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"Ich bin einfach nur unglücklich verliebt."~Phil Jäger

Phil P.O.V

Meine Freistunde über versteckte ich mich in einem der leeren Unterrichtsräume.Ich konnte nicht glauben, was gerade passiert ist. Dieses Gefühl, es ist einfach unbeschreiblich. Nicht nur dieser sexuelle Kontakt, auch seine Nähe. Es hatte sich fast so angefühlt als hätte er mich in diesem Moment....geliebt. Seufzend lehnte ich meinen Kopf gegen das Whiteboard vor mir. Nein, jemand wie Jakob kann das Wort Liebe doch noch nicht einmal buchstabieren. Und dann auch noch dieser Spruch, bevor er gegangen ist. Wie soll ich mich denn dafür revanchieren? Außerdem hat er das Problem doch erst ins Leben gerufen. Was mach ich denn jetzt?

Den ganzen Tag über ließ mich das nicht in Ruhe. Nicht einmal, als ich endlich zuhause war konnte ich abschalten. Ich hatte mir ein Bier von Jakob geschnappt und mich damit aufs Sofa gesetzt. Durch den Fernseher wirkte ich immerhin von außen so, als würde innerlich nicht gerade mein Kopf explodieren. Wieso kam Jakob auch plötzlich auf so bescheuerte Ideen? Sonst gab er doch auch nur bescheuerte Sprüche zum besten. Jakob kam wenige Stunden nach mir nachhause. "Ich hatte heute eine Schülerin, die mich aller ernstes gefragt hat, ob es auch eine Möglichkeit gibt, sich selbst oder andere von der Steuer abzuziehen, indem man zum Beispiel auf seine Krankenversicherung verzichtet."

Völlig unbeschwert kam er ins Wohnzimmer und setzte sich neben mich. "Seit wann interessieren dich Komödien? Du guckst doch sonst nie sowas in der Richtung." fragte Jakob und legte lässig seine Arme auf die Sofalehne. Ich wollte mal was neues ausprobieren." antwortete ich und nahm einen weiteren, großen Schluck. Jakob nickte nur, kickte sich die Schuhe von den Füßen und legte diese schließlich auf den Wohnzimmertisch. "Jakob!" mahnte ich. "Entschuldige Mama." grinste er frech und setzte sich so hin, dass seine Beine nun über meinen lagen. "Du benimmst dich wie ein kleines Kind."

"Und du dich wie eine wahnsinnig fürsorgliche Mutter, also passt es auch." grinste Jakob. Seine bescheuerten Worte brachten mich zum Schmunzeln. Ich hob seine Beine an, um aufstehen zu können. Mein Bier hatte ich schon leer getrunken, weswegen ich zwei neue holte und eines Jakob schließlich vor die Nase hielt. Erneut hob ich seine Beine an, damit ich mich auch wieder setzen konnte. "Jakob?" fragte ich nach einer Weile, in der es still zwischen uns gewesen war. Fragend brummte dieser. "Was meintest du damit, als du sagtest, ich könne mich ja bei dir revanchieren?" fragte ich und spielte mit der Flasche in meinen Händen.

"Hast du dir darüber wirklich den ganzen Tag den Kopf zerbrochen?" lachte Jakob. Stumm sah ich weiter auf den Fernseher, aber als Jakob nach der Fernbedienung fischte, um diesen auszuschalten, war das dann auch vorbei. Er setzte sich richtig hin und lächelte mich amüsiert von der Seite an. "Das war ein Scherz Phil, du musst mir nichts zurückgeben oder sonst was. Ich wollte nur wissen, wie es ist." Autsch. Und da war er wieder, der viel zu gut bekannte Stich. "Wie war es denn?" fragte ich, noch immer war mein Blick stur auf den Fernseher gerichtet. 

"Definitiv anders als mit einer Frau, aber auch irgendwie besser." antwortete er gelassen. Verstehend nickte ich. Meine zweite Flasche leerte ich ebenso schnell wie die erste. "Falls du keine Alkoholvergiftung willst, solltest du langsam aufhören. Das ist zwar nur Bier, aber du bist definitiv kein Trinker." meinte Jakob und nahm mir die leere Flasche ab. "Wenn es falsch war, was ich heute gemacht hab, dann sag es." bat er inzwischen etwas ernster. "Nein, das ist es nicht." murmelte ich. "Was ist dann das Problem?" fragte Jakob. Ich liebe dich, das ist das Problem! "Ich bin einfach nur unglücklich verliebt."

"In den Typen, der letztens hier war?" Ich musste einen Moment überlegen, bis ich mich wieder daran erinnerte, wen er meinte. "Mhm." Es ist besser, wenn er denkt es sei irgendein anderer. "Du brauchst jemanden, der dich wirklich schätzt, wenn er das nicht kann brauchst du ihn nicht." meinte Jakob. Stumm nickte ich. Jakob richtete sich leise seufzend auf und legte seinen Arm um meine Schultern. "Du weißt, dass du mit mir reden kannst, wenn du willst." meinte er und strich mir beruhigend über den Arm. "Wenn du willst schlaf ich sogar mit dir, so als Ausgleich." grinste er. Ich schlug ihm gegen die Brust. "Du bist scheiße." meinte ich schmunzelnd und schmiegte mich leicht an ihn. "So reden wir aber nicht vor den Schülern!"

Roommates | ManXManWo Geschichten leben. Entdecke jetzt