12. Ein Hauch von Leben und Tod

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12.1 (Gabriel)


Die Zeit verging wie im Flug, doch leider hatte ich nicht den Eindruck, das meine Arbeit weniger wurde. Ich hoffte, das Julia nicht böse auf mich war, das ich sie nicht von der Uni abholen konnte sondern Julius geschickt hatte.

Es klopfte an der Tür und Julius steckte den Kopf herein. „Ich habe den Tipp bekommen, das hier jemand dringend auf die Jagt muss.", sagte er zu mir und musterte mich eindringlich. Ich blickte von den Papieren auf, die ich vor mir liegen hatte und bat ihn mit einer Handbewegung herein. „Da hat derjenige voll ins schwarze getroffen. Lass mich raten, Julia?", gab ich verwundert zurück. Julius setzte sich vor mich und nickte bestätigend. „Jep, sie meinte du hast es dringend nötig. Aramo habe ich auch gefragt. Er wartet vor der Tür auf uns." Ich seufzte und lehnte mich in meinem Stuhl zurück. Wir drei mal wieder alleine in der Stadt, das gab es schon lange nicht mehr. „na schön, aber zu erst muss ich dieses Dokument noch unterzeichnen, was mir Roger geschickt hat, dann kann es los gehen.", sagte ich zu ihm und deutete auf die Papiere vor mir. „Wie läuft es eigentlich bei ihm?", wollte Julius wissen. „Gut, wie ich finde sogar sehr gut. Jakob hat mir einen Bericht geschickt. Er findet, ich habe die richtigen Männer dorthin geschickt.", antwortete ich ihm und unterzeichnete dabei das Anliegen aus Spanien.

Ich steckte die Papiere in einen Umschlag und legte ihn zu dem Stapel, den ich schon fertig hatte. „Ich hoffe, Anne kommt bald wieder. Ich blicke hier bald überhaupt nicht mehr durch.", brummte ich etwas genervt vor mich hin und stand auf. Julius fing an zu lachen. „Kaum, ist sie zwei Wochen nicht da, regiert hier das Chaos. Dabei hat sie es endlich geschafft Ordnung auf deinem Schreibtisch zu schaffen. Ich kann dir jetzt schon sagen, das sie explodieren wird, wenn sie am Montag wieder kommt."

„Ha, ha, sehr witzig. Komm lass uns los ziehen.", fauchte ich ihn an und schob ihn aus der Tür raus.

Wir teleportierten uns in das Bahnhofsviertel von Amsterdam, da wir wussten, das dort die meisten Verbrecher unterwegs waren. Es fing bereits an zu dämmern, als wir die dunklen Seitengassen durchstreiften. Ich blieb plötzlich stehen, als ich eine merkwürdige Aura spürte. „Was ist los?", fragte mich Aramo, der neben mir her lief. „Wir sind nicht alleine. Könnt ihr sie auch spüren?", flüsterte ich den beiden zu. Julius stellte sich ebenfalls neben mich und nickte. „Ja, es sind vollwertige Vampire in der Gegend. Wollen wir uns einen neuen Ort suchen oder bleiben wir hier?" Ich sah die beiden nach einander an und grinste frech. „Nein, wir bleiben hier. Ich könnte mal wieder etwas Spaß gebrauchen. Ihr nicht?", sagte ich zu den beiden. „Gabriel du bist verrückt und das gefällt mir.", gab Aramo zurück und grinste mich ebenfalls frech an. Nur Julius blieb ernst. Ich verdrehte die Augen und sah ihm genervt ins Gesicht. „Ach komm schon. Wir nähren uns erst einmal und dann haben wir etwas Spaß." Ich schlug ihm auf die Schulter und ohne seine schlechte Laune zu beachten ging ich weiter.

Es dauerte nicht lange, da fanden wir unsere ersten Opfer. Drei Männer Anfang zwanzig lehnten gelangweilt an einer Hausmauer und warteten auf ihre Kunden. Einer von ihnen verströmte den Duft nach Blut, die anderen waren normale Dealer, die erst noch am Anfang ihrer Kariere standen. „Der in der Mitte gehört mir.", flüsterte ich Aramo und Julius zu. „Hast wohl mal wieder Lust auf einen Mörder. Na gut, dann gehört er dir.", sagte Julius und zuckte mit den schultern. Die beiden verschwanden in der Dunkelheit, so dass nur noch ich da war. Sie schlichen sich von hinten an und griffen ein, wenn die anderen beiden die Flucht ergreifen wollten. Der Mann, auf den ich es abgesehen hatte, hob den Kopf, als er meine Schritte hörte. „Seht und lernt.", flüsterte er den anderen beiden zu. Er löste sich von der Hauswand und kam langsam auf mich zu. „Wie kann ich Ihnen helfen?", fragte er mich dezent leise. „Ich habe gehört, du kannst mir alles verkaufen, Billi.", sagte ich lächelnd zu ihm. Billi sah mich mit großen Augen an, doch dann setzte er wieder seine professionelle Miene auf. „Was möchtest du denn haben? Ich kann dir alles besorgen, du musst nur sagen, was." Ich ging noch einen Schritt auf ihn zu. „Wie sieht es aus mit Blut?", flüsterte ich ihm ins Ohr. Ich fühlte, wie seine Angst größer wurde, als ich ihn mit glühenden Augen ansah.

Krieger des Lichts   Licht und SchattenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt