19.1 (Julia)
Mein Gehirn arbeitete fieberhaft um eine Lösung zu finden, wie wir am besten an Marla ran kamen. Mir fiel nur eine Lösung ein, aber das war unmöglich zu realisieren. „Ich wüsste, wie wir an Marla ran kommen, aber es ist riskant.", platzte es aus mir heraus. Alle drehten sich zu mir herum und sahen mich fragend an. „Sprich weiter, mein Kind.", sagte mein Vater. Ich holte tief Luft um mich zu sammeln, denn ich wusste, dass ich auf Gegenwind treffen würde. „Tessa. Ich muss mit ihr in Kontakt treten."
"Bist du verrückt? Dazu müsstest du in die Unterwelt, das ist viel zu riskant. Was ist, wenn Luzifer oder ein anderer Dämon dich findet?", fauchte mich mein Vater an. "Nicht unbedingt. Es gibt eine Möglichkeit, das ich mit ihr reden kann, ohne, das ich dort hin muss.", sagte ich ruhig zu ihm. Ich griff in die kleine Tasche, die ich in mein Kleid genäht hatte und fischte den blutroten Diamanten heraus. "Darin befindet sich ihr Blut. Sie gab ihn mir, als ich völlig am Ende war. Kurz bevor die anderen uns gerettet haben. Ich glaube, sie hatte es ihm Gefühl, dass wir befreit werden. Tessa sagte, ich soll ihn benutzen, wenn ich sie brauche. Ich denke, sie hat nichts dagegen, dass wir ihn benutzen um Marla zu finden.", erklärte ich ihnen und sah dabei wehmütig den Diamanten an. "Und wie funktioniert er? Hat sie dir das auch erklärt.", wollte Gabriel wissen und sah mich dabei skeptisch an. "Ja, hat sie. Ich brauche dazu eine große Schale mit Wasser und eine schwarze Kerze."
"Das habe ich in meinem Zimmer. Ich bin gleich wieder da.", sagte Serin nickte und verschwand. Kurz darauf kam sie mit den Dingen, die ich benötigte wieder zurück. Die Blicke der anderen im Saal hafteten auf uns und ich fühlte mich unwohl, dies vor alles zu tun. Ich sah meinen Vater an, der mich immer noch skeptisch ansah. "Lass uns bitte in dein Arbeitszimmer gehen. Es muss nicht jeder gleich mitbekommen.", sagte ich zu ihm und er nickte. Gabriel und Serin folgten uns, meine Mutter blieb bei den anderen. Ich stellte die Schale in die Mitte des Zimmers und stellte die Kerze dahinter. Dann goss ich das Wasser ein und kniete mich auf den Boden. Ich schloss die Augen und konzentrierte mich auf Tessas Gesicht und auf ihre Stimme. Als ich sie klar und deutlich vor mir sah, öffnete ich meine Augen wieder und starrte in die Flamme der Kerze, die ich mit meinem Willen entzündet hatte.
Höre die Worte, mein liebes Kind.
Höre mich deinen Namen rufen.
Tritt heraus, aus der Dunkelheit und folge meiner Stimme.
Folge deinem Blut und komm zu mir.
Begann ich die Formel auf zu sagen, die mir Tessa anvertraut hatte. Dabei hielt ich den Diamanten in die Flamme der Kerze und wartete darauf, dass das Blut anfing zu leuchten. Dann ließ ich den Stein in die Schale mit dem Wasser gleiten und fuhr fort:
Höre meine Worte, mein liebes Kind.
Höre, mich deinen Namen rufen.
Tritt heraus aus der Dunkelheit und folge meiner Stimme.
Folge deinem Blut und komme zu mir.
Tessa, Tochter des Presus, ich rufe dich.
Ein Windhauch ging durch das Zimmer, bevor Tessas Geist vor uns stand. "Eure Hoheit, was kann ich für Euch tun?", fragte sie vorsichtig und sah sich irritiert um. "Tessa, es tut mir vom Herzen leid, was mit deinem Vater passiert ist, aber....", setzte ich an, doch sie brachte mich mit einer Handbewegung zum Schweigen. "Nein, es muss Euch nicht leid tun. Er hat es nicht besser verdient. Ich weiß von Samuel, was er getan hat und ich weiß, das durch meinen Vater der Krieg ausgebrochen ist. Glaubt mir, das hat meinen Hass auf ihn nur noch größer werden lassen. Nun sagt, Hoheit, wie kann ich helfen?"
DU LIEST GERADE
Krieger des Lichts Licht und Schatten
FantasyEin Kampf, zwei Welt, eine große Liebe. Seit je her besteht der Kampf zwischen Gott und seinem Bruder Luzifer. Der Kampf zwischen Gut und Böse. Doch was haben Julia und ihre Schwestern damit zu tun? Ein Schüleraustausch nach Amsterdam bringt alles a...