10_Azad

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Ich blickte den unbekannten Jungen misstrauisch an, als er fragte, ob wir Rebellen seien, während Florentin offen zu grinsen schien. "Ist es so offensichtlich, Mister Ayano? Ein Wunder, dass Sie noch nicht geschnappt wurden, Sir", lachte dieser leise aber gewohnt förmlich und mit seinem leichten Akzent, den die meisten Leute von der nördlichen Grenze besaßen.

"Du solltest verschwinden. Mit Rebellen sollte man nicht reden, wenn einem sein Leben was wert ist",  grummelte ich. Er war nur wenig jünger als ich, aber irgendwie anders. Ich konnte zwar nicht genau sagen, was mich an ihm störte, aber irgendwas war da und das machte mich etwas nervös. War er vielleicht eine Art Spion, die die Elite bei uns einschleusen wollte? Nein, dafür war er zu schwächlich und offensichtlich zu verwundert um davon gewusst zu haben. Es war einfach nur irgendwas an ihm, dass mich verunsicherte und auch irgendwie interessierte. Insgesamt war es wirklich ein schwer zu beschreibenes Gefühl. Ich beschloss kurzerhand dieses Gefühl nicht zu mögen.

"Und ihr beiden", ich richtete mein Blick auf die beiden Zwillinge, "solltet auch gehen. Den Weg dürftet ihr alleine finden können, aber dieses Mal rennt ihr bitte nicht in eine Gruppe von Wachen."

Florentin wirkte etwas betroffen von meiner plötzlichen Kälte, während Vincent nur stumm nickte, als wäre er ein gefühlsloser Soldat. "Die berühmte Kälte des Löwen. Man hat uns schon gesagt, sie könnten kälter als der Nordwind sein, Sir", sagte Florentin schon wieder etwas lockerer

„Du willst mich nicht erleben, wenn ich noch ernster bin, Junge, aber heute wurde einer meiner Rekruten fast erstochen und du bist an deinem ersten Tag in dieser Stadt im Gefängnis gelandet. Du solltest meine Geduld nicht noch weiter strapazieren. Jetzt geht!" Beide nickten stumm und leistetem dem Befehl folge, als wären ich ihr Vorgesetzter und nicht ihnen gleich gestellt. Dieser Mic starrte mich währendessen jedoch immer noch an. Es schien dieses blöde Gefühl nur noch zu verstärken, was ich wiederum wirklich nicht mochte. Sofort blickte ich ihn etwas abschätzig und misstrauisch an.

"Du siehst nicht so aus als hättest du den Mut gehabt irgendwas zu machen, was die Wachen verärgert, außer vielleicht einfach so wegzurennen", sprach ich meine Meinung aus und ging weiter die kleine Gasse entlang, in der wir gestanden hatten. Dieser Mic lief wahrscheinlich auch schon irgendwohin weshalb ich keinen weiteren Gedanken an ihn verschwendete.

Lynx&Lion - The RebellionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt