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Ahsen

Ich wachte morgen früh auf und ging zu seiner Tür. Ich hörte rein gar nichts, also schlief er wahrscheinlich. Es war sowieso erst 6 Uhr. Welcher Mensch steht um 6 Uhr morgens auf, wenn man länger schlafen kann?

Ich bemerkte seine Brieftasche auf der Kommode liegen? Soll ich...?
Ich nahm seine Brieftasche um uns beiden etwas zum frühstücken zu holen. Ich richtete noch mein Aussehen und verließ das Haus durch die Terrassentür und ließ es ein Stück offen, da ich noch später in das Haus wollte.

Ich kaufte ein paar Brötchen und ging wieder zurück nach Hause. Genau wo ich wieder reinkam, hörte ich die Tür von seinem Zimmer brechen? Wtf? Hat er grad ernsthaft seine Tür kaputt geschlagen, weil er nicht rauskam? Ist er komplett behindert oder was?

Er kam ins Wohnzimmer und ich sah das seine Hand etwas blutete. Ups...
Er kam vor mir zum Stoppen.
„Wo bist du Mädchen, ich habe tausend mal nach dir gerufen!", schrie er mich an.
„Oh Entschuldige, ich habe den Herren etwas zum Frühstücken geholt!", schrie ich zurück und er blieb eine kurze Weile leise, bis er mich dann verwirrt fragte: „Ich dachte du hast kein Geld. Wie hast du dann die Brötchen gekauft hm?"

Öhm... Mit seinem Geld.
Ich fischte seine Brieftasche aus meiner hinteren Hosentasche und hielt es in der Luft: „Mit deinem Geld." Er sah mich eine Weile schockiert an, doch fing dann an zu lachen. „Mit meinem Geld?"

„Ja mit deinem Geld...Keine Angst,Restgeld ist dadrin", meinte ich dann und setzte mich hin, da ich Hunger hatte. Ich biss in mein Brötchen rein, während er sich vor mich setzte und mich musterte.

„Willst du mir eigentlich sagen, was du gestern Nacht alleine auf der Straße gemacht hast?", fragte er.
Ich konnte schlecht sagen, dass ich keinen Dach mehr über dem Kopf hatte. Also schüttelte ich meinen Kopf: „Egal."
Er fragte nicht mehr nach, was mir lieb war. Ich konnte Menschen nicht leiden, die alles nachfragten, obwohl ich es nicht erzählen wollte. Ich meine Junge,was fragst du noch so behindert, du siehst doch das ich es dir nicht erzählen will!
Aber Ensar war nicht so. Er fing auch an zu essen und redete kein Wort mehr.

„Wohnst du hier alleine?", fragte ich, da das Haus zu groß war, für eine Person.Vielleicht hatte er ja eine Freundin...

„Nein, meine Eltern und Geschwister sind im Moment nicht hier", sagte er und ich nickte.
Nachdem Essen bedankte ich mich bei ihm und wollte genau gehen, doch er hielt mich fest.
„Was machst du jetzt?"
„Ehm ich gehe nach Hause und später treffe ich mich mit Freunden. Warum?", log ich. Ich hatte kein Haus mehr.

„Nur so... Pass auf dich auf, Ahsen", waren seine letzten Worte,bevor ich ihm zulächelte und ging.
1. Er hatte mich von diesen Männern gerettet.
2. Ich musste gestern Nacht nicht auf der Straße schlafen.
3. Ich war satt dank ihm.
Er hatte mir so sehr geholfen...

Es war mittlerweile 10 Uhr und ich machte mich schonmal auf den Weg zu Paradies Café. Da angekommen hatte ich noch eine halbe Stunde, also saß ich da und wartete auf die Mädels.

Mein Herz - FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt