Kapitel 50

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Jimin

Nachdem Yoongi durch die Tür verschwunden war, hatte sich ein großes Loch in meinem Herzen gebildet. Es war, als hätte Yoongi mit seinem verschwinden auch noch mein Herz mit sich genommen und das tat mehr als nur weh. Aber vielleicht war das auch alles meine Schuld.

Ich hatte Yoongi zu schnell vertraut, hatte mich noch dazu in ihn verliebt und war so dumm auch noch zu glauben, dass er vielleicht das selbe empfinden könnte. Ich war einfach nur dumm und naiv, hatte Hoffnungen in etwas gesetzt, was niemals geschehen wird.

Und schon diese Tatsache trieb Tränen in meine Augen, aber ich wollte nicht Weinen. Nicht schon wieder. Ich war nicht mal wütend - es war ein reiner Impuls der mich dazu trieb, einen Bilderrahmen zu nehmen und ihn mit voller Wucht gegen die Wand zu schmeißen. Sofort zerbrach er in Einzelteile, die sich auf dem Boden ausbreiteten.

Ob es geholfen hatte? Nein. Der Schmerz war immer noch da und je länger ich mir diese Wohnung an sah, desto größer wurde der schmerz. Wir hatten hier so schöne Zeiten erlebt. Sollte das wirklich alles schon vorbei sein und das auch nur, weil ich ihn rausgeschmissen habe? Hätte ich ihn nicht aussprechen lassen sollen?

Vorsichtig trat ich zu den Scherben und kniete mich zu ihnen runter, raufte mir dabei durch die Haare und schlug einmal kurz auf den Boden. Zischend bereute ich es sofort, da sich die kleinen Splitter direkt in meine Hand bohrten, aber das ignorierte ich.

Denn so eben hatte es an der Tür geklingelt und bestimmt war es Jungkook. Wenigstens ihm konnte ich in diesem Moment vertrauen - dabei wollte ich diesen idiotischen Fast-Kuss einfach nur vergessen.

Als ich schließlich die Tür öffnete, trat Jungkook sofort herein und ohne ein Wort zu sagen, nahm er mich fest in den Arm und genau das fühlte sich einfach nur gut an. Schnell erwiderte ich seine Umarmung und vergrub mein Kopf in seiner Brust, die Tränen gewannen den Kampf und somit ließ ich alles freien lauf.

,,Was ist passiert, Jiminie?", fragte mich Jungkook leise und ich schluchzte einmal auf. ,,Es war Yoongi, oder? Was hat er dir getan?"

Ohne Worte löste ich mich von Jungkook und wir beide gingen ins Wohnzimmer, sein Blick hatte sich auf den Boden mit den Scherben gerichtet, aber er schien es genauso zu ignorieren wie ich. Denn das zählte gerade nicht, viel eher musste ich überlegen wie viel ich ihm sagen wollte. Andere hätten vermutlich alles raus gehauen, aber ich? Ich wollte seine Krankheit hier nicht erwähnen. Denn das ging Jungkook nun wirklich nichts an.

,,Y-Yoongi hat..mein Vertrauen missbraucht..", fing ich leise an und erzählte ihm dann, dass er mir etwas verschwiegen hat, die Chance hatte es mir zu sagen und dennoch nicht getan hatte. Ich erzählte Jungkook, wie ich mich einfach nur fühlte und es tat gut, es jemanden sagen zu können. Schließlich hatte ich jetzt nur noch Jungkook.

,,Jiminie..", fing Jungkook an und das allein sagte mir, dass seine nächsten Sätze mich hart treffen werden. ,,Du weißt wie viel du mir bedeutest und eigentlich will ich dich nicht noch mehr verletzen aber..hast du mal daran gedacht, dass du Yoongi nie etwas bedeutet hast?", genau das war es. Ich wusste es, es aber von jemand anderen zu hören tat noch einmal doppelt so sehr weh.

,,Würdest du ihm etwas bedeuten, dann hätte er selbst nachdem du ihn raus geschmissen hast, für dich weiter gekämpft. Aber das hat er nicht und warum? Vermutlich weil er froh ist, dass er sich nicht mehr um dich kümmern muss. Ich kenne solche Menschen, Jiminie. Vertrau mir. Er hat dich und deine Fürsorglichkeit einfach nur ausgenutzt um etwas von dir zu bekommen."

War das wirklich so? Es klang überhaupt nicht nach Yoongi. Yoongi war doch nicht so..oder?

,,Komm her, Kleiner.", hauchte Jungkook nur noch und direkt schmiss ich mich in seine Arme. Er sagte nichts mehr, sondern streichelte mir beruhigend über den Rücken.

Aber er konnte das stechen in meinem Herz immer noch nicht abstellen.

𝐌𝐨𝐨𝐝 𝐒𝐰𝐢𝐧𝐠𝐬 ✦ 𝖸𝖮𝖮𝖭𝖬𝖨𝖭Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt