"Ich liebe dich Phil."~Jakob Schneider
Jakob P.O.V
So sehr ich auch an etwas anderes denken wollte, ich wusste, dass ich heute dieses Gespräch wegen dieser bescheuerten Drogengeschichte hatte. Dass ich mir auch noch Sorgen wegen Silvester und Phil machte half dem ganzen nicht unbedingt. Ich hatte mich in ein älteres Chemiezimmer, was aufgrund seines Alters nicht mehr genutzt wurde, verzogen. Hier hatte ich das erste mal in meiner gesamten Zeit an dieser Schule Sex während der Arbeit. Ich weiß noch ziemlich genau, wie es damals war. Ich kam als Grünschnabel an diese Schule und eine der etwas erfahreneren Lehrerinnen nahm mich unter ihre Fittiche. "Du kommst oft hierher, nicht?"
"Und du bist immer noch verheiratet." erwiderte ich auf die Worte meiner Kollegin nur kalt, die wohl ohne meines Wissens den Raum betreten hatte. "Nicht mehr, wir lassen uns scheiden. Es passte schon lange nicht mehr zwischen uns." meinte sie nur. "Erzählst du dir das selbst, um dir deinen Fremdgang schön zu reden?" fragte ich fast schon verbittert. "Nein, das kann ich mir nicht schön reden. Ich habe unsere Ehe scheitern lassen, das ist mir bewusst, aber ich glaube nicht, dass ich mir Moralpredigten von gerade dir anhören muss." meinte sie trocken. "Und ich bin mir sicher, dafür folgt gleich eine Erklärung."
"Denkst du, die halbe Kollegenschaft weiß noch nicht Bescheid? Von der kleinen Affäre zwischen dir und Jäger? Dass er auf dem anderen Ufer schwamm roch man schon von weitem, aber dass du es auch tust überrascht mich, schließlich hast du mit mir geschlafen." erklärte sie völlig überzeugt von sich selbst. "Versuchst du mich zu beleidigen?" fragte ich und drehte mich endlich zu ihr um, nachdem ich zuvor nur den Tisch direkt vor mir betrachtet hatte. "Ich versuche mit dir zu reden Jakob. Ich weiß, was für ein Mensch du nach deinem Studium warst und jetzt bist du auf einmal so brav. Alles wegen diesem Jäger?"
Ich überlegte für einen Moment, ob es das wirklich wert war, eine Diskussion mit ihr einzugehen, aber stoppte mich dann doch selbst, als ich den Mund bereits öffnete. "Es ist ein gutes, dass du und dein Mann euch nun scheiden lasst. Du und verheiratet, das hat einfach noch nie gepasst." Für einen kurzen Moment musste ich sogar über meine eigenen Worte schmunzeln. "Vielleicht bin ich ja sogar wirklich sehr brav geworden, weißt du, so kann ich mich dir sogar überlegen fühlen, weil du niemals wissen wirst, wie man einen Menschen richtig liebst."
Ich ging an ihr vorbei zur Tür, stoppte jedoch noch ein letztes mal, als ich direkt neben ihr stand. "Ach j, falls du glauben solltest, du könntest mein Verhältnis oder gar meine Gefühle zu Phil als Waffe gegen mich einsetzen, dann sei vor dem Rückschlag gewarnt. Eine Waffe kann sich in mehr als nur zwei Richtungen wenden, ich denke, das solltest du noch wissen." mahnte ich noch ernst, bevor ich das Zimmer endgültig verließ. Ich war sauer, viel mehr rasend vor Wut. Am liebsten hätte ich der Frau schon beim ersten Wort die Kehle umgedreht, aber sie hatte auch Recht. Nur wegen Phil verhielt ich mich so wie ich es momentan tat.
Mein Kopf tat weh von all den Gedankengängen, die ich jeden einzeln komplett konzentriert 24/7 durchgehen musste, um ja nichts falsches zu machen. "Jakob!" Eine Hand legte sich um meinen Arm und zog mich zur Seite. Sofort als sich die sanften Lippen auf meine legten wusste ich, wer mich da vom Raum weggezogen hatte. "Du hast es ja lange ohne mich ausgehalten." flüsterte ich gegen Phils Lippen. "Ich hab dich gesucht, wollte eigentlich grad zu deinem Unterrichtsraum." erklärte er und legte seine Hände an meine Hüfte. "Ich war beim Direktor." erklärte er.
Seufzend küsste ich ihn erneut, hoffte, dass er seine weiteren Worte vergessen würde und ich endlich mal Pause hätte von all dem Stress, aber natürlich ließ sich Phil nicht einfach so abwickeln. "Ich werd dich bei diesem Gespräch nicht alleine lassen Jakob. Du musst dich nicht alleine mit den Eltern da rumschlagen." versicherte er mir ernst. "Ich will meinen Job hier nicht verlieren Phil, nicht wegen sowas." murmelte ich. "Das werde ich auch nicht zulassen. Du weißt, dass ich dich immer unterstützen werde, egal was passiert." meinte Phil. Ich lehnte meine Hände an seinen Rücken. Er gab mir gerade wirklich Halt. "Ich liebe dich Phil."
DU LIEST GERADE
Roommates | ManXMan
Teen FictionWart ihr schon einmal verliebt? So richtig verliebt? So stark, dass euer Herz vor Schmerz brennt, weil ihr wisst, dass genau diese Person eure Gefühle nicht erwidert. Genau das spürt Phil schon seit einer ganzen Weile, seit er sich in seinen Mitbewo...