Natürlich wusste ich, dass dieser Plan schlecht war und ich konnte an Azads Gesichtsausdruck ablesen, dass er gleicher Meinung war. Aber was sollte ich machen- das war nun mal das Erstbeste und Einzige, was mir eingefallen war und ich war mir sicher, dass die Rebellen diesem meinen Plan liebend gerne zustimmen würden, denn der einzige, der dadurch in Gefahr geriet, war ich. Sie hatten bei diesem Plan nur zu gewinnen und nicht zu verlieren. Ich dagegen hatte alles zu verlieren, bis auf Azad- auch er würde bei diesem Plan kaum in Gefahr geraten- er könnte immer noch sein altes Leben leben, wenn der Plan schiefging und das war mir wichtig. Ich wollte Azad nicht in Gefahr bringen. Ich hoffte einfach, dass Azad vielleicht einen besseren Plan haben würdre, der mich etwas weniger in Gefahr brachte, aber ich glaubte nicht wirklich daran. Ich war eine der Schlüsselfiguren für den Sturz der Elite geworden und eine Schlüsselfigur konnte nicht nur am Rand sitzen und zuschauen, sie musste handeln.
Ich zog leicht eine Augenbraue nach oben, als der Rebell meinte, dass er nicht wütend sei. So wirklich nahm ich ihm das nicht ab, aber ich sagte nichts dazu, sondern ließ ihn weitersprechen. Er hatte jedes Anrecht wütend zu sein, egal ob er dies nun offen zeigte oder tief in seinem Inneren verspürte.
"Ich wäre in drei Stunden wieder fit genug um zu kämpfen- mehr Schlaf braucht mein Körper nicht!", meinte ich mit einem leisen Lachen.
Als Azad seinen Kopf erneut gegen meinen legte, begann ich mich augenblicklich zu entspannen. Ich mochte es sehr ihm so nahe zu sein. Ich legte meinen Kopf auf seiner Schulter ab und schloss einen Moment meine Augen um einfach seine Nähe zu genießen und das warme, kribbelnde Gefühl, welche diese in mir auslöste. Wir beide sprachen nicht und ich genoss die Stille und Azads leise Atemzüge, welche eine ebenso beruhigende Wirkung auf mich hatten wie seine Nähe und sein Herzschlag.
Als er wieder zu Sprechen begann, öffnete ich meine Augen und da ich Azad zu nahe war um ihn anschauen zu können, richtete ich meinen Blick auf den Horizont, wo die Umrisse einer anderen Stadt im steigenden Tageslicht erkennbar wurden.
"Ein kurzer Tag?", fragte ich mit einem schiefen Grinsen.
"Ich bin der Ansicht, dass es ein langer Tag war, auch wenn du wohl noch etwas mehr als ich an diesem Tag geschlafen hattes, aber beim Rest stimme ich dir voll und ganz zu!"
Ich dachte ein wenig über seine Worte nach, dass der General mit uns reden wolle.
"Ein Kampf morgen ist wohl wirklich besser, wenn wir erst schlafen gehen und dann der Abend ohnehin schon verplant ist, aber verrate mir eines, mein Löwe: Ist es ein gutes oder ein schlechtes Zeichen, wenn einen der General zum Abendessen einlädt?", fragte ich vorsichtig nach.
"Und wie sollen wir uns ihm gegenüber geben? Einfach nur als Schüler und Mentor?"
Ich genoss den kurzen Kuss auf mein Haar, auch wenn ich mir gewünscht hätte, dass er mich an einem anderen Ort geküsst hätte, aber ich ließ ihm die Zeit, die er brauchte, bis er bereit war, mich von sich aus wieder zu küssen. Es fühlte sich seltsam an, als Azad aufstand und sich von mir entfernte- er gehörte einfach an meine Seite und nirgendwo anders hin. Zudem wurde es kälter, aber ich nahm Kälte auf einem anderen Level da wie der Rebell- ich war ihr gegenüber nicht ganz so empfindlich, ein weiterer Vorteil meines Körpers. Ich stand auch auf und entfernte mich vorsichtig von der Klippe, damit ich nicht abrutschte und hinunterstürzte. Ich beobachtete Azad, welcher ein Stück entfernt stand und glaubte ihn zittern zu sehen- war es wirklich so kalt? Anscheinend schon, wie der Löwe mit seinen nächsten Worten bestätigte.
Obwohl ich wusste oder zumindest ahnte, wie Azad seine nächsten Worte meinte, konnte ich nicht verhindern, dass eine leichte Röte in meine Wangen stieg. Aber trotzdem war mir nicht gerade nach einer überfüllten Rebellenunterkunft mit unbekannten Menschen. Als er weitersprach musste ich lachen.
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Lynx&Lion - The Rebellion
Teen FictionBand 1 der Lynx&Lion- Reihe ________________________ Eigentlich ist die Welt der Wissenschaft schon sehr fortgeschritten, doch davon bekommen nur die Wenigsten etwas mit. Die Reichen werden immer reicher und leben ein Leben im Luxus- ohne je Hunger...