Kapitel 10

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Jimin

Müde öffnete ich meine Augen und rieb mir diese verschlafen als ich realisierte, dass es schon wieder Morgen war. Bis spät abends hatte ich meine Hausaufgaben gemacht, da Yoongi gestern doch länger blieb, als erwartet.

Dennoch stand ich auf und ging rüber zu meinem Kleiderschrank, holte dort einen roten Hoodie heraus und eine schwarze, enge Hose um diese anzuziehen.

Währenddessen dachte ich über gestern nach. Yoongi hatte alles ziemlich schnell verstanden und ich konnte mir schon denken, dass er einer der besten in der Klasse werden würde. Was mir allerdings suspekt war, waren seine ständig wechselnden Emotionen.

Es war klar, dass die Laune nicht immer anhalten konnte. Aber bei ihm wechselte diese gefühlt alle paar Sekunden. Leicht schüttelte ich den Kopf.

Bestimmt lag das einfach nur an der neuen Umgebung. Er war ja erst ungezogen und vermisste bestimmt schon seine alten Freunde. Und mit diesem Gedanken ging ich dann auch zur Schule.

Auf meinem Weg dahin, holte ich Jungkook ab. Es war gut, dass unser Weg fast gleich war. So musste keiner von uns beiden alleine laufen.

,,Und? Wie war es?", fragte Jungkook mich und meinte damit wohl mein Abend mit Yoongi. Ich zuckte daraufhin bloß mit der Schulter.

,,Wie soll es gewesen sein? Es war gut, ich habe ihm nur einige Sachen erklärt."

,,Hast du wenigstens heute Zeit für deinen besten Freund?", auch wenn es nur eine Frage war, klang es dabei eher wie ein Vorwurf. Manchmal verstand ich ihn echt nicht.

,,Ja klar.", sagte ich ihm und konnte ein leichtes Lächeln auf seinen Lippen erkennen, als wir auch schon die Schule betraten.

Jungkook begleitete mich bis in mein Klassenzimmer, ehe er in sein eigenes ging. Schon jetzt konnte ich Yoongi sehen, der halb auf dem Tisch einschlief.

,,Zu lange wach gewesen, was?", neckte ich ihn und piekste in seine Seite. Erschrocken fuhr er hoch und sah mich einen Moment lang wütend an, aber dann verschwand auch dieses funkeln.

,,Mach das noch einmal und ich reiße  dir den Kopf ab, Kleiner."

,,Du bist nicht mal einen halben Kopf größer als ich!", protestierte ich sofort und schob meine Unterlippe nach vorne. Warum musste man eigentlich immer auf meiner Größe rumhacken?

,,Aber trotzdem größer.", beharrte Yoongi und schmollend wandte ich mich von ihm ab, was ihn aber eher zum Lachen brachte.

,,Ich mache doch nur Spaß, Kleiner. Nimm nicht immer alles so ernst.", sagte er und durchwuschelte meine orangenen Haare, die ich erst gefühlt vor zehn Minuten gekämmt habe.

,,Warum eigentlich Orange?"

,,Warum eigentlich Mintgrün?", entgegnete ich was ihn wieder zum Lachen brachte. Der hatte heute ja mal gute Laune.

,,Touché", doch sofort verstummte er, als unser Lehrer hinein kam.

Von der gerade eben noch guten Laune seinerseits, wirkte er sofort wieder komplett genervt und drehte sich von mir weg.

,,Yoongi?", fragte ich verwirrt nach und wollte meine Hand auf seine Schulter legen, zögerte aber. Vermutlich würde er nur wie letztes Mal mich wütend anschauen oder noch schlimmer: Irgendwas sagen, damit ich ihn in Ruhe ließ.

Deshalb zog ich langsam meine Hand zurück, um ihn nicht noch mehr zu nerven.

𝐌𝐨𝐨𝐝 𝐒𝐰𝐢𝐧𝐠𝐬 ✦ 𝖸𝖮𝖮𝖭𝖬𝖨𝖭Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt