Mic brachte mir eine weitere Portion, als hätte er meine Gedanken gelesen. Ich begann sofort wieder zu essen und machte nur eine kurze Pause um Mic zu antworten: "Allgemein, aber größtenteils andere Rekruten." Ihm gegenüber würden sie schwach sein, aber es war normal, dass man sie zusammen in alles mögliche einwies. Er brauchte das meiste, was die anderen lernten zwar offensichtlich nicht mehr, und war älter als sie, aber sie würden definitiv noch oft genug aufeinander treffen. Ich würde ihm aber auch andere vorstellen. Meinen Boss kannte er zwar schon, aber ein paar Unteroffiziere oder den anderen erfahreneren Rebellionsmitgliedern und meinen alten Kameraden. Es war insgesamt keine lange Liste und ich werde sie ihm auch nicht alle auf ein Mal vorstellen, aber ein paar von ihnen sollte er schon kennen lernen, falls er mal bei etwas Hilfe brauch und ich ihm in dem Moment nicht helfen kann
Als er dann beendet hatte, meine Fragen zu seinen Shirts zu beantworten, hatte ich meine Portion Eintopf schon beendet und ich war tatsächlich ziemlich voll. Ich war es wirklich nicht gewöhnt. Normalerweise hatten wir gerade genug um satt zu werden. Es fühlte sich irgendwie sowohl gut als auch ziemlich schlecht an so voll zu sein.
Ich lehnte mich in meinem Stuhl etwas zurück und lachte leise, als er mich aufforderte mit ihm ins Badehaus zu gehen. An sich hatte ich nichts dagegen und es war an sich ziemlich normal mit anderen dorthin zu gehen, aber ich war es nicht gewohnt. Es wäre einer meiner ersten Male nicht alleine dort zu sein. Dennoch hatte ich, anders als vor unserem Streit, nichts dagegen.Kaum hatte Mic also unsere Teller weg gebracht, beschloss er auch schon, sofort los zu wollen. Er verließ sofort die Wohnung, doch ich blieb noch kurz drinnen. Es gab eigentlich keinen Grund, abgesehen davon, dass ich mir kurz überlegte, in welcher Reinfolge man das am besten erledigen konnte. Vermutlich würden wir am besten erst zum Hauptquatier gehen. Ich würde ihm dort das wichtigste zeigen und erklären, gleichzeitig würde ich jedoch auch jemanden beauftragen die Rekruten dort zu versammeln. Dann sollten wir vermutlich nach neuen Kleidung für ihn, und vielleicht auch für mich, suchen, bevor wir dann ins Badehaus gehen sollten. Danach würden wir in die Bar, wo wir dann schon gewesen waren und wo zu der Zeit vermutlich schon die anderen Rekruten sind.
Es klang nach einem Plan.Ich stand schlussendlich auch auf und verließ die Wohnung. Mic hatte vor der Wohnung natürlich auf mich gewartet. Er betrachtete die Menge, wie auch ich es oft tat. Ich hatte keine Ahnung, ob er mich schon bemerkt hatte, als ich zu ihm trat. "Hauptquartier, Markt, Badehaus und zum Schluss ein Treffen mit den anderen Rekruten", wiederholte ich meinen kleinen Plan. Vermutlich hätte er am liebsten als erstes ins Badehaus gewollt, aber er müsste es wohl noch ein bisschen länger darauf warten müssen. So spektakulär war es sowieso nicht.
Ohne auf ein weiteres Wort von ihm zu warten ging ich los.Der Weg war mal wieder nicht besonders weit, weshalb wir nur wenige Minuten gingen, ehe ich die alte Bar betrat. Sie war nicht mal ansatzweise so gut geflegt wie die in der wir gestern gewesen sind. Alles war unglaublich schäbig und vieles schien jeden Moment zusammen fallen zu können. Zudem stank es unglaublich stark nach Schweiß, Alkohol und Erbrochenen. Alles hatte etwas zwielichtiges an sich, ganz besonders die nicht gerade wenigen Besucher, die vermutlich schon vor einer ganzen Zeit angefangen hatten zu trinken. Die wenigen Besucher die nicht besonders betrunken waren, waren größtenteils andere Rebellen. Ich kannte sie so gut wie sie mich kannten, weshalb ich ihnen kurz zunickte, bevor ich zum Thresen ging. Der Barkeeper erkannte mich sofort und nickte mir kurz zu. Sein Blick landete kurz daraufhin auf Mic und er schien neugierig zu werden. Dennoch bleib er stumm, als wir mit ihm das Hinterzimmer betraten und er den Eingang zum eigentlich wichtigen Teil öffnete. Bevor ich jedoch eintrat sagte ich: "Die Rekruten sollen heute Nacht hier hin kommen und gib ihnen bitte nichts alkoholisches, bis ich was anderes sage." Der Barmann nickte.
"Du zuerst", wieß ich Mic an und ging nach ihm in den Keller."Es ist nicht wirklich spektakulär und das ist an sich alles, dass ich dir heute zeige. Die vier dort", ich zeigte auf vier Türen," führen zu den jeweiligen Büros der Offiziere. Die Tür mit dem Bär dran führt zum Büro von Victor und meinen Vorgesetzten. Ihn hast du ja schon kennen gelernt. Dann gibt es noch den Raben, sie ist aber momentan in einer anderen Stadt zu besuch, dem Dolch - keine Ahnung wo der immer ist, aber ich bezweifel, dass irgendeiner das so genau wissen möchte - und der Elster, welcher vermutlich in irgendeiner Bar rum hockt und mit der nächstbesten flirtet, die das Pech hatte von ihm gesehen zu werden. Sie haben aber alle ihre eigenen Stärken und du solltest dich nicht unbedingt mit ihnen anlegen. Ganz besonders nicht, wenn ich nicht dabei bin. Jedenfalls gehört die Tür in der Mitte unserem General. Die anderen Tische die hier rum stehen sind für deren Sekretäre und uns Unteroffiziere, auch wenn zumindest ich meinen eigentlichen Platz hier nie wirklich benutze. Ist nicht gerade nett hier und oft zu laut."
Das war an sich alles, dass ich ihm dazu zu sagen hatte. Einige Informationen durfte ich ihm erst sagen, wenn er zumindest ein Sekretär war. Ansonsten war hier sowieso kaum was, das erklärt werden musste.
"Die erwähnten Offiziere werde ich dir außerdem noch vorstellen, beim General muss ich aber erst noch nachfragen."Ich drehte mich um und verließ den Keller wieder. "Stell mir deine Fragen außerdem am besten, wenn wir im Badehaus sind", meinte ich dann noch, ehe wir die Bar wieder verließen.
Der nächste Stopp in unserem kleinen Plan war der Markt um für ihn nach Kleidung zu suchen.
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Lynx&Lion - The Rebellion
Teen FictionBand 1 der Lynx&Lion- Reihe ________________________ Eigentlich ist die Welt der Wissenschaft schon sehr fortgeschritten, doch davon bekommen nur die Wenigsten etwas mit. Die Reichen werden immer reicher und leben ein Leben im Luxus- ohne je Hunger...