Lynx&Lion - The Rebellion

51_Lucien

[ So, hier mal eine kleine Anmerkung, bevor Luciens nächster Text kommt. Wow, wir sind einfach schon mal bei über 50 Kapiteln *~* Danke an alle, die die Story bis hierhin verfolgt haben, ich hoffe ihr habt genauso viel Freude daran wie Legendias und ich ^-^ Wir freuen uns über jeden Vote und Kommentar :3 Viel Spaß noch bei der weiteren Story :)]

Während ich darauf wartete, dass Azad mir auf meine zahlreichen Fragen antwortete, fiel mir auf, dass mich der Rebell bei der Umarmung erneut nicht von sich gestoßen hatte. Hatte er die Umarmung wirklich so sehr gebraucht? Oder hatte er sie ebenso sehr genossen wie ich es getan hatte? Vielleicht war es ja auch eine Mischung aus beidem. Ich hätte alles dafür gegeben um herauszufinden, was gerade in seinem Kopf vorging. Alles in mir drängte danach ihn erneut wieder zu umarmen und seinen warmen, muskulösen Körper an meinem Körper zu spüren. Aber nein- ich musste mich endlich von diesen verdammten Gedanken ablenken. Er war mein Mentor, nicht mehr und nicht weniger und ich musste mich auf das konzentrieren, für das wir kämpften. Denn auch wenn er ein wahrer Rebell und ich nur jemand aus der Elite war, so wollten wir doch beide die Welt zu einem besseren Ort machen.

Ich hörte ihm aufmerksam zu und brauchte einen Moment um seine Antwort auf meine erste Frage zu verstehen.

"Warte mal... bedeutet das etwa, dass ich dein Sekretär werden könnte, wenn du dem zustimmst und dein Vorgesetzter?", hakte ich nach.

Das wäre wohl wirklich die schnellste Methode um zumindest mal ein kleines bisschen aufzusteigen.

"Was genau ist die Aufgabe eines Sekretärs? Erledigt ein solcher nur Schreibtischarbeit? Dann würde ich mich wohl auf keinen Fall auf diesen Posten bewerben, aber ansonsten klingt es durchaus verlockend. Verliere mich ja nicht aus den Augen, ich werde mir den Posten schnappen!", verkündete ich grinsend.

"Egal wer meine Mitbewerber auch sein mögen, du weißt, dass sie keine Chance gegen mich haben!"

Bei seinen nächsten Worten begann ich regelrecht zu strahlen, ohne dass ich etwas dagegen machen konnte.

"Du könntest also um ein Gespräch bitten und dieses würde dir auch noch vermutlich gewährt werden? Das würdest du für mich machen, obwohl du nicht weißt aus welchem Grund ich mit ihm sprechen will und ich es dir auch nicht verraten kann, weil ich es nur mit ihm persönlich besprechen kann?"

Azad schien mich wohl doch zumindest ein bisschen in sein Herz geschlossen zu haben, sonst würde er das niemals machen. Das Lächeln auf meinen Lippen ließ sich nicht so schnell wegwischen, zumindest so lange nicht, bis mir Azad von Vic erzählte.

Meine Augen weiteten sich vor Entsetzen. Vic hatte sein Vertrauen mehr als missbraucht. Er war grausamer als ich erwartet hatte und vermutlich war es wirklich gut gewesen, dass ich nicht sein Schüler geworden war. Wenn er jemanden wie Azad so leicht hatte manipulieren können, dann hätte er auch mich manipuliert, ohne dass ich mir dessen bewusst gewesen wäre. Vielleicht wäre dann sogar die grausame Seite von mir wieder zu Tage gekommen, welche ich verzweifelt zurückzuhalten versuchte. Aber die weckte er auch so in mir.

"Ich bringe ihn um...", knurrte ich leise- ich wusste nicht ob Azad es gehört hatte- und ballte meine Fäuste.

Es war Victors Schuld, dass es dem Löwen so schwer fiel neue Freunde zu finden- davon war ich überzeugt. Azad gab sich die Schuld an allem- wollte vermutlich niemanden mehr verletzen.  Victor würde eines Tages dafür büßen, was er Azad angetan hatte, das schwor ich mir innerlich.

Seinen Bewertungen der anderen Rebellen hörte ich aufmerksam zu und versuchte sie mir gut einzuprägen- das konnte eines Tages über Leben und Tod entscheiden und ich hing doch mehr an meinem Leben als gedacht.