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Mit seinem dunkelblauen Mantel über die Schultern gelegt und beschwingtem Schritt machte sich Maudado pfeifend auf ins Dorf. Etwas in ihm freute sich, vielleicht war es die Aussicht einen guten Grund zu haben, mal den Turm zu verlassen. Oder außer Reichweite der bissigen Kommentare des Prinzen zu sein. Jedenfalls genoss er es in vollen Zügen durch das stete Grün des Landes zu streifen. 

Gedanklich suchte er sich bereits die Sätze zusammen mit der er einer Freundin aus Kindertagen zu überreden gedachte. Eine Müllerstochter die ihre Fähigkeit zu überzeugen bei den besten gelernt hat. Es verschaffte dem Zauberer zwar etwas unbehagen ihr mit solch einer seltsamen Bitte zu begegnen, aber einwenig Aufregungn fern ab des Alltags hat noch keinem Geschadet. 

Als er von weiten bereits die großen Windräder der alten Mühle erkannte, freute er sich noch einmal mehr, denn die Flügel sahen neu aus und das Rad drehte sich wie geölt.

Das kleine Wohnhaus in der Nähe war mit einem wunderschönen Garten veredelt und bereits hier spürte er die leichte Magie die von diesem Ort ausging. Kleine Blütenfeen wachten über ihre pflanzlichen Schätze, hegten und pflegten sie und niemand konnte besser mit solch außergewöhnlich zarten Geschöpfen umgehen als Anna.

"Hey! ...Maudado bist du es?", hörte er es hinter sich rufen und als er sich umsah, erkannte er die Blonde Müllerstochter mit einem Esel beladen mit Mehlsäcken wie Maudado vermutete. "Ja Anna, lange ist es her." SIe strahlte übers ganze Gesicht und boxte ihm in die Seite. "Was mein großes Brüderchen nur immer treibt, will ich mal wissen. Was verschafft mir die Ehre deiner Audienz?" Seine Schwester verbeugte sich vor ihm und ließ so allen Spott in ihre Geste fließen. Maudado lachte nur und umarmte sie fest.

"Ich habe dich auch vermisst, Schwesterherz. Aber lass uns doch bei einen deiner herrlichen Blütentee's über mein Anliegen reden. Schließlich habe ich etwas zu erzählen wozu du bestimmt nicht nein sagen kannst." Sofort stemmte die junge Frau lachend die Hände in die Hüften. "Du hast eine Frau fürs Leben gefunden und ich soll ihre Trauzeugin sein!", pustete sie los und ich konnte nicht anders als zu kichern. "Nein, das nicht..-"

"Du hast einen Mann fürs Leben gefunden..?!", versuchte sie es noch absurder, doch ich schüttelte nur den Kopf. "Ein Prinz hat mich gefunden, aber mit einer ähnlichen Bitte. Einem Liebestrank, für ihn und seiner Frau." Anna's Neugier schien geweckt, sie hakte sich bei dem Zauberer unter und zog ihn ins Haus. "Ich bin ganz Ohr."

~

Die Blütenfeen zogen an Anna's Haar und Kleider. Beruhigend sprach sie auf die Kleinen ein und versicherte immer wieder bald zurück zu sein. Dado versicherte das sie ihn seinem Turm gut aufgehoben sei und er mit der besten Gesellschaft ihre Langeweile tilgen würde. Das er selbst auf ebenjene Gesellschaft verzichten möchte, ließ er dabei aber unausgesprochen. 

Lächelnd sah Anna immer wieder verstohlen zu ihrem Bruder während sie den Heimweg antraten. Verwirrt zog er die Stirn in Falten und sah sie an. "Was ist?", fragte er verwirrt nach. Sie schüttelte den Kopf. "Nur eine Vorahnung... Du weißt, ich mag vielversprechende Geschichten, und deine jetzige verspricht eine ebensolche zu werden." Manchmal dachte Maudado darüber noch was seine Schwester nur für eine brillante Wissenhüterin hätte werden können, wenn es nicht verboten wäre. Und dafür mischte sie sich all zu gern in fremde Angelegenheiten.

Bereits von weiten konnte er den Turm des Wissens ausmachen. Wie die Ranken an seiner steinernen Fassade empor wuchs und das Wissen umhüllte, wie die Nacht vom Nebel. Aus einem der unzähligen Fenster sah der Blonde eine Gestalt auf sie hinab schauen. 

Prinz Michael.

Written by -Notizbuch-

Liebe ist (keine) ZaubereiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt