"Warum all die Mühe Phil? Wieso setzen sie sich jedes mal aufs neue für ihn ein, obwohl wir beide wissen, dass er sich niemals ändern wird?"~Johann Fellen
Phil P.O.V
Okay, ich weiß nicht, wie sowas funktioniert. Ich war noch nie gut, meine Gefühle zum Ausdruck zu beginnen, aber naja, bringt ja anders auch nichts. Ich bin verliebt, aber es ist kein Kribbeln im Bauch oder Schmetterlinge, es ist schmerzhaft. Jeden Tag sticht es mir einen Dolch durch mein Herz und das alles nur, weil ich mich in jemanden verliebt habe, der wöchentlich seine Frauen wechselt. Ein Player, der sich nicht viel aus Gefühlen macht. Natürlich habe ich noch nie mit ihm darüber geredet, dennoch habe ich inzwischen begriffen, dass meine Gefühle von Tag zu Tag stärker werden.
"Herr Jäger?" Die Tür meines Klassenzimmers öffnete sich und einer meiner Schüler streckte den Kopf herein. "Entschuldigung, ich hab glaube ich mein Buch hier vergessen." erklärte dieser. "Dann holen sie es." bat ich und widmete mich wieder den Tests, die meine Schüler vorgestern geschrieben hatten. Mein Spanischkurs war völlig unter dem Durchschnitt. Hinter dem jungen Schüler kam ein weiterer reingestürmt. Energetisch, groß, braun gebrannte Haut, helle braune Augen. Jakob. Fröhlich wie immer kam er rein und sah mich breit lächelnd an. "Was gibt es?" fragte ich und senkte den Kopf wieder runter zu meinen Unterlagen. Jakob sah zu dem Schüler und wartete, bis dieser den Raum verlassen hatte.
"Phil, weißt du eigentlich, dass du der beste Mitbewohner bist, den man sich wünschen kann?" begann er. Schmunzelnd verdrehte ich die Augen. "Allein deine ersten Worte sind ja fast schon bemitleidend. Was hast du angestellt?" fragte ich und lehnte mich seufzend zurück. "Ich war eben beim Chef, wegen eines Vorfalls, letzte Woche. Er meinte, er müsse über eine Suspendierung nachdenken und ich hatte gehofft, du könntest vielleicht ein gutes Wort für mich einlegen." erklärte er und fuhr sich verlegen durch die Haare. Das leichte Lächeln verschwand aus meinem Gesicht. "Was hast du gemacht Jakob?"
"Eine der Kolleginnen, Miller oder Müller oder so, hatte mich angesprochen und wir haben uns eben gut verstanden." antwortete er. Da war er wieder, der Stich mitten in die Brust, der mich immer wieder daran erinnerte, wer er war. "Du bist schlimmer als jeder Schüler an dieser Schule." meinte ich trocken und packte mein Zeug zusammen. "Warte, heißt das, du hilfst mir?" fragte er. "Ja, ich werde wieder mal mit dem Direktor sprechen, weil du deine Hormone nicht einmal in der Schule kontrollieren kannst. Du kannst froh sein, dass dich bisher noch keine Schülerinnen gebeten haben, mit ihnen zu schlafen."
"Das würde ich nie tun und das weißt du!" meinte Jakob, während ich meine Tasche schulterte. "Sicher kann ich mir da nicht sein. Schließlich denkst du, sobald du eine Frau siehst nur noch mit einem Teil und das sitzt leider nicht da oben." meinte ich, tippte mir gegen den Kopf und lief an ihm vorbei nach draußen. Als ich im Büro ankam erwartete mich der Chef wohl bereits. "Phil, bevor sie etwas sagen, ich weiß." seufzte er, als ich rein kam und mich vor ihn setzte. "Er ist ein guter Lehrer, Johann. Genau deswegen haben sie ihn eingestellt." meinte ich.
"Ein guter Lehrer ja, aber den Kopf eines 15 jährigen. Das war jetzt das zweite mal, dass Schüler zusehen mussten, wie sich ihr Lehrer mit einer Kollegin vergnügt. Die Presse und was die Eltern denken ist Zweitrangig, mir geht es darum, dass er ein Vorbild zu sein hat!" antwortete er darauf. "Ich weiß." seufzte ich diesmal. "Ist eine Suspendierung wirklich nötig?" fragte ich kurz darauf. "Ich dachte anfangs, vielleicht könnte ihm das als Zeichen dienen und er würde endlich erwachsen werden, aber die Hoffnung hab ich sehr schnell verloren." antwortete Johann und lehnte sich in seinem Stuhl zurück. "Ich kann ihn nicht jedes mal so einfach davonkommen lassen, das ist die letzte Verwarnung."
Verstehend nickte ich. "Es gibt eine Sache, die ich einfach nicht verstehe. Warum all die Mühe, Phil? Wieso setzen sie sich jedes mal aufs neue für ihn ein, obwohl wir beide wissen, dass er sich niemals ändern wird?" fragte Johann. "Sowas tut man nun mal für die, die einem wichtig sind." lächelte ich und stand auf. "Danke, ich werde nochmal mit Jakob reden und hoffe, dass er endlich zu seinen Sinnen kommt." fügte ich hinzu. "Die Hoffnung habe ich schon längst aufgegeben." murmelte Johann. "Vielleicht ist das ja der Fehler."
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Roommates | ManXMan
Teen FictionWart ihr schon einmal verliebt? So richtig verliebt? So stark, dass euer Herz vor Schmerz brennt, weil ihr wisst, dass genau diese Person eure Gefühle nicht erwidert. Genau das spürt Phil schon seit einer ganzen Weile, seit er sich in seinen Mitbewo...