Yoongi
Am nächsten Morgen zwang ich mich mit aller Kraft dazu, die Augen aufzuschlagen und mich aus Jimins fester Umarmung zu befreien. Mir war bewusst, dass er nichts gegen Körperkontakt hatte, ihn dennoch bei jeder Gelegenheit vermied, doch solange er krank war, klebte er regelrecht an mir. Das machte mir allerdings überhaupt nichts aus, immerhin war Jimin unglaublich niedlich.
Trotzdem musste ich aufstehen, da Jimins Fieber zwar glücklicherweise gesunken war, er aber immer noch nicht gesund genug war, um in die Schule zu gehen - anders als ich. Aus diesem Grund deckte ich ihn wieder sorgsam zu, ehe ich mich anzog und den Weg nach unten antrat.
In der Küche bereitete ich wieder einen Tee vor, den ich später zusammen mit einer selbst gekochten Hühnersuppe zu Jimin bringen würde. Das würde ihm gut tun und ihn stärken, während ich in der Schule war. Mir selbst machte ich ein Toastbrot mit Marmelade, das ich aß, während ich die Suppe kochte.
Zwar war ich nicht talentiert im Kochen, doch wenn meine Mutter krank wurde, hatte ich mich auch immer um sie gekümmert. Meinen Vater kannte ich nicht, wir hatten nur uns, darum hatte ich sehr früh gelernt, Verantwortung zu übernehmen und auf andere aufzupassen. Und darüber war ich im Moment wirklich froh.
Als die Suppe endlich fertig war, füllte ich sie in eine Schüssel und stellte sie zusammen mit dem Tee auf ein Tablett, welches ich in Jimins Zimmer trug. Der Jüngere schlief noch ruhig und friedlich und ich lächelte breit, kaum hatte ich mich neben ihn gesetzt. Das Tablett hatte ich auf seinem Nachttisch abgestellt, während ich ihn betrachtete und sanft durch sein Haar strich. Ein kühles Tuch würde er heute vermutlich nicht mehr brauchen, zumindest nicht heute Morgen.
Mein Blick wanderte zu seinen wunderschönen, vollen Lippen und ich starrte sie verträumt an. Dabei erinnerte ich mich an den gestrigen Abend und an die zarten Töne, die seinen kranken Hals verlassen hatte. Jimin hatte eine wundervolle Stimme und sein Gesang klang schöner als alles andere, was ich je zuvor gehört hatte. Und dass er für mich gesungen hatte, ließ mein Herz schneller klopfen.
So langsam musste ich mir eingestehen, mich in Jimin verliebt zu haben. Ich war verrückt nach diesem Jungen und obwohl wir uns erst so kurz kannten, wollte ich am liebsten ständig bei ihm sein. Nach so kurzer Zeit war ich bereits süchtig nach seiner Nähe geworden und das liebte ich.
Allerdings musste ich ihn wecken, sonst würde das Frühstück kalt werden und er sollte es noch davor zu sich nehmen. Darum legte ich meine Hände an seine Schultern und rüttelte sanft an ihm, bis er grummelte und verschlafen seine Augen öffnete.
"Y-Yoongi?", fragte er mit seiner rauen Morgenstimme, die verdammt heiß klang. Oh Gott, ich musste hier bald verschwinden, sonst würde er mein Verlangen nach ihm wieder erwecken.
"Ich hab Frühstück für dich, Mochi", sagte ich mit einem leichten Lächeln auf den Lippen und nahm das Tablett zur Hand, um es ihm auf seinen Schoß zu legen. Er setzte sich langsam auf und lehnte sich gegen die Wand an seinem Kopfende, bevor er sich über seine Augen rieb.
"Das ist lieb von dir", meinte er leise, während er das Frühstück betrachtete und sich hungrig über die Lippen leckte. Augenblicklich beschleunigte sich mein Herzschlag wieder, da ich daran dachte, wie er mich gestern auf die Wange geküsst hatte und wie verdammt weich seine Lippen sich angefühlt hatten... dieser Junge war so zauberhaft.
"Iss auf und leg dich dann nochmal schlafen. Ich muss jetzt zur Schule, aber heute Mittag komme ich wieder und kümmere mich weiter um dich", erklärte ich ihm und wuschelte ein letztes Mal durch seine Haare, ehe ich aufstand und die Tür ansteuerte. Doch bevor ich das Zimmer verlassen konnte, hörte ich Jimins Stimme erklingen.
"Danke, Yoongi-Hyung. Ich freue mich schon darauf~."
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𝐌𝐨𝐨𝐝 𝐒𝐰𝐢𝐧𝐠𝐬 ✦ 𝖸𝖮𝖮𝖭𝖬𝖨𝖭
FanfictionMit einer Krankheit zu leben ist nie einfach. Besonders, wenn diese dafür verantwortlich ist, dass man ständig Stimmungsschwankungen hat. Doch trotzdem versucht Yoongi nach seinem Umzug nach Busan ein normales Leben zu führen. Schnell merkt er, dass...