Kapitel 42

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Jimin

Noch immer starrte ich ausdruckslos auf die Tür, durch die Yoongi verschwunden war. Meine Gedanken kreisten umher, konnten aber keinen klaren Sinn erfassen, weshalb ich etwas verträumt nach den Sachen griff, um mir diese anzuziehen.

Yoongi hatte ziemlich seltsam reagiert. Und irgendwie hatte es mir Angst gemacht, so in seiner Nähe zu sein. Es war nicht die Nähe selbst - die genoss ich, aber auch nur, wenn sie nicht so ruckartig passierte so wie gerade eben. Ich hatte mich eingeengt gefühlt.

Aber Yoongi war auch nur ein Mensch mit Bedürfnissen und würde er so vor mir stehen, wie ich scheinbar vor ihm stand, so müsste ich mich auch gänzlich zurückhalten. Aus irgendeinem Grund versuchte ich mir vorzustellen, wie wohl sein Körper aussah. Hatte er viele Muskeln so wie Jungkook oder war er doch eher wie ich?

Worüber dachte ich bitte nach? Bestimmt lag es nur an dem Fieber, welches mittlerweile etwas gesunken war und nicht an mir selbst. Solche Gedanken hatte ich früher auch noch nie gehabt. Schnell rückte ich noch den Saum des Pullover's zurecht, den Yoongi mir gegeben hatte. Ich mochte ihn sehr. Er war kuschelig, weich und roch sogar etwas nach Yoongi, was besseres gab es doch nicht.

Und damit bemerkte ich auch, dass ich mir viel zu viel Zeit ließ und ich wollte ihn nicht länger als nötig warten lassen. Mit dem Handtuch um meine Schultern, damit ich auf dem Weg noch meine Haare mehr trocken reiben konnte, begab ich mich in die Küche und fand dort bereits Yoongi vor, der an seinem Tee schlürfte.

Zögerlich setzte ich mich auf meinen Platz und damit die Situation nicht noch seltsamer war, nahm ich einen großen schluck von dem Tee, verbrannte mich aber direkt an der Zunge. Yoongi schien es zu bemerken, aber sagte nichts. Einerseits konnte ich ihn verstehen. Mir war es auch peinlich gewesen, schließlich war er der erste der mich so sah. Abgesehen von meinen Eltern, aber die zählten gerade nicht.

Wenn ich so drüber nachdachte, hatte Yoongi ziemlich viel von mir gesehen. Und das nicht nur körperlichmäßig. Er kannte meinen geheimen Platz, den ich nicht einmal Jungkook verraten hatte obwohl er mein bester Freund war und noch dazu hatte er mich so gesehen - in meinem schwächsten Zustand und dann die Situation im Badezimmer.

,,Danke..", murmelte ich dann leise zu ihm, was ihn dann irritiert aufsehen ließ. Erst nahm ich noch einen Schluck vom Tee, bevor ich im Kopf meine Wörter zurecht legte, damit ich mich ja nicht versprach.

,,Danke, dass du hier geblieben bist. Danke, dass du mit mir gekuschelt hast, mich ausgezogen hast und mir ein Bad eingelassen hast. Danke, für den Tee den du gemacht hast und danke, dass ich deine Sachen anziehen darf..ich danke dir einfach für alles, Yoongi. Du tust so viel.."

Ich wandte den Blick wieder ab, zu sehr fürchtete ich mich vor seiner Reaktion. Aber viel tun konnte er ja nicht. Für ihn waren es vielleicht selbstverständliche Dinge, aber für mich war es viel mehr als das und deshalb wollte ich ihm einfach mal danke sagen.

Ich wollte Yoongi zeigen, dass er mir bereits sehr viel bedeutete, auch wenn ich noch nicht den Mut dazu hatte, es ihm direkt zu sagen. Yoongi sollte merken, dass er sich bereits in mein Herz geschlichen hat und dort einen besonderen Platz eingenommen hat. Ich selbst wusste nicht, woran das lag oder warum es so war, aber es war einfach passiert.

Und ich hoffte, dass es auch so bleiben wird.

𝐌𝐨𝐨𝐝 𝐒𝐰𝐢𝐧𝐠𝐬 ✦ 𝖸𝖮𝖮𝖭𝖬𝖨𝖭Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt