𝐌𝐨𝐨𝐝 𝐒𝐰𝐢𝐧𝐠𝐬 ✦ 𝖸𝖮𝖮𝖭𝖬𝖨𝖭

Kapitel 2

Jimin

Neuer Tag, ein neuer Versuch, mich in der Schule zu verbessern. 

Eigentlich hatte ich nichts gegen Schule, wie so viele andere, denn ich fand, dass Bildung doch irgendwie wichtig war.

Aber dennoch hatte ich nicht die passenden Noten dafür. 
Ganz klar, es lag an dieser verdammten Aussicht aus dem Fenster und auch wenn ich nicht direkt dort saß, konnte ich diese Aussicht einfach nur bestaunen. 

Ich lebte in Busan, hatte aber von meinem Platz im Klassenzimmer einen direkten Blick zum Park. Vor allem im Sommer war es einfach nur schön, wenn da alle Kirschblüten blühten und das faszinierte mich dann doch mehr, als der Unterricht. 

Dass meine Noten daran litten, war mir in diesen Momenten manchmal echt mehr als egal. 

So wie jeden Tag, saß ich auf meinem Platz und blickte nach draußen. Da mein bester Freund Jungkook eine Klasse wiederholen musste, war der Platz neben mir frei. 

Die Tür wurde geöffnet und ein mir unbekannter, scheinbar neuer Schüler betrat den Raum. 

Er hatte auffälliges, mintfarbenes Haar und irgendwie passte es sehr gut zu seiner blassen Haut. Und sein Blick sagte auch direkt, dass er eigentlich so gar keine Lust auf Schule hatte. Wunderte mich nicht. Hatten viele nicht, aber es war nun mal wichtig.

Der Junge stellte sich als Min Yoongi heraus und spielte Basketball, kam aus Daegu und ist 17 Jahre alt. Für mich sah er gar nicht aus wie jemand, der Basketball spielte, aber der erste Schein trügt ja sowieso immer. 

Und da er mein neuer Sitznachbar wird, freue ich mich natürlich, ihn kennenzulernen und hoffe, dass dadurch vielleicht eine Freundschaft entstehen könnte. 
Natürlich hängt das alles nicht nur von mir ab, sondern auch davon, ob er es zulässt. 

Denn im Moment machte er nicht den Eindruck, dass er eine Laune dafür hat. 

Als er sich neben mich setzte, stellte ich mich ihm ohne zu Zögern vor und grinste ihn herzlich an. 

Erst schien der Junge verwirrt zu sein, aber dann nahm er meine Hand. Ich musste feststellen, dass sie kälter war, als ich erwartet hätte, dabei hatten wir schon fast ende September.

,,Meinen Namen weißt du ja bereits.", murmelte Yoongi und seine Stimme war tief. Dennoch hatte sie etwas beruhigendes an sich. 

Einen Moment sah ich noch Yoongi in die Augen, da zog er rasch seine Hand zurück und schaute missmutig aus dem Fenster. Ein wenig verwirrte er mich ja schon. 

Erst kam er genervt in die Klasse, dann schien er wieder gute Laune zu haben und jetzt wirkt er wieder genervt zu sein. Hatte ich vielleicht was falsches gemacht?

,,Spielst du schon lange Basketball?", fragte ich ihn und er wandte seinen Kopf wieder zu mir. Erst dachte ich, er würde mir bissig oder überhaupt nicht antworten, aber dann entkam ihm ein Seufzen und er nickte. 

,,Ja, ungefähr seit ich 10 Jahre alt bin" 

Staunend sah ich ihn an. ,,Echt? Also ich tanze gerne! Am meisten mit meinem besten Freund"

Doch Yoongi nickte nur kurz und sah wieder desinteressiert aus dem Fenster.
Vielleicht würde das anfreunden doch schwieriger sein, als ich gedacht habe, aber aufgeben werde ich natürlich nicht.

Aufgeben ist für mich nämlich nie eine Option gewesen.