Kapitel 41

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Yoongi

Noch immer war es mir unangenehm, an die vorherige Situation zu denken und deswegen versuchte ich die Bilder aus meinem Kopf zu verbannen. Doch das war gar nicht so einfach. Zu gut erinnerte ich mich an den Anblick von Jimins nackten Oberkörper.

Er war nicht sonderlich trainiert, eher schlank, aber auch nicht mager. Sein Körper wirkte durchschnittlich und trotzdem war es der schönste Körper, den ich je gesehen hatte. Darum hatte ich ihm auch nicht weiter helfen können. Die Wahrscheinlichkeit wäre zu hoch gewesen, dass ich über ihn herfiel, jedoch war meine Aufgabe, ihn zu pflegen und nicht ihn zu bedrängen.

Mit einem Seufzen warf ich einen Blick auf die Uhr und stellte fest, dass Jimin bereits eine ganze Stunde im Bad verbracht hatte. In dieser Zeit hatte ich sein Bett neu überzogen und ihm neue Sachen herausgesucht. Auch meinen Pullover hatte ich kontrolliert, doch er war nicht so verschwitzt gewesen, da Jimin noch sein T-Shirt getragen hatte und deshalb legte ich diesen auf den Stapel seiner neuen Kleidung. Um ehrlich zu sein, mir gefiel es wirklich, wenn Jimin Sachen von mir trug und darum überlegte ich, ob ich ihm meine beiden Oberteile, die er sowieso schon angehabt hatte, einfach schenken sollte.

Bevor ich das Badezimmer betrat, ging ich erneut in die Küche und bereitete einen Tee zu. Auch mir machte ich einen, immerhin wollte ich gesund bleiben. Wer würde sich sonst um meinen kleinen Mochi kümmern?

Während der Tee ziehen musste, machte ich mich auf den Weg ins Badezimmer und holte unterwegs die Klamotten für Jimin. Dann klopfte ich sanft an die Tür, um Jimin nicht zu erschrecken, ehe ich die Tür öffnete und eintrat.

Er sah mich aus großen Augen an und versteckte sich halb im Schaum, worüber ich einmal leise schmunzeln musste, bevor ich die Sachen ablegte. Mit dem Bademantel in der Hand ging ich zur Badewanne und lächelte Jimin auffordernd an, wobei ich den Bademantel ausbreitete.

"Na komm, Mochi. Du hast lang genug gebadet", sagte ich mit ruhiger Stimme. Er nickte zaghaft und machte Anstalten, aufzustehen, hielt dann aber inne und sah mich schüchtern an.

"K-kannst du vielleicht... na ja... d-deine Augen z-zumachen?", fragte er verlegen und wendete dann schnell seinen Blick ab. Ich lachte leise und nickte einmal, kam sogleich seinem Wunsch nach und wartete darauf, dass er sich in den Bademantel kuschelte. Das tat er auch nur wenige Sekunden später und lächelte mich dann lieb an.

Ich griff nach dem Handtuch, das ich bereit gelegt hatte und rubbelte damit seine orangenen Haare trocken. Verträumt ließ ich meine Hände durch seine Haare zausen und grinste darüber, dass Jimin sich empörte und mich schmollend ansah. Er war einfach viel zu niedlich.

Doch plötzlich wurde er von einer Zitterwelle durchgeschüttelt und eilig drehte ich mich zu den Klamotten, um sie ihm zu reichen. Er lächelte mich dankbar an und nahm sie noch immer zitternd entgegen. Dabei löste er jedoch seinen Griff um den Bademantel und dieser öffnete sich einen nicht gerade schmalen Spalt.

Kaum erblickte ich seinen wunderschönen Körper, weitete ich meine Augen. Schlagartig änderte sich wieder meine Stimmung und ich hatte auf einmal ein verdammt starkes Verlangen nach dem Jungen. Aus diesem Grund ließ ich die Klamotten fallen und fasste beinahe harsch in den Nacken des Jüngeren, damit er mir nicht entkommen konnte, während ich mich ihm rasch näherte.

Meine Augen waren ganz auf seine fixiert und ich bemerkte gar nicht den Schreck, der ihm buchstäblich ins Gesicht geschrieben war, so lenkten mich meine Gedanken gerade ab. Doch als er überfordert seine Hände auf meine Brust legte, um mich auf Abstand zu halten, kam ich wieder zurück in die Realität.

"Y-Yoongi? W-was wird das?", hauchte er leise und tatsächlich schwang eine Spur Angst bei seiner Frage mit. Sofort ließ ich ihn los und stolperte ein paar Schritte zurück, fuhr mich zeitgleich durch meine Haare und sah dann den Jüngeren schulbewusst an.

"T-Tut mir leid, Mochi. Ich wollte nicht... es war keine Absicht. Ich wollte dir keine Angst machen. Tut mir leid...", sagte ich eilig, selbst ein wenig überfordert und wich langsam zurück, bis ich fast bei der Tür war.

"Zieh dich an und komm dann in die Küche... ich habe dir einen Tee gemacht", meinte ich noch kurz, ehe ich die Tür öffnete und aus dem Zimmer huschte.

Ich musste mich mehr unter Kontrolle halten. Sonst würde ich Jimin verlieren und das könnte ich mir nie verzeihen.

𝐌𝐨𝐨𝐝 𝐒𝐰𝐢𝐧𝐠𝐬 ✦ 𝖸𝖮𝖮𝖭𝖬𝖨𝖭Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt