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Nachdem der Prinz so eilig das Esszimmer verlassen hatte und ihm kurz darauf seine Braut folgte, hinterließ das in des Magiers Bauch ein ungutes Gefühl. Auch seine Schwester sah nachdenklich drein. Ihr schien es wie Maudado zu gehen. Als Anna seinen Blick bemerkte, erwiderte sie mit zaghafter Stimme:
"...Wer hätte gedacht das unser zukünftiger Herscher bereits in so jungem Alter so erschüttert zu sein scheint. Oder hast du bemerkt, was ihn diesmal aus der Fassung gerissen haben muss?"

Es gefiel dem Hüter des Wissens nicht, wie seine Schwester sprach, als wüsste sie was vor sich ginge. Doch konnte er auch nicht bestreiten, dass das Verhalten von Prinz Michael äußerst seltsam war. Dabei hatte sich Maudado doch am Tisch benommen und jegliche mögliche Provokation unterlassen. Und dennoch...
Wie Anna sagte, etwas muss ihn erneut erschüttert haben.

"Sagst du auch etwas dazu, ach so großer Hüter des Wissen!?", kam es wieder ungeduldig von der Blonden, da er sich mit seiner Antwort wirklich Zeit gelassen hatte.
"Nun... solange ihre Hoheit nicht die Absicht pflegt, uns von weiteren Problemen zu unterrichten, werde ich nur das jetzige in Angriff nehmen können. Anna, ich weiß, du mischt dich gerne in die Angelegenheiten anderer ein. Besonders wenn es dir ungerecht erscheint, aber hier geht es um die Adelsfamilie. Ein Skandal wäre das letzte was sie wollen, eine Folge könnte dann dein rollender Kopf sein...", rief der Wissenshüter sie zur Ordnung, was sie beleidigt schmollen ließ. 
Doch blieb es nun mal ein Fakt, das die Todesstrafe immer noch ein beliebtes Mittel war, Menschen zum schweigen zubringen. 

Er wusste es so gut, wie niemand sonst. Wer viel weiß, ist potenziell die größte Gefahr. Und in diesem Land wusste niemand soviel wie Maudado.

"Jaja... das habe ich nicht vergessen.", wischte sie seine Worte beiseite. Dann lehnte sie sich wieder vor und wechselte das Thema.
"Euch fehlen ja noch gewisse Kräuter. Also werdet ihr Morgen noch einmal aufbrechen, habe ich nicht recht?"
Der blonde Zauberer nickte.
"Dann würde ich euch die Weidelande im Süden empfehlen, am großen See werdet ihr bestimmt fündig und könnt dann sogar noch ein Picknick am Ufer einnehmen. Vielleicht hilft es, um mit dem Prinzen etwas warm zu werden. Schließlich kann es nicht schaden sich mit dem zukünftigen König sich gut zustellen."
Ein erneutes Nicken.

"...Und in der Zwischenzeit bringe ich der Prinzessin das Kochen bei! Und ich zeige ihr, wie man Blumenkronen flechtet! Oder ich erzähl ihr die Märchengeschichten, die hat sie bestimmt noch nicht gehört!-"
"Anna!", unterbrach Maudado ihr Mädchenschwärmen, leise seufzte er und fuhr fort:
"...Du suchst dir aber auch immer Freunde unter Wesen mit denen man nicht befreundet sein sollte."
Sie grinste lediglich, stand auf und begann den Tisch abzuräumen.
"Feen kennen die besten Märchengeschichten, musst du wissen.", summte sie vor sich hin.
"Du bist wirklich unbelehrbar.", stellte Maudado lächelnd fest und half seiner Schwester.

An diesem Abend kam das Königspaar nicht mehr herunter. Vermutlich haben sie sich bereits in ihre Gemächer zurück gezogen. Doch Maudado konnte noch nicht schlafen. Das schlechte Bauchgefühl wich nicht von ihm, weshalb er sich zu einem mitternächtlichen Spaziergang verführen ließ. 

Ein Fuß nach dem anderen führte ihn durch das Dunkle der Nacht. Trat er auf Kiesel und Moos und fühlte er sich und die Umgebung mit all ihrer Lebensenergie und Magie pulsieren...
Die Geräusche der Nacht, das Schnattern, das Rascheln und die leisen Rufe waren keinesfalls beängstigend. Eher zeugten sie von einer Ruhe die dem in Maudados Inneren gleich kam. Er fühlte sich ausgeglichen und im Reinen mit der Welt.
"Die Welt verbessert sich nicht... die Probleme werden nicht weniger, sie verändern sich nur... im Prinzip bleibt alles gleich. ...Warum also nicht das gegebene Akzeptieren..?", flüsterte sich der einsame Magier selbst zu.

Written by -Notizbuch-

Liebe ist (keine) ZaubereiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt