“Die Mädchenstunden sind ohne Kat echt langweilig.“, sagte Tara zu Christian, als wir die Akademie verließen. Entsetzt sah ich sie an. “Hallo? Ich bin da und kann dich hören.“, entgegnete ich, woraufhin Tara mich entschuldigend ansah. Dann gab sie Christian einen Kuss. Genervt stöhnte ich auf. Im Moment gingen mir verliebte Pärchen echt auf die Nerven. Besonders die, die so glücklich waren wie Tara und Christian. “Habt ihr schon mal was vom fünften Rad am Wagen gehört?“, fragte Sammy an das Pärchen gerichtet. Lachend drehte Tara sich um. Für sie war es ziemlich lustig. Schließlich war sie in einer Beziehung im Gegensatz zu uns.
In der Nachmittagsstunde bemerkte ich eine Sache. Grace und Abigail schienen sich mehr zu verstehen denn je. Die alte Abigail war wieder zurück, was mir sogar lieber war. Zumindest für eine Weile. “Das allerneuste, unsere Abigail hat wohl 'ne Freundin.“, verkündete ich, als ich mit Tara bei Christian und Sammy ankam. Beide saßen an einem Tisch und aßen. Neben ihnen befand sich noch ein weiterer Junge, den ich nicht kannte. “Hey.“, begrüßte ich ihn freundlich und biss in meinen Müsliriegel, den ich vor ein paar Sekunden gekauft hatte.
“Tara, Bella, der Benster.“, stellte Sammy ihn uns vor.
“Bist du schon immer so komisch gelaufen oder ist das durchs Ballett gekommen?“, fragte der Benster an Tara gewandt und erntete entsetzte Blicke von uns.
“Was?“, fragte Tara irritiert. “Ballettgirls. Die sind so sensibel.“, lachte der Junge und widmete sich seinem Essen.
“Wie gehen denn normale Leute?“, fragte Tara während sie ihre Füße betrachtete, als wir wieder in den Unterricht gingen.
“Hacke,Spitze. Und du eher Spitze, Hacke.“, erklärte Christian.
“Toll, dann werde ich es mir mal abgewöhnen.“, lachte Tara und ich stimmte mit ein.
“Hey,wir brauchen noch einen Namen für unsere Gang. Die Unberührbaren.“, hörte ich den Benster, der eigentlich Ben hieß.
“Ja, das ist gut. Das passt doch, ach entschuldigst du mich mal für 'ne Sekunde?“, fragte Sammy und kam auf uns zu.
“Wenn du mich wieder so schlecht hebst so wie gestern, dann muss ich dir ein paar scheuern.“, giftete Abigail Sammy an. “Es ist schön dich zu sehen, Abigail.“, entgegnete Sammy mit einem gespielten Lächeln.
“Guten Tag, allerseits. Ich habe einige Änderungen beschlossen. Ihr tauscht die Partner.“, sagte Miss Raine, als sie in den Raum kam. Abigail schien begeistert zu sein, nur Tara war etwas bedrückt. Letztendlich hatte ich Christian als Partner, der mich mit Leichtigkeit hochhob. “Sehr schön, Isabella.“, lobte Miss Raine mich und ich grinste Christian an. “Werd jetzt bloß nicht eingebildet.“, lachte Christian. Taras Partner war Ben, doch auf einmal quietschte sie auf. “Ist das wirklich nötig, Ben?“, fragte Tara angewidert.
“Wenn ich nicht schwitzen soll, verzichte auf Schokomuffins.“ Geschockt sah Tara ihm nach. Er nahm wirklich kein Blatt vor den Mund.Am nächsten Morgen rief ich Kat an, doch es ging wieder nur ihre Mailbox an. “Hey Kat, ich hör nichts mehr von dir. Liebst du mich nicht mehr?“, fragte ich gespielt geschockt und legte auf. Seufzend stellte ich mich zu Tara und Christian. “Hey Liebermeister! Gib mir mal deinen Arm.“, rief Ben und drückte Sammy einen Stempel auf den Arm. “Das ist die Einladung zu meiner Willkommen im zweiten Jahr Party. Auf dem Aussichtshügel gleich nach dem Unterricht. Alle sind eingeladen. Der zweite Gastgeber bist du.“ Unglaublich dass er selbst eine Party für sich schmiss. “Okay, danke.“, sagte Sammy weniger begeistert. “Reedo, du auch.“ Ben drückte ihm den Stempel auf den Arm. “Interessant, du schmeißt für dich eine Willkommensparty?“, fragte Christian.
“Ich bin einfach ein Alphamännchen. Ach der blöde Stempel hat keine Farbe mehr. Echt schwul. Dann sehen wir uns ja?“ Christian sah ihn an. “Undbedingt.“, sagte er gespielt begeistert und Ben verschwand.
“Kein Stempel, schade. Dann kann ich nicht hin.“, sagte ich gespielt traurig und lachte leicht.
“Nein, ihr müsst auch kommen.“, widersprach Sammy.
“Nein, das finde ich gar nicht.“, antwortete Christian und ich gab ihm recht. Und offiziell hatte er mich ja auch nicht eingeladen.
“Du hast gesagt, dass du kommst. Er ist neu und wir sollten ihm eine Chance geben.“ Verwirrt blickten wir ihm nach. “Was hat er denn? Spinnt der?“, fragte Tara. Ich zuckte mit den Schultern.Nach der Stunde kam Kat in den Raum, die ich freudig begrüßte. “Kamarakov!“, sagte ich und umarmte sie. “Seht ihr, nur eine kurze Mail und ich bin da.“, lachte sie. “Zieht mal eure Ballettschuhe wieder an. Ich habe eine Aufgabe für euch. Die Welt des Balletts und hier die wirkliche Welt.“ Vier Mädchen betraten den Raum und sahen uns an. Jede von ihnen trug die selbe Schuluniform wie Kat. “Hi, ehm... können wir von euch tanzen lernen?“, fragte eines der Mädchen freundlich.
“Ich habe jetzt leider schon was vor.“, begann Sammy.
“Was? Nein, nein. Das verbiete ich dir.“, widersprach Kat schnell.
“Der Benster hat alle aus dem zweiten Jahr eingeladen. Fällt wohl nicht auf, wenn du fehlst.“, entgegnete Christian.
“Klar kannst du fehlen.“, grinste Kat. “Na schön, dann los.“, sagte ich und wir stellten uns in Position. Während Christian versuchte den Mädchen ein paar Drehungen beizubringen, tüftelten Kat und ich eine Choreografie aus. “Vielleicht machen wir das brechende Eis einfach so.“, schlug ich vor und machte eine Bewegung mit den Armen. “Ja, wow, ein cooles Motiv, finde ich gut. Und dann vielleicht für das Schmelzen sowas.“ Kat führte ebenfalls eine Bewegung aus, die ich nachmachte. Dann drehten wir uns und wandten alle Figuren aus, die wir uns ausgedacht hatten. “Das sollten wir öfter machen.“, lachte Tara und ich nickte. Das sollten wir tatsächlich.“Also, Kat hat eine neue Freundin. Findet ihr das auch merkwürdig?“, fragte Sammy Tara und mich, als wir die Akademie verließen.
“Sie fehlt dir sehr, nicht?“, fragte Tara sanft. “Ja, geht uns doch allen so.“, antwortete er bedrückt.
“Und fragt ihr euch manchmal, ob wir drei irgendwie vor allem durch Kat verbunden waren?“, fragte Tara uns. “Das klingt jetzt nicht sehr Ballettmäßig, aber weißt du, wenn es um Freunde geht, habe ich keine Favoriten.“, entgegnete Sammy. Ich nickte. “Geht mir auch so.“ Lächelnd nahm ich die beiden in eine Gruppenumarmung.Am nächsten Morgen hatten wir immer noch andere Partner, was mich allerdings nicht störte. Christian und ich standen in der Mitte und alle anderen sahen uns zu. “Seht ihr wie schön beide ins Plié gehen? Gut, Christian. Gut.“, lobte uns Miss Raine. Als die Musik stoppte, hörten wir auf und schauten unsere Lehrerin an. “Und jetzt die anderen.“ So viel Lob war ich von Miss Raine nicht gewohnt. Es hatte mich immer jemand kritisiert, sei es Miss Raine oder Ethan oder sein Vater. “Viel Glück mit dem Benster.“, murmelte Christian und Tara lachte. Ben jedoch hatte es gehört und sah Christian enttäuscht an. “Ehm Miss Raine, bitte entschuldigen Sie mich.“, sagte er und verließ den Raum. Sammy folgte ihm. “Samuel, wo willst du denn hin?“, rief Miss Raine, aber sie bekam keine Antwort.
Im Wohnhaus saß ich auf dem Sofa und blätterte in einer Zeitschrift. Ben stand in der Küche und backte Muffins. Ich fragte gar nicht erst nach, wieso, sondern ließ ihn einfach machen. Als Sammy und Christian vom Joggen wieder kamen, stürmte Ben aus der Küche. “Leute, hey. Seht mal, ich habe euch Regenbogenmuffins gebacken.“, sagte Ben fröhlich und deutete auf das Tablet in seiner Hand. Verwirrt blickten Sammy und Christian ihn an. “Als ich sagte, das ist so schwul, da wollte ich euch nicht verletzen.“ Hellhörig legte ich die Zeitschrift weg und blickte zu den Jungs.
“Ehm okay.“, sagte Sammy, aber es klang mehr wie eine Frage.
“Moment, ich habe mich doof ausgedrückt. Es ist total cool, dass ihr beide... ja.“ Ben umarmte die Jungs und ich biss mir auf die Zunge, um nicht laut loszulachen. Ben verschwand wieder und ließ beide irritiert stehen. Ich stand auf, schnappte mir einen Muffin und biss hinein. “Die sind echt gut.“, sagte ich und grinste beide an.
“Ben, das mit den Muffins...“, begann Christian und lief Ben hinterher.Wir beschlossen Ben eine Chance zu geben. Jeder von uns wusste, dass es nicht leicht war der Neue zu sein. Also trafen wir uns alle im Park um diese Party für Ben zu schmeißen. “Hallo.“, grinste Kat und setzte sich zu uns auf die Decke.
“Hey bist du die, die letztes Jahr geflogen ist?“, fragte Ben, als er Kat erblickte.
“Ja, genau die.“, antwortete sie. “Und du bist Ben?“ Ben setzte sich neben sie.
“Nenn mich Benster.“ Kat verzog das Gesicht und schüttelte den Kopf.
“Gib dir nicht selbst nen Spitznamen.“ Ben blickte uns nacheinander an.
“Die ist ja super. Ey, die sollte auch zu unserer Gang gehören.“ Lachend schüttelte ich den Kopf.
“Darf ich mitmachen in eurer Gang?“, fragte Kat lachend. Ich nickte lachend. “Natürlich.“

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Dance Academy
FanficIsabella Johnson lebt in Australien und wird an der renomierten National Academy of Dance angenommen, an der sich ihr Leben ändert. Sie lernt mit ihren Mitschülern nicht nur Ballett, sondern auch Hip-Hop-Dance und Modern Dance. Doch die Freunde müss...