Prolog

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Mit leuchtenden Augen und kindlichem Vergnügen tollte der kleine blonde Zauberlehrling durch die mannshohen Bücherregale. Jahrhunderte altes Wissen war hier auf dem Papier verewigt. Wurden umsorgt und mit Obacht behütet. Das leichte Zwielicht und die trockene Luft schuf einen sicheren Platz für die uralten Bücher um zu überdauern. Der Blonde fühlte sich wohl in diesem Turm des Wissen. Tief versteckt im Wald, war er doch ein reger Anlaufpunkt für jeden der um Weisheit bat.

 Das Ziel des kleinen Zauberlehrlings? Einmal der Hüter des Wissens zu werden und bis ans Ende seiner Tage zwischen diesen altweisen Büchern zu leben. Natürlich würde er auch praktischen Nutzen haben, indem er sein Wissen einsetzte hilfreiche Tränke und Kräuterkunde anzuwenden. Doch Momentan war für den zehnjährigen Zauberlehrling Staubwischen angesagt. Eine sehr Mühsame und langwierige Aufgabe welche er oft auch als Strafe aufgebrummt bekam. 

So flitzte der Kleine also mit einem Federwedel durch die langen schmalen Flure und zog im Licht leuchtende Staubwolken hinter sich her. Längst nicht mehr Herr seiner Konzentration mischte er den Staub eher auf als ihn zu vertreiben. 

Doch trugen ihn seine Füße zu schnell, weshalb er schließlich mit der Schulter gegen ein Regal stieß und von herunterfallenden Büchern halb begraben wurde. Eins erwischte seinen Kopf und mit schmerzverzerrter Miene rieb er sich die Stirn. "Das war wohl nichts...", murrte er leise und begann die Bücher wieder zusammen sammeln, bevor es sein alter Meister sehen konnte. Dabei fiel ihm ein Papierschnipsel auf, der aus dem Buch herausragte, so alt das der Titel nicht mehr zu lesen war.

Mit Neugier las er die Zeilen leise vor sich hin, fasziniert von der Wirkung die sie auf ihn hatten...

Zwei Menschen, gebunden durch ein Versprechen, mögen Glück nicht greifen.

Ein Einzelner jedoch vermag Fortuna zu befreien. - Doch nicht Magie mag Wahres beherrschen. 

Denn Glück verlangt nach der stärksten Macht auf Erden.

Achselzuckend steckte er das Zettelchen wieder zwischen die vergilbten Seiten, hob den Federwedel auf und wandte sich wieder seiner Aufgabe zu. Diesmal mit mehr Ernsthaftigkeit.

Written by -Notizbuch-

Liebe ist (keine) ZaubereiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt