So schnell wie der flüchtige Traum der Nacht mit der Morgendämmerung verschwand, so schnell war auch der Prinz fort. ...Und dem Hüter wurde sehr kalt.Mit leerem Blick sah er auf den Stoff, der ihn des Nachts noch umgelegt worden war. Er zog ihn enger an sich, doch ihm wurde einfach nicht wärmer. Müde fühlte er sich, grenzenlos wirkende Müdigkeit... Es betäubte alles, selbst den Schmerz der in ihm tobte, aber von welchem er wusste, das er unausweichlich war.
In jenem Moment als er dem Prinzen nachgegeben hatte, wusste er es...
Das Anna an seiner Seite saß und unablässig auf ihn einredete, bekam er kaum mit. Zusehr hatte ihn dieses niederdrückende, schwere Gefühl auf seinen Augenliedern im Griff. Nur eins hörte er trotz dieser Taubheit in seinen Knochen. ...Das leise Tropfgeräusch das von seinem Herzen kam. Ein kraftloses Lächeln schlich sich auf seine Lippen.
Auf seine Schwester wirkte er so wie er gerade dasaß, wie ein lebender Toter! Sie hatte wirklich Angst und verabscheute den Prinz für das, was er ihrem Bruder angetan hatte!! Doch jetzt galt es nicht Groll zu hegen, sondern dafür zu sorgen das sich Maudado hier draußen nicht den Tod holen würde!
Es brauchte mehrere Versuche, bevor Maudado überhaupt verstand, dass ihn seine Schwester auf die Beine helfen wollte. Widerwillig legte sich dann Maudado den Mantel des Prinzen um die Schulter um ihn danach durch den taufrischen Garten zur Hintertür des Turmes bringen konnte.
Die Sorge wuchs in ihr mit jedem Schritt den die Zwei taten. ...Maudados Haut fühlte sich sehr unterkühlt an! Eigentlich wollte sie ihn in seine Gemächer lotsen, doch der körperliche Zustand ihres Bruders ließ sie anders entscheiden und setzte ihn stattdessen in die Küche auf einem Stuhl, direkt vor dem offenen Herd.
Das Feuer war schnell entfacht und eine dicke Wolldecke herbei geholt. Auch Kleider aus dem Zimmer des Hüters fanden schließlich den Weg an den Leib des jungen Mannes. Maudado beobachtete seine eifrig umherlaufende Schwester, doch sein Blick konnte sie nicht fokusieren. Er fühlte sich taub, kaum in der Lage noch einen Finger zu rühren. Nicht in der Lage das Knistern des Feuers oder die beruhigenden Worte von Anna zu hören. ...Nicht in der Lage Farben zu sehen.
"Guten Morge- Anna! Was ist denn mit dem Herr Hüter los?!", fragte eine aufgeregte Prinzessin als sie dem lockenden Duft in die Küche folgen wollte. Maudado bekam auch das kaum mit.
"Er... hat sich draußen mit seiner Forschung beschäftigt. Unter den Sternen kann er sich einfach besser konzentrieren. Da fühlt er sich nicht so... gefangen in seinen Gedanken.", log Anna eilig, während sie beruhigend über die Blonden wirren Haare ihres Bruders strich.
Maudado schloss langsam die Augen, nichts sehnlicher wünschte er sich, als zurück in den rettenden Schlaf überzugehen.
Chessie nickte nachsichtig und trat näher an Anna.
"Das verstehe ich nur zu gut, Micha ...geht es da sehr ähnlich. Aber es ist schon erstaunlich, das psychische Einschränkungen auch so einen starken Einfluss auf den Geisteszustand haben können.", erwiderte die Prinzessin.
Um den Hüter etwas Ruhe zu gönnen, stellte Anna nur noch einen kleinen Happen und warme Milch in die Nähe des Hüters, ehe die zwei Frauen ihr Frühstück anderen Orts einnehmen wollen.
...An diesem Tag liefen sich der Prinz und der Hüter nicht mehr über den Weg.
Written by -Notizbuch-
Ein Gruss an alle Nachtschneckchen^^
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Liebe ist (keine) Zauberei
FanfictionEin friedliches Königreich, ein gut regierender König, ein Prinz mit gutem Herz und eine traumhafte Hochzeit. Was könnte das Glück des Prinzen Micha da noch trüben? Das lernte er zu spüren als er die doch sehr freundliche Chessie zur Frau nahm und s...