𝐌𝐨𝐨𝐝 𝐒𝐰𝐢𝐧𝐠𝐬 ✦ 𝖸𝖮𝖮𝖭𝖬𝖨𝖭

Kapitel 67

Yoongi

"Warum schon so früh? Hast du nicht gesagt, erst in einer Stunde?", fragte Taehyung mich genervt. Wir waren gerade auf dem Weg zu Jimin und ich machte mir verdammt Sorgen, dass Jungkook schon früher da war. Ich traute es ihm zu; er würde alles dafür tun, Jimin zu bekommen.

Aber er sollte kein Erfolg haben.

"Es ist mir scheiß egal, welche Uhrzeit ausgemacht wurde, weil dieser Pisser sowieso früher kommen wird, du Trottel", zischte ich verärgert und beschleunigte meine Schritte. Taehyung war mein Cousin aus Daegu, der heute zu Besuch gekommen war. Wir waren nie gute Freunde gewesen, aber man konnte uns allein lassen, ohne, dass wir uns gegenseitig den Kopf abrissen. Und da meine Mutter mir die wundervolle Aufgabe gegeben hatte, mich um den Blonden zu kümmern, durfte er mich jetzt auch zu meinem Freund begleiten.

"Warum sollte er früher kommen?", hakte Taehyung neugierig nach. Ich verdrehte meine Augen, er war wirklich nicht der Hellste. Aber wenigstens hielt er in meinem Tempo mit, sodass wir fast bei Jimin angekommen waren.

"Weil er sich dann sicher sein kann, dass ich noch nicht da bin und ihm niemand im Weg ist", erklärte ich beinahe schnippisch und hielt dann vor Jimins Haus an. Tatsächlich zögerte ich nun, denn ich wusste nicht, ob meine Vermutung wahr war. Hielt sich Jungkook an die Vereinbarung oder war er doch schon hier?

"Worauf wartest du?", fragte Taehyung mich, der nun neben mir stand und ebenso wie ich das Haus musterte. Ich seufzte leise und fuhr mir durch die Haare, wie sollte ich ihm erklären, dass ich nicht in ein friedliches Gespräch platzen oder aufdringlich wirken wollte?

"Na ja, vielleicht ist Jungkook noch nicht da...", gab ich zögerlich von mir und sah meinen Cousin dann unsicher an. Dieser hatte sein Blick ganz auf die Tür gerichtet und runzelte seine Stirn.

"Warum steckt dann da ein Schlüssel?"

Verwirrt drehte ich meinen Kopf wieder vor und nun entdeckte auch ich den Schlüssel, der friedlich in dem Schlüsselloch hing. Bedeutete das...?

"Nein! Jungkook, hör auf!"

Ich erstarrte, als ich Jimins angsterfüllte Rufe hörte. Hier draußen erklangen sie nicht so laut, jedoch wusste ich, dass er sicher schrie.

Ohne einen Moment länger zu warten sprintete ich zur Haustür und öffnete die Tür, ehe ich hineinstürmte und mich sofort ins Wohnzimmer begab. Ich dachte überhaupt nicht daran, meine Schuhe auszuziehen, lediglich die Sorge um Jimin herrschte gerade in meinem Kopf.

Kaum betrat ich das Wohnzimmer, erblickte ich Jungkook, der über Jimin gebeugt war. Eine Hand von meinem Freund war mithilfe eines Gürtels an das Sofa gebunden und gerade versuchte Jungkook, auch seine zweite Hand zu fesseln, was ihm schließlich auch gelang.

"Dieser Pulli stört mich...", hörte ich ihn knurren und sah, wie er bereits an diesem zerrte, während Jimin verzweifelt wimmerte. Das reichte mir vollkommen aus, ich stürmte auf Jungkook zu und riss ihn von meinem Freund los. Damit hatte der Jüngere nicht gerechnet, denn er sah mich erschrocken an und stolperte zurück, sodass ich ihn problemlos an die nächstbeste Wand drücken konnte.

"Einmal reicht dir wohl nicht aus, du versuchst ihn auch gleich noch ein zweites Mal zu vergewaltigen? Spinnst du? Wie kann man nur so ekelhaft und notgeil sein, wie du es bist?", schrie ich ihn wütend an und ließ meine Hand in seinen Magen sausen. Jungkook keuchte einmal schmerzerfüllt und versuchte sich aus meinem Griff zu wehren, doch das ließ ich nicht zu. Ein weiteres Mal holte ich aus, als ich plötzlich zur Seite gedrückt wurde.

"Kümmer dich lieber um deinen Freund, ich mach das schon", meinte Taehyung an mich gewandt und griff nach Jungkooks Handgelenken, um diese an die Wand zu drücken. Ich nickte kurz, auf meinen Cousin konnte ich mich verlassen, er wusste, was er mit Jungkook machen würde.

Schnell lief ich zu Jimin, der schon die ganze Zeit erfolglos versuchte, die Fesseln zu lösen und kniete ich mich neben ihn, um ihm zu helfen. Sobald seine Hände befreit waren, zog ich den aufgelösten Jungen in eine feste Umarmung und drückte ihn eng an mich.

"Es tut mir leid, dass ich so lange gebraucht habe... aber jetzt bin ich hier und beschütze dich. Jungkook wird dir nichts antun."