doch kaum hatte ich die Stimme gehört, kamen sie zurück. Es war Yoongi. Mein Yoongi war hier, bei mir. 

,,Du bist hier..", murmelte ich leise und sofort krallte ich mich an sein Oberteil und fing noch mehr an bitterlich zu Weinen. ,,Es tut mir leid! Yoongi, es tut mir so, so leid! Ich hätte dich nicht anschreien und weg schicken sollen..du bedeutest mir doch so viel und..und..gott, ich bin so dumm! Kannst du mir verzeihen? Oh bitte..ich kann nicht mehr ohne dich, ich brauche dich bei mir, Yoongi.."

Doch ich ließ ihn nicht ausreden, ich musste jetzt einfach alles sagen.

,,Es ist alles meine Schuld! Ich hätte warten sollen, bis du mir selbst davon erzählst..ich werde dich niemals wegen so etwas verlassen..es tut mir so leid, Yoongi."

Meine schluchzer unterbrachen meine kleine Rede und meine Stimme brach, ich konnte nichts mehr sagen. Stattdessen krallte ich mich nur weiter an Yoongi und vergrub mein Gesicht in seiner Brust.

𝐌𝐨𝐨𝐝 𝐒𝐰𝐢𝐧𝐠𝐬 ✦ 𝖸𝖮𝖮𝖭𝖬𝖨𝖭Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt