Kapitel 24

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Jimin

Mein Herz schlug unfassbar schnell. Ob das an etwas anderem außer Angst lag, wusste ich in diesem Moment nicht. Ich wusste nur, dass Yoongi's Verhalten mir Angst machte. Ich wusste ja, dass er oft seine Stimmung änderte aber das gerade eben war eine Nummer zu hoch.

Ängstlich drückte ich mich mehr an die kalte Wand hinter mir. Er wollte mir nicht weh tun. Das hatte er eben gesagt. Er würde mir auch nicht weh tun, oder? Ich hoffte es.

Aber etwas an diesem Satz irritierte mich. Er konnte es also nicht kontrollieren. War das also nicht seine Schuld? Sondern meine? Hatte er diesen plötzlichen Wechsel wegen mir gehabt, weil ich nicht alles gut genug erklärt hatte?

Ohne es zu wollen, begann ich zu schluchzen. Vielleicht war es wirklich nur meine Schuld. Schließlich wechselte seine Stimmung oft in meiner Gegenwart. Ich spürte, wie meine Augen feucht wurden. Ich wollte nicht weinen - ich sollte nicht weinen. Aber ich fühlte mich so schuldig.

,,Jimin? Du- wein doch bitte nicht..", ich kannte diese zarte Stimme an Yoongi nicht. Ich hatte seine Stimme oft in verschiedenen Tonlagen gehört. Aber noch nie so sanft und zart.

,,E-Es tut m-mir l-leid..", brachte ich schluchzend hervor und schon verließ eine Träne mein Auge und bewegte sich meine Wange runter. ,,H-Habe ich d-dich dazu gebracht..a-auszurasten?"

,,Gott, nein!", sanft wischte mir Yoongi die Träne vom Gesicht. ,,Es hat nichts mit dir zu tun. Wirklich. Ich war immer so. Ich kann meine Stimmungen nicht kontrollieren..es hat nichts mit dir zu tun."

Ein wenig beruhigten seine Worte mich schon, aber dennoch. Irgendwas sagte mir, dass es nicht alles war. Es steckte viel mehr dahinter, aber wieso sagte er nichts?

,,Hör doch bitte auf zu weinen..", flehte nun Yoongi und ohne darüber nachzudenken warf ich mich einfach in seine Arme. Ich brauchte das gerade. Ich weinte selten - aber wenn ich es tat, dann brauchte ich einfach Nähe. Jemand, der mich beruhigt. Und dieser jemand war gerade Yoongi.

Vorsichtig legte Yoongi auch seine Arme um mich und drückte mich an sich. Sofort kuschelte ich meinen Kopf an seine Brust und lauschte dem regelmäßigen Schlag seines Herzens. Es beruhigte mich.

,,Kleiner Mochi..", flüsterte Yoongi und fuhr mir dabei leicht durch die Haare. ,,Weine bitte nicht mehr wegen mir, okay? Das tut mir im Herzen weh."

Zögerlich nickte ich. Wieso tat mir seine Nähe so gut und wieso genoss ich sie so sehr? Vor wenigen Minuten hatte ich noch Angst vor ihm gehabt und jetzt? Jetzt war ich einfach nur froh, ihn bei mir haben zu können.

Nach einer Zeit ließ Yoongi mich los, doch seine Hände umrandeten mein Gesicht und zwang mich so, dass ich ihm in die Augen sah. Sanft strich er mit seinem Daumen über meine Wange, so wie er es in der Schule getan hatte.

,,Lass uns jetzt einen Film schauen, Mochi. So wie du es vorgeschlagen hast, okay?", ein Lächeln zierte seine Lippen und ich nickte. Damit wurde unser Kontakt unterbrochen, denn ich riss mich von ihm los und tappste langsam zu meinem Regal mit den vielen Filmen.

,,Wenn du einen Horrorfilm hast, mach den an.", sagte mir Yoongi noch hinterher und ich seufzte einmal leise. Ein Horrorfilm? Das würde nicht gut Enden.

𝐌𝐨𝐨𝐝 𝐒𝐰𝐢𝐧𝐠𝐬 ✦ 𝖸𝖮𝖮𝖭𝖬𝖨𝖭Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt