Kapitel 31

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Yoongi

Einen kurzen Moment machte sich Enttäuschung in mir breit. Ich lag noch immer halb auf ihm drauf und hatte tatsächlich mit etwas anderem gerechnet, doch nun kletterte ich vorsichtig von ihm herunter und legte mich neben ihn.

Wie er es gesagt hatte, sah ich hinauf in den Himmel und weitete sogleich meine Augen. Tausende, kleine Lichter funkelten auf der dunklen Decke und wurden begleitet von der hellen Scheibe, die unsere Umgebung in ein zartes Licht tauchte.

Automatisch verschränkte ich meine Hände hinter meinem Kopf und betrachtete den wunderschönen Sternenhimmel. Um ehrlich zu sein, noch nie hatte ich so viele Sterne gesehen. Schon immer hatte ich Nächte in einer Stadt verbracht und dank der vielen Lichter hatte man nur die hellsten Sterne sehen können.

Da Busan aber direkt am Meer lag, beeinflusste das Licht der Stadt den Sternenhimmel nicht ganz so stark und vor allem befanden wir uns ziemlich außerhalb der Stadt. Somit sah ich zum ersten Mal die vielen Sternbilder, über die ich schon so viel gelesen hatte. Vielleicht klang das ein wenig seltsam, aber als ich jünger war, hatte ich mich sehr für Sterne interessiert und mir viele Sternbilder angesehen. Ich wollte sie alle erkennen können.

Zwar wusste ich längst nicht mehr alle, aber den Großen Wagen entdeckte ich schnell, ebenso wie Cassiopeia, Pegasus und Fische. Lächelnd streckte ich einen Arm aus und fuhr mit meinem Zeigefinger die unsichtbaren Linien zwischen den Sternen nach.

"Was machst du da?", fragte Jimin leise. Ich drehte meinen Kopf leicht zu ihm und mein Lächeln verschwand, doch mein innerer Frieden blieb. Zögerlich rutschte ich etwas näher zu ihm und schenkte ihm dann erneut ein kleines Lächeln. "Ich habe die Sternbilder, die ich kenne, gesucht."

"Du kennst welche?", fragte Jimin mit großen Augen und ich nickte einmal. "Ich weiß gar keine", sagte er nun traurig und sah wieder hinauf in den Himmel. Ich musterte ihn ein wenig und seine Traurigkeit steckte mich sofort an, weshalb ich mich dazu entschied, ihm die Sternbilder zu erklären.

"Schau mal... das ist ganz einfach."

-

Eine halbe Stunde später lagen wir noch immer zusammen auf dem kleinen Grasfleck und sahen hinauf in den Himmel. Jimin lächelte unentwegt vor sich her und schien wirklich glücklich zu sein. Das freute mich sehr, denn aus irgendeinem Grund machte mich das auch froh. Zumindest hatte sich diese angenehme Wärme wieder in mir breit gemacht.

"Du, Jimin?", fragte ich irgendwann leise in die Dunkelheit. Meine Stimme glich mehr einem Hauchen, doch der Jüngere hatte mich gehört und drehte sich mit einem ebenso leisen "Ja?" zu mir.

Ein wenig schüchtern erwiderte ich seinen Blick, ehe ich mich ganz zu ihm drehte und dann zart meine Hand auf seine Wange legte. Ein warmes Lächeln lag auf meinen Lippen und ich schob für einen Moment die ganzen Fragen, warum Jimin mich so beruhigte, einfach zur Seite.

Denn ich wollte ihm etwas sagen.

"Ich möchte, dass du weißt, dass auch du etwas besonderes für mich bist. Ich... ich fühle mich in deiner Nähe wohl und obwohl ich normalerweise nicht mit Menschen umgehen kann, ist es immer schön für mich, bei dir zu sein", sagte ich leise die gut durchdachten Worte. Mir waren seine Worte einfach nicht aus dem Kopf gegangen und mit jeder verstreichenden Minute wurde mir klarer, dass ich ihm etwas antworten sollte. Doch ich hatte Angst gehabt, nicht die richtigen Worte zu treffen.

Als Jimin jedoch mit einem verlegenen Blick seinen Kopf wegdrehte, damit ich ihn nicht erröten sah, wusste ich, dass meine Angst umsonst gewesen war. Er freute sich über meine Worte.

Aufgrund meiner Freude, die immer mehr in mir aufquoll, konnte ich mich nicht zurückhalten und platzierte einen kleinen Kuss auf seiner erröteten Wange.

"Danke für alles, Mochi."

𝐌𝐨𝐨𝐝 𝐒𝐰𝐢𝐧𝐠𝐬 ✦ 𝖸𝖮𝖮𝖭𝖬𝖨𝖭Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt