Yoongi
Die Schule schien kein Ende finden zu wollen und zu meinem Leidwesen waren auch meine Stimmungsschwankungen zurückgekehrt. Kaum hatte ich Jimins Haus verlassen und mich auf den Weg zur Schule gemacht, hatte ich meine gute Laune verloren und seitdem kehrte sie auch einfach nicht zurück.
Als auf dem Schulgelände ein Junge hingefallen war, hatte ich hämisch gelacht und mich über ihn lustig gemacht, doch die Schadenfreude war schnell verschwunden und stattdessen hatte ich Heimweh bekommen. Am liebsten wäre ich direkt wieder umgedreht und nach Hause gegangen.
Aber ich hatte mich dazu gezwungen, hierzubleiben, da Unterricht leider wichtig war und zumindest einer von uns den Stoff mitkriegen sollte. Es lag an mir, dafür zu sorgen, dass Jimin den Lernstoff erhielt und deshalb musste ich hierbleiben.
Die Klingel zur Pause ertönte gerade und ich stand missmutig auf, um das Klassenzimmer zu verlassen. Mich nervte alles extrem und ich war noch gereizter als sonst, weshalb eine falsche Bewegung mich austicken lassen könnte. Natürlich wollte ich das nicht, aber ich konnte mir leider auch nicht erklären, warum bei meinen Stimmungsschwankungen im Moment keine gute Laune auftrat. Lag es daran, dass ich bei Jimin ständig gelächelt hatte und nun die negativen Gefühle wieder zum Vorschein kommen mussten? Plausibel wäre es.
"Yoongi!"
Überrascht drehte ich mich zu Hoseok und wurde schlagartig traurig, als ich ihn sah. Zwar ergab das keinen Sinn, aber irgendwie vermisste ich Jimin noch mehr, wenn ich den aufgeweckten Jungen sah.
Oh Gott, was machte die Liebe nur mit mir?
"Ja?", fragte ich den Rothaarigen, als dieser lächelnd aufgeholt hatte und nun neben mir herlief. Ihm schien nicht einmal aufzufallen, wie es mir gerade ging, aber so war es vermutlich auch besser. Ich wollte nicht darüber reden.
"Was hast du heute vor? Ich möchte dich ins Kino einladen", sagte Hoseok begeistert von seiner eigenen Idee und sah mich erwartungsvoll an. Ich erwiderte seinen Blick kurz und nun keimte seltsamerweise Wut in mir auf. Wollte er mich etwa nicht zu Jimin lassen?
"Ach ja? Entschuldige, aber ich kann heute nicht, ich muss zu Jimin", schnaubte ich gereizt und wendete dann meinen Blick von dem hyperaktiven Jungen ab. Dieser schien so langsam zu verstehen, was los war, denn bei seinen weiteren Worten wirkte er plötzlich sehr verständnisvoll.
"Oh... du kümmerst dich um ihn, solange er krank ist, nicht wahr? Das ist wirklich lieb von dir, immerhin kennt ihr euch ja noch nicht so lange. Ihr scheint euch wohl nahe zu stehen", sagte er lächelnd und damit verschwand meine Wut genauso schnell wieder, wie sie gekommen war. Ich erwiderte leicht sein Lächeln und nickte dann zustimmend.
"Ja. Er bedeutet mir viel."
Hoseok schien noch etwas sagen zu wollen, doch er kam nicht dazu, da ich auf einmal angerempelt wurde. Sogleich schnellte mein Kopf in die Richtung der Ursache und ich erkannte, wie Jungkook stur geradeaus sah, während er in die Richtung lief, aus der ich kam.
Ohne auf meinen vermutlich neu gewonnenen Freund zu achten, hetzte ich Jungkook hinterher und drehte ihn an seiner Schulter zu mir. In meinen Augen funkelte die Wut, die ich ihm gegenüber empfand und darum landete meine Handfläche auch nur eine Sekunde später auf seiner Wange. Allerdings reagierte der Brünette nicht. Er starrte mich nur kalt und verachtend an.
"Du bist das Letzte, Jungkook. Jimin hat dir vertraut und trotzdem hast du so eine Nummer abgezogen, obwohl dir klar sein sollte, dass er damit nicht umgehen kann. Du hättest viel mehr als nur diese Backpfeife verdient", knurrte ich ihn giftig an, ehe ich mich wieder umdrehte und zu Hoseok zurückkehrte.
Dieses Mal hatte ich mich noch zurückgehalten, doch sollte der Jüngere erneut Jimin etwas antun... dann wird er keine Sonne mehr sehen.
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𝐌𝐨𝐨𝐝 𝐒𝐰𝐢𝐧𝐠𝐬 ✦ 𝖸𝖮𝖮𝖭𝖬𝖨𝖭
FanfictionMit einer Krankheit zu leben ist nie einfach. Besonders, wenn diese dafür verantwortlich ist, dass man ständig Stimmungsschwankungen hat. Doch trotzdem versucht Yoongi nach seinem Umzug nach Busan ein normales Leben zu führen. Schnell merkt er, dass...