Die Dämmerung brach in jenem Moment herein, als Maudado es schaffte einen Funken im trockenem Gras zu fangen. Er blies bis sich Glut bildete und schob es dann in das vorbereitete Holzhäufchen. Das leise Knacken des Lagerfeuers warf sein erstes Licht an die Felswände und die zusammengesunkene Gestalt des Prinzen. Dieser zog den Umhang um seine Schultern enger, welche er von dem Hüter hatte.Maudado war betrübt und etwas ratlos. Zurück zum Turm gehen, kam für Micha überhaupt nicht in Frage. Jedenfalls nicht im Moment.
So also blieben sie unter freien Himmel. Dado konnte den seelisch angeschlagenen Prinzen nicht im Wald sich selbst überlassen. Zu groß war die Gefahr das er sich vielleicht erneut etwas selbst antun würde. Das bewiesen die Krusten an seinen Knöcheln welche mit einer Kräutertinktur die Blutung gestillt hatte. Maudado wäre wohl eine Flucht ohne Habe und Vorbereitung durch die Wildnis geglückt. Sein Wissen erlaubte es ihn zu überleben. Doch Micha... ein Leben außerhalb seiner Schlossmauern beflügelte ihn sosehr, das er von der Klippe springen würde ohne das Fliegen erlernt zu haben. Maudado fiel traurig auf, wie sehr ihn das an eine Metapher aus seinen Büchern erinnerte.
Ein Vogel im Käfig, welcher Jahrzehnte leben konnte, aber in Freiheit nur einen Tag lang. Welches Leben war das besser..?Auf seiner Suche nach den Kräutern, mit welchen er den Prinzen notdürftig verarztet hatte, brachte er ebenfalls essbare Wurzeln und Pilze mit. Diese spießte er nun auf einen dünnen, jungen Ast und rammte ihn in die Erde damit er halb übers Feuer hing.
Maudado saß so, dass er den Prinzen immer im Blickwinkel hatte. Die Gefahr einer überstürzten Flucht war noch zu groß und zu wahrscheinlich.
Doch ruhig saß der Prinz da, tief im Mantel des Hüters versunken, starrte er ins Feuer. Welchen Gedanken er wohl nach hing..?Ein wenig stocherte Maudado in der Glut noch herum, als er aber mit dem Feuer zufrieden war, lehnte er sich zurück. Die Dunkelheit hielt Einzug und wurde lediglich von ihrer kleinen Wärmequelle vertrieben.
"Wie..", flüsterte es leise. Maudado war sich nicht sicher ob er wirklich etwas gehört hatte.
"Hmm?", kam es fragend von dem Blonden.
"...Wie hast du das gemacht..?", widerholte der Prinz leise und starte noch immer in das flackernde Lagerfeuer.
Maudado war etwas verwirrt, deutete auf die Flammen und als der Prinz nickte, war Maudado nicht minder überrascht."Nun... ehm...", stammelte Maudado, räusperte sich dann aber und setzte sich etwas aufrecht hin.
"Also es ist so, wichtig ist, mit welchen Steinen du arbeitest und woran du die richtigen erkennst. Dann ist das Material wichtig das du entzünden möchtest...", erklärte Maudado ruhig und geduldig. Er zeigte Micha den Feuerstein und erklärte ihm wie man sie halten und schlagen musste um Funken erzeugen zu können.Die Steine legte er Micha behutsam in die Hände. Als er es vergebliche Versuche probierte, zögerte Maudado seine Haltung zu korrigieren, tat es dann aber doch, auch wenn Micha vor ihm zurück zuckte. Schließlich gelang es Micha einen Funken zu entzünden und so wie es Maudado zuvor bei dem Lagerfeuer getan hatte, pustete er die kleine Glut an, bis sie wuchs und Maudado mit einem freudigen Grinsen dem Prinzen das Strohbündel abnahm um es mit ins Lagerfeuer zu werfen. Es loderte kurz hell auf und wurde schließlich eins mit dem Lagerfeuer.
Michas Mimik war unverändert sodass Maudado für einen Moment glaubte, nichts in dem jungen Mann bewegt zu haben. Doch als dieser seinen Kopf auf die schmale Schulter des Hüters legte und die Augen schloss, wurde Maudado auf eine Art so heiß, dass es ihn sofort an ihre gemeinsame Nacht erinnerte.
"...Vielleicht kann ich ja jetzt die Schatten mit meinem selbstgemachtem Feuer vertreiben...", murmelte Micha zusammenhangslos vor sich hin. Seine Atmung wurde ruhiger und die Stille hielt wieder Einzug in ihr kleines Lager.
Doch Maudado war emotional das komplette Gegenteil von dem Prinzen welcher an ihn gelehnt eingeschlafen war. Er fühlte sich elektrisiert und wusste nicht wohin mit seinem schnell schlagenden Herzen. Dachte er für ein paar süße Stunden noch, dass er sich mit seiner Gefühlswelt arrangiert hatte, wirbelte diese brünette Wuschelkopf alles wieder durcheinander.
Nichts mehr ersehnte er sich mehr als zu verstehen, wie er für den Seelenfrieden dieses Wesens sorgen konnte, wo er doch soviel Liebe verdient hätte...
Written by -Notizbuch-
Um mich vom schlechten Ende von Supernatural und der "16. Staffel" (aka all das was gerade passiert, vom spanischen Dub bis Barack Obama) abzulenken, und besser zu sein:
Wünsche oder Sachen die hier in der Geschichte auf keinen Fall passieren sollen/ auf alle Fälle passieren sollen?
Eure Headcanons?We want u and deine Meinung, nichts kann falsch sein. Also habt Mut und tippt eure Vorstellungen in die Kommentare. :D
DU LIEST GERADE
Liebe ist (keine) Zauberei
FanfictionEin friedliches Königreich, ein gut regierender König, ein Prinz mit gutem Herz und eine traumhafte Hochzeit. Was könnte das Glück des Prinzen Micha da noch trüben? Das lernte er zu spüren als er die doch sehr freundliche Chessie zur Frau nahm und s...