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Fahrig fuhren die Hände über seine erhitzte Haut und verursachte ihm ein ums andere Mal eine elektrisierende Gänsehaut. Laken raschelten, heißer Atem traf auf seine Wangen und die leisen keuchenden Geräusche machten ihn noch leidenschaftlicher. Sie waren sich nahe... so unglaublich nahe...

Er konnte ihn schmecken... fühlte die Stärke seiner Muskeln unter seinen Fingerkuppen und wie sie tanzten. Er spürte das Kitzeln das die Haare an seinem Hals hinterließ, während er ihm ins Ohr biss nur um kurz darauf entschuldigend darüber zu lecken. Sie umschlangen sich, bis keiner mehr sagen konnte wo der Hüter anfing und der Prinz aufhörte. Sie liebkosten sich, berührten sich, nahmen einander die Sinne und schenkten sich eine Hitze welche Küsse allein nicht ausdrücken konnte.

Maudado wollte ihm noch näher sein... Noch tiefer in sein Innerstes gelangen lassen... Ihm offenbaren und dieses berauschende, süchtigmachende Gefühl noch intensiver erleben...

~

Schweißgebadet schlug der Wissenshüter die Augen auf. Es war kein aufschrecken und man würde kerzengerade im bett sitzen. Eher war es das Erwachen aus einer Erkenntnis welche noch grausamer war, als reine Folter. Ein stummes Erwachen mit dem Wissen, dass nun keine Flucht mehr möglich war.

Sein Herz wummerte noch immer und die Leinenhose konnte nicht verbergen, welcher Art Traum er entsprungen war. Dem Schock, mengte sich Frustration bei und mischte sich zu einer gewaltigen fast selbstzerstörerisch wirkenden Wut und Bitterkeit das es dem blonden die Tränen in die Augen trieb.

"Verdammt! Verdammt! Verdammt!! V-verdammt!!", fluchte er immer lauter, schlug sich die Arme vor den Kopf und schluchzte herzzerreisend, bevor er sich auf die Lippe biss und so weitere Laute unterdrückte.

Es zerfetzte ihn innerlich und jeder Nachhall der Bilder seines Traumes, machten das unfassbare niederschmetternde Ganze noch unerträglicher. Noch unausweichlicher... Noch verherrender! 

Maudado japste bereits, da ihm die Luft vom weinen ausging, seine Lippe blutete, da er sie sich zerbissen hatte und süßer Schmerz vervollkommnete sein Leid. Der Schmerz machte es real... So jedenfalls fühlte es sich an...

Als das Gefühl, in zwei Teile gerissen zu werden, zu groß wurde, schubste er die dünne Decke beiseite und taumelte schnell aus seinem Gemach um ins Freie zu gelangen. Auf seinem Weg rempelte er Bücherstabel und Werke seiner Arbeit um. Doch nichts konnte ihn in seinem Schritt verlangsamen!

Selbst als er an die rettend wirkende frische Luft kam und sich ihm keine Wände mehr von allen Seiten einengten, fühlte er sich mehr denn je gefangen in seinem Körper. Hinten im Kräutergarten, am letzten Ende unter Eiche welche fast mehr zum Wald gehörte, als wirklich zum Garten, brach er schließlich zusammen. 

Auf den Knien hockend, das Gesicht in den Händen vergraben. Beschmutzt und kaum Kleidung bedeckt, saß er in der kühlen Nacht und gab sich den Tränen und der Bitterkeit seines Herzens hin.

Mehr denn je sehnte er sich nach etwas... Etwas das er nie haben konnte, das von Geburt an bestimmt war, nicht das Seine zu sein. 

...Denn Fortuna geht verworrene Wege und Maudado wandelt auf einem anderen Pfad.

Written by -Notizbuch-

Liebe ist (keine) ZaubereiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt