86_Azad

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Er versuchte sich zu erklären und ich hörte ihm wie immer zu. Dennoch versuchte ich nicht viel über seine Worte nachdenken. Dafür war ich zu erschöpft.
Er küsste und umarmte mich und ich erwiederte diese ohne zu zögern. Währenddessen sprach er weiter. Er schrieb mir vor nicht zu fliehen, aber wäre er nicht hier würde ich vermutlich gar nicht erst darüber nachdenken zu fliehen. Die Flucht würde zwar duchaus Vorteile haben, aber auf lange Sicht würde sie sowieso nur Probleme bereiten.
Er küsste daraufhin wieder sanft meinen Hals und biss ebenso sanft in mein Ohr. Ich genoss es so sehr wie seine Nähe, aber es fühlte sich dennoch nicht ansatzweise so gut an wie gestern. Danach legte er seine Arme um meinen Hals und erklärte mir, dass er den Plan noch immer verfolgen wird. Als er meinte, dass er nicht mehr mein Schüler war, dämmerte es mir schließlich langsam, was er meinte. Er würde es alleine machen, ohne die Rebellen. Ohne mich.
Dann entschuldigte er sich bei mir. Mehrmals.
Er küsste meine Augenlieder und strich über meinen Hals.
Als letztes fand ich mich in einen definitiv eingeübten Griff wieder, von dem ich aber nicht mehr viel mitbekam.

Dann wurde mir schwarz vor Augen.

Alles war weg.

Er war weg.

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Als ich aufwachte, sah ich das Gesicht des Dolches direkt über mir.

"Er ist wach", verkündete dieser und entfernte sich von mir, während ich noch dabei war wirklich aufzuwachen.

Ich bemerkte, dass ich nicht mehr in dem Zimmer war. Die Offiziere und der General waren hier. Luc nicht.

"Lucien?" stammelte ich verwirrt.

"Er hat uns betrogen und ist abgehauen. Typisch Elite", meinte die Elster grimmig.




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Ende Band 1

Lynx&Lion - The RebellionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt