Kapitel 43

413 47 6
                                    

Yoongi

Ich hatte von meinem Tee abgelassen, als Jimin angefangen hatte zu sprechen. Seine Worte hatten mich überrascht, ehrlich gesagt aber auch ziemlich gerührt, weshalb ich wieder spürte, wie mein Innerstes angenehm warm wurde und mein Herzschlag sich etwas beschleunigte.

In den letzten Tagen war mir immer mehr aufgefallen, wie sehr sich der Jüngere bereits in mein Herz geschlichen hatte. Ich glaubte nicht an Liebe auf den ersten Blick, doch Jimins Freundlichkeit und Interesse mir gegenüber machten mich unglaublich glücklich. Schon in den ersten paar Minuten hatte er dafür gesorgt, dass ich mich in seiner Nähe wohl fühlte und je mehr Zeit wir miteinander verbrachten, desto intensiver wurde das Gefühl.

Trotz den Schwierigkeiten, die er offensichtlich mit mir hatte, blieb er bei mir und dafür konnte ich ihm niemals genug danken. Erst vorhin war mir aufgefallen, dass meine Stimmungsschwankungen in Jimins Nähe deutlich seltener auftraten und auch das erleichterte mich.

Und obwohl ich pansexuell war, schien Jimin ganz meinen Vorstellungen eines perfekten Partners zu entsprechen. Sicherlich hatte er Fehler, doch keinen von ihnen hatte ich bis jetzt als solchen wahrgenommen. Das war noch nie vorgefallen. Darum bedeutete es mir so unglaublich viel. Er bedeutete mir unglaublich viel.

"Mochi... du musst dich dafür nicht bedanken. Ich tue das gern für dich, da du mir wichtig bist und ich möchte, dass es dir gut geht", antwortete ich nun endlich auf seine lieben Worte und zog sofort seine Aufmerksamkeit wieder auf mich. Zuvor hatte er sich die ganze Zeit auf seine Tasse konzentriert und Blickkontakt gemieden.

"A-Aber-", wollte er mir widersprechen, allerdings legte ich meine Hand auf seine und lächelte ihn warmherzig an. "Kein Aber. Ich meine das ernst, Mochi. Du bist mir alle Mühen wert."

Seine Augen weiteten sich bei meinen Worten noch ein Stück mehr und sein Gesicht lief langsam rot an, weshalb er verlegen seinen Blick abwendete. Ich musste darüber leicht lachen, trank dann erneut aus meinem Tee und warf einen Blick auf die Uhr. Es war bald Abend.

"Danke, Yoongi...", hörte ich Jimin leise sagen und drehte meinen Kopf wieder zu ihm. Noch immer traute er sich nicht, mich anzusehen und bei diesem niedlichen Anblick schlug mein Herz wieder schneller. Gott, wie schaffte ich es nur, nicht einfach über ihn herzufallen?

Ich stand auf und nahm die beiden, inzwischen leeren Tassen, um sie zur Spüle zu bringen. Doch während ich hinter Jimin stand, beugte ich mich herunter und küsste ihn auf seine warme Stirn. Dann richtete ich mich grinsend wieder auf und ging auf die Spüle zu, wohl wissend, dass Jimin wieder in Verlegenheit versank.

"Na komm, Mochi. Wir schauen jetzt einen schönen Disney-Film an und dann gehen wir schlafen", schlug ich vor und machte mich bereits auf den Weg ins Wohnzimmer. Sogleich sprang der Jüngere auf und lief mir nach, jedoch musste er sich an meinen Arm klammern, da ihm wohl wieder schwindelig wurde. Ich musste ihm gleich noch ein nasses Tuch holen.

"D-Du willst hier schlafen?", fragte er zaghaft und sah vorsichtig zu mir hoch. Ich lächelte ihn lieb an und nickte dann zustimmend. Es war bereits alles durchdacht. Meine Schultasche war hier, da ich mir nicht einmal die Mühe gemacht hatte, nach Hause zu gehen und darum konnte ich genauso gut die Nacht über auch hier verbringen.

"Irgendjemand muss doch über Nacht auf dich aufpassen."

𝐌𝐨𝐨𝐝 𝐒𝐰𝐢𝐧𝐠𝐬 ✦ 𝖸𝖮𝖮𝖭𝖬𝖨𝖭Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt