Alles auf Anfang

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Immer wieder habe ich einen Traum. Ich tanze in einem Wettbewerb. Sobald ich anfange zu tanzen, merke ich, dass es einer der seltenen Auftritte ist, bei dem alles perfekt klappt. Es gibt keine Arabesque, die ich nicht kontrollieren kann. Zum ersten Mal machen mir Fouttés keine Angst. Aber dann zieht sich was in meinem Bauch zusammen. Ich spüre, ich könnte mich ewig so weiter drehen. Aber genau so leicht stürzen. Und wenn ich aufwache, weiß ich nicht, ob das ein Traum war oder eine Vorahnung. “Ja, aber es ist doch Miles Kelly, Kat. Keiner kann seinen tollen Songs wiederstehen.“, sagte Sammy, während wir zur Akademie gingen. Kat war in den Ferien mit Miles unterwegs gewesen, doch zwischen den beiden hatte es wohl ein wenig gekriselt. “Sogar du, Samuel. Wenn er sich zum 14. Mal beklagt, dass ihn keiner ernst nimmt, sogar du.“, erklärte Kat und ich lachte. Ich hatte meine Freunde unglaublich vermisst. “Sammy. Ich hab dir Kekse gebacken gegen deine Magenschmerzen.“, sagte ein Mädchen,gab ihm eine Dose mit Keksen, küsste seine Wange und ging dann wieder. Verwirrt sah ich ihn an. “Du scheinst sehr beliebt zu sein.“,bemerkte ich.
“Man Bella, ich bin Betreuer im Studentenheim. Es ist meine Pflicht die neuen Studenten zu begrüßen.“, erklärte er. Lachend schüttelte ich den Kopf. “Ach so nennst du das also.“, grinste Christian. Er und Tara kamen uns Händchen haltend entgegen. “Tara, Christian!“, rief ich fröhlich und umarmte sie nacheinander. “Und, wie lange hielt die Regelung, dass ihr nur gute Freunde seid?“, fragte ich mit verschränkten Armen.
“Wer ist zuerst eingeknickt?“, fragte Sammy gleich hinterer. Beide zeigten aufeinander und lachten dann. Ich blickte hoch zu dem Gebäude.
“Das zweite Jahr.“, murmelte ich leise. “Hat einer von euch gedacht, dass wir das tatsächlich schaffen?“, fragte Sammy. Kat sah ihn einfach nur an. “Oh,sorry tut mir leid.“, entschuldigt er sich sofort. Kat hatte es als Einzige von uns nicht ins zweite Jahr geschafft. “Nein, das macht nichts. Meine neue Gefängniszelle ist um die Ecke. Es wird wie früher sein.“,erzählte sie dann.
“Also, wir müssen dann mal.“, sagte Sammy. Wir verabschiedeten uns von Kat und gingen dann gemeinsam hinein. “Und dein Vater weigert sich immer noch die Studiengebühren zu zahlen?“, fragte Christian.
“Ja, aber ich hab den Lohn aus den Ferien geschickt angelegt. Du kennst dich mit Aktien ja nicht so gut aus.“, erzählte Sammy.
“Sammy!“ Auf einmal kam ein anderes Mädchen auf ihn zu und küsste ihn. Geschockt standen wir anderen einfach daneben und starrten die beiden an. Was war bloß los mit ihm? “Sieh dir das an.“, riss Christian mich aus meinen Gedanken und deutete auf das Plakat von der Nussknackeraufführung. “Du wirst das Plakatgirl des zweiten Jahres.“, scherzte er.
“Naja, aber ich glaube nicht, dass Abigail das zulassen wird.“, lachte ich und Tara nickte zustimmend. Plötzlich kam Abigail auf uns zu und umarmte uns alle stürmisch. Dabei musste ich aufpassen, dass ich die Pflanze, die sie in der Hand hielt nicht ins Gesicht bekam. “Ich habe unser altes Zimmer beantragt. Ich hoffe das war nicht voreilig von mir.“, sagte Abigail an Tara gewandt. “Heute werden wir stärker. Mit jedem Schritt, den wir vorwärts gehen.“, sprach Abigail und lächelte uns an. “Das ist von Phil. Okay, wir sehen uns gleich.“ Als Abigail weg war, prustete ich los. Dieses Schuljahr fing wirklich super an.

“Ihr wisst es wohl bereits. Also werde ich es kurz machen. Zum ersten Mal seit dreißig Jahren findet der bedeutendste Wettbewerb der Welt, der Prix de Fontayne,in Sydney statt. Die Vorauswahl wird am Ende des Semesters sein. Dann gibt es den Landeswettbewerb, in dem entschieden wird, wer Australien vertreten wird.“, erzählte Miss Raine mit einem Lächeln. Die Akademie und die Company hat man morgen zu einer Präsentation aufgefordert. Sebastian wird choreographieren.“ Kats Vater stieß sich von der Wand ab und blickte uns an. “Das mache ich sehr gern für die neue Leiterin der Akademie. Und internationale Richter sitzen unter den Zuschauern. Ich möchte ausdrücklich betonen, wir repräsentieren unsere ganze Tanzgemeinschaft. Das ist eure Chance einen nachhaltigen Eindruck zu hinterlassen.“ Freudig sahen Tara und ich uns an. Das würde ein tolles Jahr werden.

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